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Toleranz und Weltoffenheit als Gebot der Stunde

mkj; 28. Nov 2017, 08:50 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Die Demonstranten versammelten sich zum Schweigemarsch auf dem Rathausplatz.
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Toleranz und Weltoffenheit als Gebot der Stunde

mkj; 28. Nov 2017, 08:50 Uhr
Bergneustadt - Bürger setzten beim Schweigemarsch durch die Innenstadt ein Zeichen gegen Krieg, Gewalt, Terror, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
Zum traditionellen Schweigemarsch für Frieden hatten die SPD Bergneustadt und Bündnis 90/Die Grünen eingeladen. Begrüßt wurden die Teilnehmer auf dem Rathausplatz durch den SPD-Ortsvorsitzenden Friedhelm Julius Beucher. „Aufgrund der Ereignisse weltweit ist es wichtig, ein deutliches und symbolisches Zeichen für Frieden gegen Krieg, Gewalt, Terror, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen“, so Beucher.


[Friedhelm Julius Beucher (li.) und Wilfried Holberg sprachen zu den Anwesenden.]

Das Thema sei aktueller denn je. „Während wir hier stehen, werden Menschen vertrieben, finden weltweit Terrorakte statt.“ Zur gleichen Zeit gebe es aber auch hierzulande unerträgliche Beiträge. Von den Parlamentsbänken kämen neuerdings Stimmen, die rassistisch und fremdenfeindlich seien. „Ich denke, das ist ein weiterer, wichtiger Grund, für den Frieden auf die Straße zu gehen.“


Im Anschluss sammelten sich die Friedensanhänger zu einem Fackelumzug, um schweigend durch die Innenstadt, den Stadtwald, die Altstadt und zurück zum Rathausplatz zu ziehen. Dort fand die Abschlussveranstaltung mit weiteren Ansprachen statt. Musikalisch wurde die Kundgebung von Ute und Friedemann Rink begleitet. „Ich persönlich bin frei von der Illusion, dass unser Engagement heute zum gänzlichen Ende der Konflikte dieser Welt führen werden“, meinte Bürgermeister Wilfried Holberg. „Wenn es aber gelingt, auch nur eine Auseinandersetzung zu vermeiden oder an einer Stelle Leidvolles zu verhindern, dann hätte sich der heutige Einsatz bereits gelohnt.“


[Viele Jugendliche nahmen an der Kundgebung teil.]

Auch Holberg wies darauf hin, dass seit dem 24. September gilt, sich auf die Auseinandersetzung mit der neuen politischen Kraft im Bundestag einzustellen. „Sie nimmt für sich in Anspruch, mit Maßnahmen wie dem Schutz der deutschen Außengrenzen, der Abkehr vom Grundrecht auf Asyl und mit der Anwendung des ‚Abstammungsprinzips‘ bei der Einbürgerung verlorengegangen geglaubte Wählerschichten eine neue politische Heimat zu bieten. Lassen Sie uns genau aus diesem Grund dem opportunistischen Gebaren die ganze Kraft unserer toleranten, weltoffenen und europaorientierten Gesellschaft entgegenstellen.“

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