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Derschlag nach Gala erster Tabellenführer

pn; 17. Sep 2017, 12:55 Uhr
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Derschlag nach Gala erster Tabellenführer

pn; 17. Sep 2017, 12:55 Uhr
Oberberg - Der TuS gewinnt sein Heimspiel mit 20 Toren Differenz - CVJM verstolpert möglichen Auftaktsieg - Lockerer TVS-Sieg - Nümbrecht erlaubt sich zu viele Fehler - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘. (AKTUALISIERT)
TuS Derschlag – TuS 82 Opladen II 39:19 (21:8).


Einen Auftakt nach Maß feierten die Handballer des TuS Derschlag gegen den Aufsteiger aus Opladen. Auch der sonst gerne kritische TuS-Trainer Ralph Weinheimer wollte nach dem Kantersieg kein Haar in der Suppe suchen, sondern lobte sein Team lieber in den höchsten Tönen. Denn gegen einen hoffnungslos überforderten Gegner, der dieses Jahr wohl gegen den Abstieg kämpfen wird, ließen die Oberberger zu keinem Zeitpunkt locker. „Wir wollten Opladen mit unserem Tempospiel von Anfang an suggerieren, dass es hier heute nichts zu holen geben wird“, setzten Weinheimers Schützlinge die vorgegebene Taktik bravourös um. Beim 6:2 (9.) waren die Weichen gestellt, über 11:5 (18.) und 17:7 (27.) trieb das Team um Kapitän Tim Hilger das Ergebnis bereits zur Pause in die Höhe.


Aber auch nach dem Seitenwechsel ließ der TuS trotz der komfortablen Führung nie die Zügel locker und schickte Opladen mit einem Debakel auf die Heimreise. „20 Tore Unterschied muss man auch erst einmal schaffen“, freute sich Weinheimer über den nie endenden Einsatzwillen seiner Spieler. Selbst beim 39:17 kurz vor Schluss ersprintete der zurücklaufende Norman Krause noch einen langen Tempogegenstoßpass des TuS-Keepers. „Diese Szene hat die gesamte Mentalität meiner Jungs gezeigt“, so der Coach weiter, der den Kantersieg aber auch einzuordnen wusste. „Heute dürfen wir ein wenig feiern, aber die Reifeprüfung folgt kommenden Freitag in Weiden“, erwartet Derschlag dort ein ganz anderes Kaliber.


Derschlag: Tim Hilger (13/5), Thorben Schneider (6), Nils Welke (4), Vladislav Veselinov, Timo Domian, Jonas Hesener, Petar Cutura (je 3), Norman Krause, Timo Bay (je 2).




Pulheimer SC – SSV Nümbrecht 30:21 (11:8).


Nichts zu holen gab es für den SSV Nümbrecht beim Regionalligaabsteiger aus Pulheim. „Aufgrund der zweiten Hälfte geht unsere Niederlage auch völlig in Ordnung“, zeigte sich SSV-Coach Mario Jatzke als fairer Verlierer. Bei den Landkölnern traf man auf den erwartet schweren Gegner, dem die Oberberger zumindest in der ersten Hälfte aber über weite Strecken Paroli bieten konnten. Basierend auf einer stark agierenden 5:1-Defensive blieb die Partie bis kurz vor der Pause völlig ausgeglichen. „Die Jungs haben die taktischen Vorgaben sehr gut erfüllt und auch kämpferisch überzeugt“, war Jatzke mit dem Auftritt zufrieden. Besonders die Deckungsleistung hatte es ihm angetan: „Wenn man gegen ein Topteam wie Pulheim nur sechs Tore aus dem Spiel heraus kassiert, ist das eine starke Leistung.“ Doch nach dem 9:8 (28.) schlichen sich erste kleine Fehler ins SSV-Spiel ein. Zunächst verwarf Stefan Ufer einen Siebenmeter, anschließend konterte Pulheim noch mit zwei Toren.


Im zweiten Durchgang konnte Daniel Funk zwar noch einmal zum 11:9 verkürzen, vier technische Fehler in Folge erwiesen sich nun aber als Genickbruch. Beim 14:9 (35.) nahm Jatzke seine Auszeit, die allerdings verpuffen sollte. „Insgesamt haben wir einfach zu viele Fehler gemacht“, so der Coach. Mit Ausnahme von Jannik Lang entwickelten die Gäste auch zu wenig Torgefahr aus der zweiten Reihe. Über 22:14 (47.) geriet der Sieg der Hausherren trotz einer guten Torhüterleistung des SSV-Gespanns Tom Rydzewski und Phillip Winkler nicht mehr in Gefahr. „Die Jungs waren nach dem Spiel sehr enttäuscht in der Kabine, aber wir müssen auf die erste Hälfte aufbauen. Denn die hat gezeigt, dass wir auch mit einem der Topteams der Liga mithalten können“, will Jatzke die Auftaktniederlage möglichst schnell aus den Kleidern schütteln.


Nümbrecht: Jannik Lang (5), Daniel Funk (5/2), Stefan Ufer (4), Patrick Martel, Marcel Samel, Mario Weissner (je 2), Markus Meister (1).




TV Strombach – MTV Köln 1850 30:25 (17:8).


Durchaus zufrieden konnte TVS-Trainer Michiel Lochtenbergh nach dem ersten Pflichtspielauftritt seines Teams sein. Gerade die erste Hälfte zauberte dem Coach ein Lächeln auf das Gesicht. Waren die ersten Minuten bis zum 3:3 noch von der typischen Anfangsnervosität geprägt, übernahm Strombach in der Folge schnell das Kommando. Die Gäste versuchten es zunächst mit einer 4:2-Defensive, gaben diesen Matchplan aber bereits  nach wenigen Angriffen wieder auf. „Das hat es insgesamt schon einfacher gemacht“, konnte Lochtenbergh seinerseits auf eine starke Deckung bauen, die zahlreiche Bälle eroberte. Die daraus resultierenden Gegenstöße nutzten die Gastgeber konsequent. Farbenfroh wurde es nach zwölf Minuten. Nachdem MTV-Spieler Laurin Ratzka beim Siebenmeter Marvin Blech im Gesicht traf, zückten die beiden guten Schiedsrichter die rote Karte.


Dasselbe Schicksal ereilte in der 19. Minute auch Lukas Bader, nachdem ein Gästeakteur nach einem heftigen Zusammenprall zu Boden gegangen war. „Das sah sehr schmerzhaft aus“, rechnete Lochtenbergh bereits mit der Disqualifikation seines Führungsspielers. Strombach ließ sich davon aber keineswegs schocken und erspielte sich über 10:5 und 14:7 eine komfortable Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel stellten die Domstädter ihre Deckung wieder auf die 4:2-Variante, während der TVS munter durchwechselte. Das Spiel verflachte hierdurch zwar zusehends, am souveränen Heimsieg der Oberberger änderte dies über 21:14 und 27:19 aber nichts. Aus einer geschlossenen Mannschaft, die mit offensiver Variabilität glänzte, wollte der Strombacher Coach dabei keinen Spieler hervorheben. „Wichtig ist, dass wir unseren spielerischen Standard an der ersten Hälfte orientieren. Darunter wollen wir nicht fallen und dann sind wir auch nur schwer zu knacken“, urteilte Lochtenbergh.
  
Strombach: Christopher Suhr (7), Harry Roth (6/2), Julian Mayer (4/1), Alex Arnold, Nico Blech, Lukas Bader (je 3), Malte Meinhardt, Florian Panske (je 2).





CVJM Oberwiehl – TSV Bayer Dormagen II 26:27 (17:13).


Etwas ratlos wirkte CVJM-Trainer Florian König nach der Auftaktniederlage gegen die Reservemannschaft von Bayer Dormagen. Selbst die aus Oberwiehler Sicht nicht immer glücklichen Schiedsrichterentscheidungen wollte der Coach nicht als Ausrede anführen. „Dadurch wurde es in der Schlussphase zwar ein wildes Spiel, aber diese unnötige Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben“, meinte der Übungsleiter nach dem Abpfiff. Dabei hatten die Partie für die Oberberger noch durchaus vielversprechend begonnen. Zwar lief man zunächst einem 4:6-Rückstand (11.) hinterher, übernahm mit zunehmender Spielzeit aber das Kommando. Über 8:7 (15.) und 14:13 (27.) stand der CVJM zwar stark in der Defensive, musste sich aber den Vorwurf gefallen lassen, zu viele leichtfertige Fehler im Aufbauspiel zu begehen. Von den 13 Gegentoren waren bis zur Pause mindestens sechs Gegenstöße, die nur aus unseren Fehlern resultierten“, berichtete König, sprach aber angesichts der Vier Tore-Führung trotzdem von einem guten ersten Durchgang.


Nach dem Seitenwechsel änderte Dormagen die Taktik und attackierte den gut aufgelegten Bastian Schneider deutlich früher. Oberwiehl verlor endgültig seinen Spielfluss und agierte fortan zudem ohne echtes Tempo. Auch die Defensivarbeit der Hausherren erreichte nicht mehr das Niveau der ersten 30 Minuten, obwohl Torhüter Christopher Koch zu den stärksten Akteuren gehörte. Der zügig ausgebaute 19:14-Vorsprung (33.) schmolz ebenso schnell auf 19:18 (41.) dahin. Nach einer aus CVJM-Sicht zweifelhaften Zeitstrafe gegen Jan Sonka drehten die Gäste die Partie beim 21:22 (49.) wieder zu ihren Gunsten. Über 24:24 (53.) bog die Begegnung in eine spannende Schlussphase, in der Oberwiehl weiter mit einigen Entscheidungen haderte, sich aber auch selbst haarsträubende Fehler erlaubte. Nach dem 26:25 (58.) hatten die Gastgeber mehrfach die Chance, das Spiel zu entscheiden, schenkten den Ball aber auch ebenso häufig leichtfertig her. Dormagen konterte, während der letzte Oberwiehler Wurf nicht mehr sein Ziel fand. „Das haben wir wirklich selbst verbaselt“, will König aber die guten Eindrücke der ersten Hälfte für die kommenden Aufgaben mitnehmen.


Oberwiehl: Andre Rischikov (6), Bastian Schneider (6/2), Arthur Gartung (5), Jonas Koebnick (4), Andreas Glüer (3/1), Simon Schanz, Jan Jäckel (je 1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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