Lindlar – Die Misserfolge der SPD in diesem Jahr nahmen die Lindlarer Sozialdemokraten als Anlass für selbstkritische Reflexionen und einen Neustart: Haushaltsklausur und Mitgliederversammlung setzen Signale für die Zukunft.

Hannelore Kraft samt Regierung wurde in Nordrhein-Westfalen abgelöst und in Oberberg verpasste man die Chance, einen Nachfolger für Dr. Roland Adelmann im Düsseldorfer Landtag zu installieren. Im September folgte dann die Niederlage für die große Koalition und der Verlust des Bundestagsmandast von Michaela Engelmeier: Das Jahr 2017 war auch für die oberbergischen Sozialdemokraten kein leichtes. Die SPD Lindlar nahm dies nun zum Anlass, sich selbstkritisch mit den Ereignissen auseinanderzusetzen.

In den vergangenen Wochen kam man auf der Haushaltsklausur der Fraktion und bei der Mitgliederversammlung des Ortsvereins zusammen, um Missstände offen anzusprechen und die Zukunft zu gestalten. Zwar habe man mit dem SPD-Bürgermeister-Kandidaten Marco Mann ein kurzfristiges Ziel vor Augen, aber die Leitlinien müsse man ganz klar über Wahlperioden hinaus denken, ließ der Fraktionsvorsitzende Michael Scherer wissen: „Zukunftsorientiertes Handeln darf nicht am Wahlsonntag aufhören“, so Scherer. Der Vorsitzende Mann sah die Sitzungen als Start eines Prozesses: Die Partei solle sich weiter öffnen und langfristiges Ziel sei es, die Menschen wieder für Demokratie und auch Parteiarbeit zu begeistern.



„Die Menschen wollen teilhaben hier in Lindlar, man spürt die Lust sich einzubringen und man kann sie durch das hohe ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde auch sehen. Es liegt jetzt an uns und der Verwaltung, den Bürgern einfache Möglichkeiten zu bieten, wirklich an der Politik vor Ort mitwirken zu können“, so Mann. Sein erstes mittelfristiges Ziel ist die Kommunalwahl 2020. Dort wolle man als starkes Team für Lindlar antreten und jeder, der möchte, sei eingeladen, sich einzubringen.

Inhaltlich ging es bei den Genossen vor allem um die Themen Transparenz, Bürgerbeteiligung und zukunftsorientiertes Handeln in den Bereichen Bau, Wirtschaft, Schule und Infrastruktur. Auch die Generation, die gerade ihren Schulabschluss in der Tasche hat, stand im Fokus. Denn aus der Sicht der SPD Lindlar ist das Angebot für diese jungen Menschen vor Ort leider sehr beschränkt. Einige konkrete Vorschläge zu den Themen wurden bereits als Anträge zum Haushalt 2018 eingebracht.