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Der Rekordmeister bittet zum Tanz

bv; 21. Nov 2017, 16:30 Uhr
Archivbild: Alexander Arnold --- Auch beim Aufeinandertreffen am Donnerstag dürfte es zwischen dem VfL und Rekordmeister THW Kiel wieder hart zur Sache gehen.
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Der Rekordmeister bittet zum Tanz

bv; 21. Nov 2017, 16:30 Uhr
Gummersbach – Ohne Florian Baumgärtner und die Langzeitverletzten, aber mit neuem Selbstvertrauen bestreitet der VfL Gummersbach am Donnerstag sein Heimspiel gegen den THW Kiel - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

VfL Gummersbach – THW Kiel (Donnerstag, 19 Uhr, SCHWALBE arena).

Tiefes Durchatmen war nach dem knappen Sieg in Nettelstedt-Lübbecke für die Mannen des VfL Gummersbach angesagt. Die beiden Schlüsselspiele gegen Hüttenberg und eben die Ostwestfalen hatte man mit der maximalen Punktausbeute beendet und sich vom 17. Platz auf den 14. Rang der Tabelle in der Handball-Bundesliga vorgearbeitet. "Wir standen alle unter Druck, das war keine einfache Situation", kennzeichnet Trainer Denis Bahtijarevic die vergangenen Wochen. Mit acht Pluspunkten sieht die Welt für die blau-weißen Kreisstädter nun doch etwas freundlicher aus. Auch wenn von Entwarnung noch keine Rede sein kann. Zu eng liegt die Abstiegszone zusammen und auf die Mannschaft von Trainer Denis Bahtijarevic warten jetzt dicke Brocken, die dem VfL in den kommenden Wochen die Außenseiterrolle bescheren. So etwa am kommenden Donnerstag, wenn Rekordmeister THW Kiel in der SCHWALBE arena seine Aufwartung macht.


Natürlich ist es ein Wiedersehen mit alten Bekannten, denn Gästecoach Alfred Gislason sowie die Nationalspieler Patrick Wienczek und Ole Rahmel trugen alle schon das VfL-Trikot. Doch dürfte am Donnerstag keine Zeit sein für romantisches Schwelgen in der Vergangenheit. Gerade die Gäste hat der Spielplan fest im Griff. Neben der Bundesliga müssen sie auch in der Champions League ran und konnten dort am Sonntagabend dank eines Treffers von Niclas Ekberg drei Sekunden vor dem Ende mit 28:27 bei RK Celje gewinnen. Und auch in der Bundesliga haben es die „Zebras“ geschafft, sich nach einem katastrophalen Saisonstart mit 6:8 Punkten wieder nach oben zu orientieren. 11:1 Punkte in Serie sorgen dafür, dass der THW nun wieder Sichtkontakt zu den Spitzenplätzen hat und sich auch vom VfL Gummersbach nicht stoppen lassen möchte.


[Eirik Köpp kann nach seiner Fingerverletzung aus dem Spiel in N-Lübbecke gegen Kiel wieder mitmischen.]

Dabei muss Trainer Gislason auf seine verletzten Topkräfte Domagoj Duvnjak und Steffen Weinhold verzichten, doch verfügt Kiel nach wie vor über eine Top-Mannschaft mit dem bärenstarken Torhüter-Gespann Niklas Landin und Andreas Wolff, den jungen Christian Dissinger, Nikola Bilyk und Lukas Nilsson sowie den arrivierten Marko Vujin, Niclas Ekberg, Rune Dahmke und Christian Zeitz. Ein richtig starkes Paket, das dem VfL alles abverlangen dürfte. Bei den Blau-Weißen freut man sich auf das Spiel und kann der Außenseiterrrolle einiges abgewinnen. Man wolle den großen Favoriten möglichst lange ärgern und sehen, was dann geschehe, so Trainer Bahtijarevic. "Kiel ist ein Topteam mit großer individueller Qualität, aber wir werden nichts unversucht lassen." Verzichten muss der Trainer auf Florian Baumgärtner, der in den nächsten Wochen nicht zur Verfügung steht. Eine Stressreaktion am Bein, die in einen Ermüdungsbruch münden könnte, verhindert einen Einsatz. So muss der VfL die nächste Zeit ohne gelernten Linkshänder auskommen, was natürlich nachteilig ist.



Entwarnung dagegen bei Erik Köpp, der mit einer Fingerverletzung aus Nettelstadt-Lübbecke zurückkehrte. Nach einem Röntgentermin stand fest, dass der Neuzugang keine schwerwiegende Verletzung erlitten hatte und am Donnerstag spielen kann. Mut machen dem VfL zwei Dinge: Josef Pujol scheint sich als Antreiber auf der Position im mittleren Rückraum gefestigt zu haben, und das Spiel in N-Lübbecke zeigte auch, dass das Gummersbacher Nervenkostüm intakt ist. Auch wenn es zwischenzeitlich sehr eng wurde, behielt das Team von Bahtijarevic Struktur und Ruhe, ohne die der wichtige Auswärtserfolg nicht möglich gewesen wäre. So kann man am Donnerstag relativ entspannt in das Match gegen Kiel gehen. Punkte dürften hier nur die größten Optimisten eingeplant haben. "Wir werden alles versuchen, verspüren aber keinen Druck. Eine Niederlage ist kein Beinbruch. Unsere Punkte müssen wir gegen andere Mannschaften holen", so der Gummersbacher Coach.
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