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Titeltraum zerbröselt im Spitzenspiel
Oberberg Oberbantenberg kassiert gegen Stolberg eine empfindliche Pleite - Marienheide/Müllenbach chancenlos - Nümbrecht entführt einen Punkt aus Weiden (AKTUALISIERT).
HSG Oberbantenberg/Niederseßmar Stolberger SV 22:30 (11:14).Mit dieser Niederlage verabschieden wir uns aus dem Titelrennen, sprach HSG-Trainer Dirk Heppe nach der Heimniederlage gegen Spitzenreiter Stolberg Klartext. Vor allem die Art und Weise gab dem Übungsleiter zu denken. Kämpferisch konnte er seinem Team zwar keine Vorwürfe machen, dafür haben wir generell derzeit große Leistungsprobleme. Wir sind momentan in vielen Belangen hinten dran, macht sich aus seiner Sicht das fehlende gemeinsame Training mehr und mehr bemerkbar. Gegen Stolberg fanden die Gastgeber nicht in die Partie, agierten meist unaufmerksam und liefen schnell einem 4:10-Rückstand hinterher. Stolberg war nicht unbedingt besser als wir, sondern einfach gnadenlos effektiv und hat gut von unseren Fehlern gelebt, nahm Heppe nun in einer Auszeit erste Korrekturen vor.
Es folgte die stärkste HSG-Phase, in der endlich die herausgespielten Chancen auch verwandelten wurde und der Rückstand sukzessive zum 10:12 (25.) verkürzt wurde. Nach dem Seitenwechsel konnte Oberbantenberg die Gäste zudem lange Zeit ihrer stärksten Waffe, dem Tempogegenstoß, berauben und die Partie über 15:17 (38.) und 19:21 (49.) offen gestalten. Danach stellten die Hausherren allerdings jegliches Defensivverhalten ein, kassierten sechs Treffer in Folge zum 19:27 (55.) und nahmen sich auch offensiv völlig unnötige Würfe. Krönung eines missratenen Abends war die rote Karte gegen Dag Dissmann kurz vor Schluss, der seinen Gegenspieler bei einer Abwehraktion im Gesicht traf. Hinten raus haben wir die Köpfe hängen lassen, sprach Heppe von einem verdienten SSV-Sieg, der allerdings einige Tore zu hoch ausgefallen sei.
Oberbantenberg/Niederseßmar: Robin Ziegler (7), Julian Klein (5), Marcel Baier (4), Alex Zurek, Manuel Kreter (je 2), Nils Schwabroh (1), Dag Dissmann (1/1).
Weidener TV II SSV Nümbrecht II 24:24 (12:9).
Vor dem Spiel hätte SSV-Coach Daniel Funk ein Remis sofort unterschrieben. Nümbrechter Teams sind ja nicht unbedingt dafür bekannt, Punkte aus Aachen mitzubringen, unkte der Coach. Im Nachhinein hätte seine Mannschaft aber sogar zwei Zähler aus Würselen entführen können, haderten aber mit der letzten Entscheidung der Unparteiischen, die quasi mit dem Schlusspfiff Weiden einen Siebenmeter zusprachen. Die Gäste erwischten bis zum 1:5 den stärkeren Start, ließen sich in der Folge von der 1:5-Defensive des WTV aber zu vielen Fehlern zwingen, so dass die Hausherren die Partie kippen konnten. Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Oberberger aber schnell wieder das Kommando, gingen beim 15:16 erstmals wieder in Führung und sollten diese bis zum 20:23 auch nicht mehr abgeben. In der Schlussphase bekam der SSV allerdings das Nervenflattern, ehe Weiden im letzten Angriff zu einem letzten Verzweiflungswurf von Rechtsaußen ansetzte. Das war ein Minuswinkel, ärgerte sich Funk über einen aus seiner Sicht zweifelhaften Strafwurf, der zum Remis führte. Letztlich nahm der Coach aber die positiven Aspekte der Partie mit. Nach einer verkorksten Vorbereitung sieht man allmählich unsere Fortschritte und jetzt kommen die Spiele, in denen wir punkten müssen, vergab er die Bestnoten an Joscha Madel und Torben Lang.
Nümbrecht: Marcus Schwemke (7/3), Markus Bitzer (5), Dominik Donath (4), Lucas Söntgerath, Torben Lang (je 3), Marvin Meinhold, Tobias Mlynczak (je 1).
HSG Marienheide/Müllenbach BTB Aachen II 21:29 (7:14).
Mit realistischen Erwartungen ging die HSG Marienheide/Müllenbach in die Aufgabe gegen Aufstiegsaspirant BTB Aachen. Der Gegner war klar besser und hat uns phasenweise auch dominiert, hatte HSG-Coach Dirk Schuldt bereits vor der Partie den eingetretenen Spielverlauf erwartet. Das prall gefüllte Lazarett der Gastgeber ließ ohnehin keine Überraschung erwarten. Dafür ist unser Substanzverlust einfach zu groß, erklärte Schuldt weiter. Die Anfangsphase verlief bis zum 4:5 zwar noch ausgeglichen, das lag allerdings mehr an der Abschlussschwäche der Kaiserstädter, als an der Stärke der Oberberger. Obwohl zur Pause die Fronten bereits geklärt waren, gab sich die HSG aber nie auf und konnte angeführt von Philippe Ginczek und Marcel Meyer, sowie dem starken parierenden Philip Heist fünf Minuten vor Schluss sogar noch einmal auf fünf Tore verkürzen. Hätten wir die Leistung der zweiten Hälfte auch in Dünnwald gezeigt, hätten wir dort nicht verlieren müssen, trauerte Schuldt letztlich immer noch der unnötigen Niederlage beim Tabellenvorletzten nach, hofft aber auf eine ähnliche Einstellung in den kommenden wichtigen Partien in Nümbrecht und Weiden.
Marienheide/Müllenbach: Philippe Ginczek, Marcel Meyer (je 7), Sven Höttgen, Oliver Schuldt (je 2), Thomas Grote, Phillp Bansen (je 1), Maurice Ginczek (1/1).
Ergebnisse und Tabelle