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VfL unterliegt Berlin und den Schiedsrichtern

db; 28. Sep 2017, 22:16 Uhr
Bilder: Alexander Arnold --- Stanislav Zhukov (6 Tore) steigt hoch zum Wurf.
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VfL unterliegt Berlin und den Schiedsrichtern

db; 28. Sep 2017, 22:16 Uhr
Gummersbach – Am Ende fehlten dem VfL zwei Tore für einen Punktgewinn gegen die Füchse – Gesundes Oberberg e.V.' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach (AKTUALISIERT).
Aufmunternder Applaus, gleichzeitig „Schieber, Schieber“-Rufe: Die 2.559 Zuschauer in der SCHWALBE arena machten keinen Hehl daraus, wem ihr Unmut am heutigen Abend galt. Wenn der VfL Gummersbach mit seinem aktuell dezimierten Kader gegen die mit einer perfekten Bilanz gestarteten Berliner etwas mitnehmen will, dann muss alles passen. Einstellung und Kampfbereitschaft passten, die Leistung passte über weite Strecken auch, aber am Ende fehlte die Kraft. Und dann war da noch das Schiedsrichtergespann Peter Behrens und Marc Fasthoff, die dem VfL heute zusätzlich das Leben schwer machten.

VfL Gummersbach – Füchse Berlin 29:31 (15:12).

Während die beiden Männer an der Pfeife den Gästen aus Berlin viel Spielraum ließen und viele eigentlich missglückte Angriffe der Füchse durch Pfiffe retteten, konnte der VfL froh sein, wenn überhaupt eine Entscheidung für ihn getroffen wurde. Trainer Dirk Beuchler wollte sich nach der Partie aber zunächst nicht zu der Leistung der Unparteiischen äußern. „Ich muss mir das Spiel noch einmal angucken und möchte jetzt in der ersten Emotion kein Statement dazu abgeben“, so Beuchler in der Pressekonferenz auf die Schiedsrichterleistung angesprochen. Und auch Gästetrainer Velimir Petkovic, der sonst eher selten mit seiner Meinung hinter dem Berg hält, wollte sich nicht äußern.




[Carsten Lichtlein war besonders in der ersten Halbzeit bärenstark. Im zweiten Durchgang hatten die Berliner mehrfach Glück mit abgefälschten Bällen.]

 Mit der Leistung seiner Schützlinge konnte Beuchler hingegen sehr zufrieden sein. „Die Mannschaft hat gekämpft und sich füreinander aufgeopfert. Es ist extrem schade, dass wir uns wieder nicht belohnt haben“, sagte der VfL-Trainer. „Die Spieler tun mir leid.“ Besonders in der ersten Halbzeit zeigte der VfL trotz vieler Ausfälle eine starke Leistung. „Wir haben uns wenige Fehler geleistet, die Abwehr stand gut und im Tor war Lütti (Carsten Lichtlein) ein Rückhalt.“ Der VfL-Keeper war einer der Garanten dafür, dass die Hausherren mit einer 15:12-Führung in die Kabine gehen konnten. Gummersbach legte ein gutes Tempo vor und führte durch Stanislav Zhukov und Marvin Sommer schnell mit 2:0.

Die Berliner blieben dran, verzweifelten aber früh immer wieder an Lichtlein. Ein Treffer von Marvin Sommer brachte den VfL nach rund 18 Minuten erstmals mit drei Toren in Führung – 10:7. Per Siebenmeter erhöhte Florian von Gruchalla kurz vor der Pause auf 15:11, aber Steffen Fäth konnte noch verkürzen. Die Halle jubelte über die starke Vorstellung des VfL. Gästetrainer Petkovic: „Über die erste Halbzeit möchte ich nicht viel sagen. Ich war in der Kabine ziemlich sauer. Zum Glück gibt es die Punkte erst nach 60 Minuten.“ Gummersbach konnte zunächst an die gute Vorstellung des ersten Durchgangs anknüpfen und den Vorsprung bis um 20:17 halten.

Dann jedoch die entscheidenden Minuten der Partie: Berlin kam nach einem Siebenmetertor zum 20:18 wenig später trotz Unterzahl aufgrund eines VfL-Abspielfehlers zum einfachen 20:19. Beim VfL ließ gleichzeitig die Treffsicherheit etwas nach, unter anderem landete ein Siebenmeter des ansonsten perfekten Gruchalla am Pfosten. Schließlich gaben die Schiedsrichter trotz eines vermeintlichen Stümerfouls von Steffen Fäth dessen Tor zum 22:22. Kurz danach brachte Hans Lindberg die Gäste per Siebenmeter nach rund 47 Minuten erstmalig in Führung. Diese gaben die Berliner nicht mehr aus der Hand, auch weil beim VfL aufgrund fehlender Wechseloptionen jetzt die Kraft nachließ.


[Marvin Sommer war mit acht Toren bester Torschütze beim VfL.]

Petkovic nach dem Spiel: „Ein großes Lob an Gummersbach. Ich hatte meine Mannschaft vor einem kämpfenden VfL gewarnt, aber sie haben den Gegner in der ersten Halbzeit unterschätzt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann taktisch clever gespielt, auf unsere Chancen gewartet und einfache Tore erzielt.“ Gummersbachs Sportdirektor Christoph Schindler sagte: „Wer über 40 Minuten gegen die einzig ungeschlagene Mannschaft der Bundesliga führt, hat eigentlich einen Punkt verdient.“ Trotz der Enttäuschung über die verpasste Chance gehe der Blick jetzt nach vorne, insbesondere auf das Spiel in Ludwigshafen am Sonntag. Schindler: „Da wollen wir Punkten.“

VfL: Marvin Sommer (8), Stanislav Zhukov (6), Florian von Gruchalla (4/3), Jose Pujol (2), Eirik Köpp (2), Moritz Preuss (1), Alexander Becker (2), Tobias Schröter (2), Marko Matic (2).

Berlin: Petar Nenadic (9), Hans Lindberg (6/6), Steffen Fäth (6), Fabian Wiede (3), Kevin Struck (2), Ignacio Jimenez (2), Matthias Zachrisson (1), Erik Schmidt (1), Drago Vukovic (1).

Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Becker, Matic, Preuss, Zhukov – Struck (2), Nenadic, Schmidt)

Siebenmeter: 3:6 (Gruchalla einmal an den Pfosten - Lindberg, Nenadic scheitern an Lichtlein)

Zuschauer: 2.559

Schiedsrichter: Peter Behrens/Marc Fasthoff

Spielfilm: 1Hz: 1:0, 2:2, 4:3, 6:4, 7:7, 10:7, 11:9, 13:9, 14:11, 15:12; 2Hz: 16:13, 18:15, 20:17, 21:20, 22:23, 24:25, 26:29, 27:31.

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