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Theaterbefürworter machten mobil

db; 30. Nov 2017, 01:03 Uhr
Bild: Daniel Beer --- Auf dem Bismarckplatz wurde mit Musik und Tanz für den Theatererhalt demonstriert.
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Theaterbefürworter machten mobil

db; 30. Nov 2017, 01:03 Uhr
Gummersbach – Auf dem Bismarckplatz wurde für den Erhalt des Stadttheaters demonstriert, während die Ratsfraktionen ihre bisherigen Standpunkte bekräftigten, sich aber die Tür für einen Neubau offen hielten.
Mit einem bunten Programm aus Musik und Tanz haben gestern am frühen Abend rund 300 Menschen auf dem Bismarckplatz für den Erhalt des Gummersbacher Stadttheater demonstriert. Ort und Zeitpunkt waren nicht zufällig gewählt, denn im angrenzenden Rathaus trat die Politik zur letzten Ratssitzung des Jahres zusammen. Und obwohl diese eigentlich im Zeichen der Haushaltsverabschiedung stand (siehe Bericht), nahmen die Fraktionen in ihren Haushaltreden auch zur Theatersituation Stellung. Außerdem wurde beschlossen, ein Grundstück auf dem Steinmüllergelände für einen möglichen Theaterneubau zu reservieren (OA berichtete).



Die CDU-Fraktion stehen zum eingeschlagenen Weg, sagte Fraktionschef Jörg Jansen. Die Maxime bleibe aber weiterhin: „So viel Kultur wie möglich!“ Allerdings nur im Rahmen einer soliden Finanzierung, so Jansen. Der FDP, die das Theater erhalten möchte, warf Jansen vor, auf Kosten aller „billig“ bei einem kleinen Wählerklientel punkten zu wollen. „Das hat es so in diesem Rat noch nicht gegeben.“ Allerdings möchte die CDU das Theatergebäude bis nach der nächsten Kommunalwahl 2020 erhalten, um dann möglicherweise neu entscheiden zu können. Allerdings kostet auch das rund 130.000 € pro Jahr.

In Vertretung für Dr. Ulrich von Trotha erklärte Elke Wilke für die FDP, dass das Bühnenhaus erhalten werden muss und kann. Das Votum der Bürger, unter anderem durch eine Online-Petition mit 6.000 Unterschriften, sei eindeutig. Nach wie vor glauben die Liberalen nicht, dass eine Sanierung des bestehenden Theaters die geschätzten 8,5 Millionen Euro kosten würde. „Mit dem nur zwingend notwendigen Aufwand möchten wir den Weiterbetrieb ermöglichen.“ Thorsten Konzelmann (SPD) erinnerte daran, dass er schon vor dem Ratsbeschluss zur Theaterschließung einen Ratsbürgerentscheid gefordert habe. Die Situation sei für alle Beteiligten nicht optimal, es gelte aber, nun an einem Strang zu ziehen.
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