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„Parkstadt Wiehl“ macht das Rennen

nh; 23. Nov 2017, 14:05 Uhr
Grafiken: FSWLA
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„Parkstadt Wiehl“ macht das Rennen

nh; 23. Nov 2017, 14:05 Uhr
Wiehl - Einstimmiges Votum für den Entwurf „Parkstadt Wiehl“ beim Planungswettbewerb „Umgestaltung der Wiehlaue“ - Bereits 2018 soll mit den Arbeiten im „Alten Kurpark“ begonnen werden.
Von Nils Hühn

Wenn es nach Bürgermeister Ulrich Stücker geht, dann wird schon im kommenden Jahr mit dem ersten Bauabschnitt zur „Umgestaltung der Wiehlaue“ begonnen. Welchem Konzept die Stadt dabei folgt, ist nun auch fast sicher. Die beiden prämierten Büros des ausgelobten Planungswettbewerbs haben ihre überarbeiteten Entwürfe, in denen Anregungen des Preisgerichts und der Bürgerschaft berücksichtigt wurden, einer Empfehlungskommission, bestehend aus politischen Vertretern, Mitgliedern der Verwaltung der Stadt Wiehl und externen Beratern, jüngst vorgestellt. Einstimmig entschied sich die Kommission für das Konzept „Parkstadt Wiehl“ der Arbeitsgemeinschaft FSWLA Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf, Molestina Architekten, Köln und H2R - Ingenieure, Bad Breisig, womit das Kölner Büro Greenbox Rang zwei belegt.


„Entschieden ist damit aber noch nichts. Allerdings wird der Entwurf des Düsseldorfer Landschaftsbüros mit einem Vorsprung ins Rennen gehen“, erklärte Stücker. Anhand einer „Bewertungsmatrix“ wird die Verwaltung zusammen mit dem Planungsbüro „Postwelters“ den endgültigen Sieger küren. In diesem Verhandlungsverfahren werden Kriterien wie Baukosten und die Befähigung der Büros berücksichtigt, aber mit großer Wahrscheinlichkeit wird Anfang des kommenden Jahres ausschließlich das Konzept „Parkstadt Wiehl“ weiterverfolgt.

Danach soll auch wieder die Wiehler Bevölkerung in die weiteren Planungen miteinbezogen werden, denn der Bürgerwille ist Rathauschef Ulrich Stücker sehr wichtig. Dass diese Stimmen auch Gehör finden, zeigt sich in den überarbeiteten Plänen. Im ersten FSWLA-Plan waren die Tennisplätze und der katholische Kindergarten überplant, was zu Protesten beim TC Wiehl und der Elternschaft des Kindergartens führte. Im neuen Entwurf sind beide Einrichtungen wieder am alten Platz zufinden. Eine Auslagerung aus der Innenstadt habe zunächst keine Priorität.


[Der "Alte Kurpark" soll der Ruhe und Erholung dienen.]

Vielmehr soll es im kommenden Jahr im „Alten Kurpark“ richtig losgehen. Zwischen Mühlenbrücke und der Brücke Bahnhofstraße sowie hinter der Evangelischen Kirche bis zum Haus der Gesundheit soll ein Ort der Ruhe und Erholung entstehen. „Damit gibt es eine Rückkehr zur eigentlichen Bestimmung des Kurparks“, so Stücker. Neben einer Freitreppe in die Wiehl sind dort ein Kneippbecken sowie ein Trimm-dich-Pfad und ein Kurpavillon vorgesehen. „Hier soll es bewusst ruhig sein“, so Stücker.

Anders sieht es dann auf dem Gelände des Freizeitparks aus. Im ersten FSWLA-Entwurf gab es einen riesigen See, der nun bedeutend kleiner geworden ist. Ein Bachlauf trennt den Park von dem Areal „Wohnen am Wasser“. Auf dem ehemaligen Pro-Markt-Gelände sowie Teilen des jetzigen Parks soll ein attraktives Stadtquartier mit Hunderten Wohneinheiten entstehen. Im Park selbst finden sich Sportflächen, verschiedene Spielplätze, der Ballonstartplatz sowie Kletterfelsen wieder. „Hier wird es lauter werden“, kann Stücker bereits jetzt die Kinder und Jugendlichen auf den Flächen spielen und toben hören. Der Minigolfplatz findet unter der Brücke der Umgehungsstraße seinen neuen Standpunkt. Mit der Umgestaltung in diesem Bereich wird aber erst 2019 begonnen.


[Auf dem ehemaligen Pro-Markt-Gelände (rechts) soll ein attraktives Stadtquartier entstehen und durch einen künstlichen Bachlauf zum See vom Wiehlpark abgetrennt werden.]

In den nächsten Schritten muss die Verwaltung prüfen, welche Fördermittel sie aus den Töpfen für Stadtentwicklung erhält und welche Mittel über die EU-Wasserrahmenrichtlinien für die Renaturierung der Wiehl generiert werden können. „Diese Abgrenzung ist sehr wichtig“, wird es laut Stücker verstärkte Gespräche mit dem Aggerverband geben. „Die vorliegenden Entwürfe versprechen höchste städtebauliche und landschaftsarchitektonische Qualitäten“, freut sich Stücker, und hofft, dass die Pläne auch zeitnah umgesetzt werden können.
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