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Kellerkinder sollen nicht zu Stolpersteinen werden

lo; 7. Nov 2017, 13:03 Uhr
Archivbilder: OA --- Nümbrechts Joscha Trommler (li.) und der Wiehler Kevin Ufer sind wieder Kandidaten für die Startformationen.
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Kellerkinder sollen nicht zu Stolpersteinen werden

lo; 7. Nov 2017, 13:03 Uhr
Oberberg - Bereits am Freitagabend treten die Landesligisten Nümbrecht und Wiehl gegen die beiden Schlusslichter der Klasse an.
Vorschau Landesliga (12. Spieltag)

TuS Mondorf – SSV Homburg-Nümbrecht (Freitag, 20 Uhr).

Es fehlen: Julian Schwarz, Dennis Kania, Kevin Giesen, Jonas Wagner, Julian Opitz, Sebastian Ghofranifar, Marvin Jungjohann, Devy Diallo.

Einsatz fraglich: Michel Hock.

Zum Spiel: Da der 11.11. und damit der Beginn der Karnevalszeit in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, sorgt in den Amateur-Fußballklassen im FVM-Gebiet für eine Vielzahl von Spielverlegungen. Auch der SSV Homburg-Nümbrecht tritt bereits am Freitagabend beim TuS Mondorf an. Auf dem Papier ist der SSV turmhoher Favorit, aber Trainer Torsten Reisewitz warnt sein Team eindringlich davor, den schwach gestarteten Aufsteiger auf die leichte Schulter zu nehmen und zu glauben, dass die Punkte im Vorbeigehen mitzunehmen sind. Gerade zu Hause sei der TuS nicht zu unterschätzen. „Wir dürfen nichts, was wir tun, als Selbstverständlichkeit betrachten, und begreifen, dass es mit nur 70 oder 75 Prozent nicht funktioniert.“

Angesichts der bisher gezeigten Auftritte ist nicht davon auszugehen, dass sich der Schlendrian einschleicht. Fortuna Köln II wurde mit 6:1 vom Platz gefegt, bei der exquisit besetzten Zweitvertretung von Viktoria Köln II holten die Nümbrechter einen verdienten Zähler. Zuletzt wies man den FV Bonn-Endenich in die Schranken. Reisewitz: „Wir haben in den letzten Wochen guten Fußball gespielt und sind dafür belohnt worden.“ Beim 2:0-Sieg blieben die Blau-Gelben erstmals in dieser Spielzeit ohne Gegentor. „Was die Geschlossenheit angeht, war das unsere beste Saisonleistung“, sagt Reisewitz. „Es war unheimlich wichtig, die Null zu halten. Sonst wäre es gegen Endenich schwierig geworden.“

Ein weiterer Erfolgsfaktor war erneut die qualitative Breite des Kaders. Dass Stammkräfte wie Julian Schwarz, Joscha Trommler und Philipp Wirsing in der Anfangself fehlten, machte sich nicht bemerkbar. „Wir trainieren jetzt schon seit einiger Zeit mit 19, 20 Mann und die Jungs geben richtig Gas“, freut sich Reisewitz über den hohen Konkurrenzkampf. Der Coach rechnet damit, dass die Mondorfer kompakt ausgerichtet sind und auf offensive Nadelstiche setzen. Der Schlüssel wird also sein, geduldig zu bleiben.  

Eine Option für die Startelf ist der vollständig wiedergenesene Kilian Seinsche, der mit seinen Tempoläufen prädestiniert ist, die gegnerische Abwehrreihe durcheinanderzuwirbeln. Bei Michel Hock wird sich kurzfristig entscheiden, ob er mitfährt. Erfreulich aus SSV-Sicht: Nach fast einjähriger Verletzungspause absolviert Devy Diallo seine ersten Gehversuche im Mannschaftstraining der Kreisliga A-Reserve.


FV Wiehl – SV Lohmar (Freitag, 20 Uhr).
Es fehlen: Davin Dresbach, Pantaleo Stomeo, Jan Derksen.

Zum Spiel: Als der FV Wiehl vor knapp vier Wochen gegen Kellerkind Rheinbach mit Toren geizte und lediglich eine Nullnummer verbuchte, war es um die Stimmung auf der Eichhardt nicht besonders gut bestellt. Drei Matches und drei Siege später stellt sich die Situation völlig anders dar. Die Mannschaft von Trainer Ingo Kippels hat sich auf den fünften Tabellenplatz vorgearbeitet und kann mit einem Dreier gegen den SV Lohmar im Fluchtlichtspiel frühzeitig über die als Hinrunden-Zwischenetappe anvisierte 20-Punkte-Schallmauer springen. „Dann hätten wir unser erstes großes Ziel in dieser Saison erreicht“, meint Kippels.

Der Zwischenspurt hat die Wiehler in eine komfortable Situation und kam durchaus überraschend. „Es war nicht damit zu rechnen, dass wir gegen Schlebusch, Lindenthal und Brühl eine weiße Weste behalten. Die mannschaftliche Geschlossenheit hat den Ausschlag gegeben“, betont Kippels. „Die Jungs sind über die Basics in die Spur zurückgekommen. Es ist buchstäblich so, dass jeder für jeden läuft. Wir agieren in der Abwehr stabil und vor dem gegnerischen Tor waren wir in den letzten drei Spielen sehr effektiv. Außerdem ist unser Torwart Lukas Hoffmann ein starker Rückhalt“, fasst Kippels die Bausteine des Erfolgspuzzles zusammen.                       

Als furchteinflößend ist die Bilanz des kommenden Gegners nicht einzustufen. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg hat der SV Lohmar offenbar mit Schwierigkeiten zu kämpfen und findet sich aktuell auf der vorletzten Position wieder. „Lohmar steht mit dem Rücken zur Wand, aber wenn man sich die Ergebnisse anschaut, sieht man, dass sie keine größeren Klatschen bekommen haben. Die meisten Partien haben sie relativ offen gestaltet“, ist Kippels weit davon entfernt, von einer Pflichtaufgabe zu sprechen. „Ich denke, dass wir am Freitag ein dickeres Brett zu bohren haben und es ein enges Spiel werden könnte. Eine Führung würde wahrscheinlich vieles erleichtern.“      

In personeller Hinsicht kann der Coach fast aus dem Vollem schöpfen. Kevin Ufer, Markus Wagner und Alexander Tomm kehren ins Aufgebot zurück, während Jan Derksen, der immerhin mit dem Lauftraining begonnen hat, noch kein Thema ist. Pantaleo Stomeo fällt weiterhin wegen einer Leistenblessur aus. Youngster Davin Dresbach muss nach seiner Knieverletzung (Meniskusriss und Schaden am vorderen Kreuzband) operiert werden und wird laut Kippels für vier bis sechs Monate nicht zur Verfügung stehen.          

Tabelle und Ergebnisse Landesliga
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