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Ein Zeichen gegen Krieg, Gewalt und Zerstörung

uh; 19. Nov 2017, 20:54 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Ein Zeichen gegen Krieg, Gewalt und Zerstörung

uh; 19. Nov 2017, 20:54 Uhr
Bergneustadt - Zum Volkstrauertag fand in der Friedhofshalle in Bergneustadt eine zentrale Gedenkveranstaltung statt - Bürgermeister Wilfried Holberg und der stellvertretende Landrat Friedrich Wilke legten am Ehrenmal einen Kranz nieder.
Von Ursula Hütt

Bürgermeister Wilfried Holberg mahnte in seiner Festrede zur dritten zentralen Gedenkfeier in Folge des Kreisverbandes Oberberg und des Ortsverbandes Bergneustadt des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Volkstrauertag der Opfer zu gedenken, die ihr Leben durch Krieg und Gewalt verloren haben. „Wir erweisen den Toten und ihren Angehörigen unseren Respekt und nutzen das Gedenken, um ein deutliches Zeichen gegen Krieg, Gewalt und Zerstörung zu setzen“, sagte Holberg. Er ging weiterhin auf die derzeit bestehenden Schreckensszenarien ein, die unsere lange als sicher und unerschütterlich geglaubte Werteordnung, die sich strikt auf demokratischen Prinzipien, Toleranz und Gewaltfreiheit aufbaut, ins Wanken bringt.




[Musiker Joachim Kottmann (rechts).]

Neue Akteure betreten die politischen Bühnen dieser Welt. Bis zum 8. November 2016 konnten wir darauf vertrauen, uns im transatlantischen Bündnis mit den USA – weitestgehend im Schulterschluss – zum Beispiel dem Klimaschutz oder friedenssichernden Maßnahmen verpflichtet zu fühlen. Dies stehe seit der neuen Präsidentschaft erheblich in Frage. Auch im eigenen Land gilt es seit dem 24. September dieses Jahres, sich auf die Auseinandersetzung mit einer neuen parlamentarischen Kraft einzustellen. Für Holberg ist es bestürzend, wie wenige Jahrzehnte nach Ende des großen Weltkrieges es lediglich braucht, um neuem Nationalismus zur parlamentarischen Präsenz zu verhelfen. Er hofft darauf, dass die Besonnenen über die Despoten siegen, dass Aufbau schwerer wiegt als Zerstörung und dass Mitmenschlichkeit und Liebe stärker sind als Ausgrenzung und Hass.

Holberg dankte besonders den Beteiligen, die der Feier zum Volkstrauertag einen würdevollen Rahmen gaben, dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt unter der Leitung von Heinz Rehring, den Schülern des katholischen Religionskurses der Jahrgangsstufe 10 der Städtischen Realschule Bergneustadt und ihrer Lehrerin Barbara Spiller sowie Joachim Kottmann für seinen Liedbeitrag. Holberg, der auch Ortsvereinsvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist, dankte auch der Reservistenkameradschaft Bergneustadt-Gummersbach für ihr großes Engagement bei der erfolgreichen Spendensammlung.



Der stellvertretende Landrat Professor Friedrich Wilke betonte in seiner Rede, dass es nicht selbstverständlich ist, dass wir in Frieden leben. In einer globalisierten Welt sind wir stets hautnah dabei. Bei den Drohgebärden, beim Säbelrasseln in Nordkorea, wie auch in den USA und bei dem Waffeneinsatz in der Ukraine oder nach wie vor in Syrien, oder bei einer weiteren, relativ jungen Geißel der Menschheit, dem Terror, werden wir fast tagtäglich mit neuen Attentaten und Selbstmordanschlägen konfrontiert. Wir gemeinsam müssen solchen Tendenzen entgegentreten, wir gemeinsam müssen uns gegen Hass und Gewalt auflehnen und den Dialog zwischen den Religionen vorantreiben und die Verständigung der Völker fördern, forderte Wilke. „Die Erinnerung an die Toten und an die Schreckensherrschaft sind Mahnmahle, Mahnmale des Friedens.“

Im Anschluss an die Feierstunde erfolgte eine Kranzniederlegung durch den Bürgermeister und den stellvertretenden Landrat am Ehrenmal auf dem Friedhof in Bergneustadt.  
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