Gummersbach – In der SCHWALBE arena hielt es die 4.000 Jecken gestern Abend nicht auf ihren Stühlen - Mit Video und großer Bildergalerie.

Dies war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich: In der SCHWALBE arena in Gummersbach haben 4.000 Jecken bis in die Nacht beim ersten von zwei „Arena Alaaf“-Konzerten die Wände wackeln lassen. „Ich schätze, 90 Prozent von euch sind zum ersten Mal hier“, hatte Mitveranstalter Jürgen Berg zur Begrüßung gesagt. Schließlich handelte es sich um den Zusatztermin, der aufgrund des großen Erfolges von „Arena Alaaf“ hinzugekommen war, denn die reguläre Show am heutigen Samstagabend war ratzfatz ausverkauft. Mit einem rund sechsstündigen Programm, das fast alles mit Rang und Namen aus dem kölschen Karneval aufbot, war jecke Stimmung garantiert.




[Gute Karten: Bei der Kostümierung waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt.]

Der Auftakt gebührte aber den Lokalmatadoren von „Hanak“. Die Jungs auf dem Bergischen Land hatten sich bei einer Online-Abstimmung durchgesetzt und sich so ihren Auftritt verdient. Mit ihrem Gassenhauer „Haifischzahn“, der wie die Band selbst schon fast zehn Jahre auf dem Buckel hat, war so für einen guten Start in den Partymarathon gesorgt. Ein kleines Sorgenkind waren im Vorfeld die Jungs von „Querbeat“. Sie mussten am Donnerstag einen Auftritt absagen, weil auf der Rückfahrt von Holland ein VW-Bulli der Band nach einem Motorschaden in Flammen aufgegangen war. Zum Glück wurde niemand verletzt, aber ein paar Instrumente waren dahin. In Gummersbach konnten die Musiker aber wieder in gewohnter Weise die Zuschauer begeistern. Das Moderatorenduo des Abends Jürgen Berg und Michi Arlt hatten sich trotzdem Feuerwehrjacken angezogen. Sicher ist sicher.


[Ein Klassiker des Karnevals: Die Kölner Mundart-Band "Räuber".] 

„Arena Alaaf“ hat sich binnen kürzester Zeit einen Platz auf der karnevalistischen Landkarte gesichert. Sogar weit über das Rheinland hinaus. Als Guido Cantz ins weite Rund fragte, wer von weit her kommt, meldete sich sogar ein Mann aus Bayern. Eine nicht ganz so weite Anfahrt hatten die Karnevalsfreunde des Karnevalsvereins Oberheuslingen aus der Nähe von Siegen. Der Vorsitzende Martin Rave erklärte, warum sich seine Truppe bewusst für Gummersbach entschieden hat, statt nach Köln zu fahren. „Hier ist es viel familiärer. Es gibt genug Platz und alle sind freundlich und gut drauf.“ Der Karnevalsverein existiert seit rund einem Jahr und hat schon 180 Mitglieder – 35 davon waren als Biene Majas und Willis verkleidet mit dabei.

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Claudia Sterling aus Bergneustadt hatte mir ihrer Schwester in der ersten Reihe platzgenommen. Die beiden Damen freuten sich besonders über die Kölschrocker „Cat Ballou“. Nadja Dahl war mit acht Freundinnen und Kolleginnen gekommen. Sie alle hatten sich in aufwendige Pfau-Kostüme gehüllt, selbstverständlich in Handarbeit selbst hergestellt. Ganz in der Nähe ließ sich eine ganze Horde Pumuckl nieder – im waren Leben bekannt als Sabine, Jutta, Beate, Katja, Kerstin und Sonja. Und das war nur ein kleiner Ausschnitt der vielfältigen Kostümierungen: Klassiker wie Cowboy und Indianer, zum Zeitgeist passende Emoji-Kostüme und kreative Eigenkreationen boten viel fürs Auge.


[Die Qualität der Karnevalsparty hat sich bereits weit über die Kreisgrenzen hinaus herumgesprochen.]

Obwohl im Innenraum der SCHWALBE arena Stühle aufgestellt waren, dienten die Sitzmöbel doch im Grunde nur als Ablage für Taschen und andere mitgebrachte Utensilien. Auf den Sitzen hielt es keinen Jecken und einige Gruppen schoben die Stühle gleich ganz beiseite. So ließ es sich gleich noch besser schunkeln. Mit einem rund 45-minütigen Auftritt von „Brings“ endete schließlich die erste Halbzeit von „Arena Alaaf“. Am heutigen Samstagabend geht es weiter, allerdings sind bereits alle Karten weg. Im kommenden Jahr wird es wieder zwei Veranstaltungen von „Arena Alaaf“ in der SCHWALBE arena geben. Bis Sonntagabend haben die diesjährigen Besucher ein Vorkaufsrecht.