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Standort für Nahversorger in Berghausen/Hunsheim ist gefunden

fj; 22. Sep 2017, 16:20 Uhr
Visualisierung: NAHVERSORGT / Oliver Schilling --- So soll das mehrfunktionale Nahversorgungszentrum an der Bockshard in Hunsheim aussehen.
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Standort für Nahversorger in Berghausen/Hunsheim ist gefunden

fj; 22. Sep 2017, 16:20 Uhr
Reichshof – In der Straße „Bockshard“ soll ein neues Nahversorgungs-Zentrum in Berghausen/Hunsheim entstehen – Für Bäckerei, Metzgerei, Betreutes Wohnen und ein Fitnessstudio gibt es bereits konkrete Interessenten (AKTUAISIERT).
Ein Lebensmittelgeschäft oder gar Arztpraxen, Bank- oder Postfilialen gibt es in den Reichshofer Ortsteilen Berghausen und Hunsheim schon seit Jahren nicht mehr. Wenn nun aber alles nach Plan verläuft, werden die Bürger in Berghausen und Hunsheim demnächst sogar vor Ort im eigenen Fitnessstudio trainieren können. Denn das Nahversorgungskonzept, das die Fachleute der Initiative „nahversorgt“ im Auftrag der Gemeinde erarbeiten, ist auf die Zielgerade gebogen, ein Standort für das Zentrum ist gefunden.

Die Kriterien für einen langfristigen erfolgreichen Betrieb erfüllen die Grundstücke Bockshard 7 – 9, unweit der evangelischen Kirche in Hunsheim gelegen, am besten, erklärte Malte Obal vom Hamburger Fachbüro „nahversorgt“ kürzlich im Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschuss. Im Entwurf eines zweigeschossigen Gebäudes sind 576 Quadratmeter im Untergeschoss für den Lebensmittelmarkt der Rewe-Tochter „Nahkauf“ reserviert. 68 Quadratmeter bekommt die Bäckerei, 51 Quadratmeter der Metzger. Für beides gibt es, so Bürgermeister Rüdiger Gennies, bereits Interessenten aus dem Gemeindegebiet.

Im Obergeschoss soll Platz für einen Friseursalon und Arztpraxen entstehen, ob beides kommt, ist aber noch völlig offen. „Wir sind uns der Schwierigkeiten, in Zeiten des Ärztemangels einen Hausarzt für dieses ländliche Gebiet zu gewinnen, bewusst“, hofft Gennies dennoch, einen Allgemeinmediziner und vielleicht auch einen Zahnarzt demnächst in Hunsheim begrüßen zu können. Konkretes Interesse gibt es dagegen bereits für das Fitnessstudio, das auf einer Fläche von 250 Quadratmetern im Dachgeschoss entstehen soll, und von Seiten eines Pflegedienstes. Denn mit zum Konzept gehört auch ein Wohnhaus mit sechs Appartements für Betreutes Wohnen.



Einstimmig bei zwei Enthaltungen stimmte der Bauausschuss der Standortwahl zu und beauftragte die Verwaltung, die Realisierung des Konzepts weiter zu verfolgen. Vor der liegt laut Bürgermeister Gennies nun noch viel Arbeit: Zum einen muss das Vorhaben bauplanungsrechtlich abgesichert werden. Kein Problem ist die Tatsache, dass das Sängerheim des Männergesangsvereins (MGV) Dorn auf dem Gelände an der Bockshard steht. „Der MGV Dorn hat seine Verkaufsbereitschaft bereits zum Ausdruck gebracht, nach der Fusion der Chöre im Steinaggertal wird es ja auch nicht mehr benötigt“, erklärt der Rathauschef.

Da die Gemeinde nicht selbst als Investor auftritt, ist die zweite große Aufgabe, solche zu finden. „Denkbar wäre ein genossenschaftlich organisiertes Investoren- und Betreibermodell“, erklärt Gennies. Und für dieses Variante gibt es laut des Rathauschefs auch bereits Interessenten. Die Gründung einer bürgerschaftlich organisierten Investitionsgemeinschaft könnte auch mit Mitteln aus dem LEADER-Förderprogramm realisiert werden.

„Eine Förderung wurde von der Bezirksregierung Köln bereits in Aussicht gestellt“, freut sich Gennies, der nun hofft, dass sich weitere Interessenten für die Investitionsgemeinschaft finden. Diese sind eingeladen, sich bei der Gemeinde zu melden. „Vor uns liegt noch ein langes Stück Weg, aber es lohnt sich. Denn dass die Bürger kilometerweit für jede Erledigung fahren müssen, muss ein Ende haben. Auch für die Attraktivität eines Siedlungsschwerpunkts mit Grundschulstandort ist ein Nahversorger absolut wichtig“, fasst Gennies die Bedeutung des Projekts für Berghausen und Hunsheim noch einmal zusammen.
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