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Für den Ernstfall bestens gerüstet

mg; 17. Sep 2017, 09:31 Uhr
Bilder: Michael Gauger; Dominic Lenz (Galerie 22-30) --- Dichter Rauch quoll aus den Stationsfenstern des Krankenhauses.
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Für den Ernstfall bestens gerüstet

mg; 17. Sep 2017, 09:31 Uhr
Engelskirchen – Großübung der Freiwilligen Feuerwehr im St. Josef Krankenhaus – Personal und Hilfsorganisationen probten den Ernstfall - Übungsleitung zieht positives Fazit.
Dicker Rauch auf dem Flur der Station B im vierten Stock des St. Josef Krankenhauses am gestrigen Samstagmorgen. Nach einem Brand in der Decke hatte ein Wäschewagen Feuer gefangen. Die Rauchmelder schlugen Alarm. Die Kreisleitstelle informierte umgehend den Löschzug 1 der Gemeinde, die Einheiten Loope und Engelskirchen machten sich auf den Weg.


[Bettlägerige Patienten wurden samt Matratze durch das Treppenhaus gerettet.]

Es handelte es sich zum Glück um eine Großübung der Feuerwehr. Gemeinde und Krankenhaus hatten diese vorab angekündigt. Trotzdem nahmen alle Beteiligten die vorgegebene Situation sehr ernst. Seien es die 45 Patientendarsteller, die in den Zimmernauf ihre Rettung warteten, oder das anwesende Pflegepersonal. Letzteres war sehr bemüht und führte alle Personen in die zunächst sichere Station 4 C. Währenddessen erkundeten die ersten Kameraden der Feuerwehr die Lage, die sich als einen Massenanfall von Verletzten herausstellte.

Deshalb rückten auch die Einheiten Ründeroth und Osberghausen aus, die Einsatzleitung bestellte zwei Drehleitern zum Einsatzort. Zusammen mit dem Pflegepersonal, dem Oberbergischen Rettungsdienst und Einheiten des Deutschen Roten Kreuzes erfolgte die Rettung, Zuordnung und der Abtransport der Patienten in die umliegenden Krankenhäuser. Für die Übung übernahm das Gerätehaus im Ort diese Funktion. Die Bürger dürften sich über den regen Pendelverkehr der Rettungskräfte auf der Hauptstraße sehr gewundert haben.


[Wehrleiter Thomas Krimmel dankte am Ende allen Beteiligten.]

Die Übungsleitung hatte es den Wehrleuten und dem Krankenhauspersonal nicht leicht gemacht, denn das erdachte Feuer wanderte tückisch durch die Zwischendecke weiter und breitete sich im Laufe des Einsatzes auf die ganze Station aus. Mehrere eingesetzte Nebelmaschinen raubten jegliche Sicht. Letztendlich waren die Stationen nach 60 Minuten patientenfrei. Zehn Trupps unter Atemschutz sowie weitere zur medizinischen Versorgung waren im Einsatz. Eine 600 Meter lange Wasserversorgung war von der L136 bis zur Einsatzstelle aufgebaut worden. Außerdem nutzten die Einsatzkräfte die 90.000 Liter fassende Zisterne am Krankenhaus. Der Löschangriff samt Lüftungsmaßnahmen wurde in Echtzeit und über einen Disponenten in der Kreisleitstelle durchgespielt. So konnten mehrere Konzepte von Feuerwehr, Krankenhaus und den Rettungsdiensten in der Praxis auf ihre Tauglichkeit hin überprüft werden. Nach zweieinhalb Stunden galt die Übung als beendet.


[Hochbetrieb beim Pendelverkehr des Rettungsdienstes.]

Hans-Uwe Koch vom Amt für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz beim Oberbergischen Kreis und Gemeindebrandinspektor Thomas Krimmel zogen ein durchaus positives Fazit. Alle Beteiligten hatten gut zusammengearbeitet, Auffälligkeiten sollen im Nachhinein besprochen und nachgebessert werden. Insgesamt waren weit über 260 Personen an dieser Übung beteiligt, davon allein etwa 135 Feuerwehrkräfte. Neben den Feuerwehren der Gemeinde waren die Führungsunterstützungseinheit aus Wiehl, Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling sowie zahlreiche Kräfte mit Fahrzeugen aus Gummersbach vor Ort. Beim Einsatz spielten aber auch diverse fiktive Komponenten eine Rolle, wie etwa Drehleitern, zwei weitere Löschzüge, eine überörtliche Feuerwehr-Einsatz-Leitstelle sowie die Kreispolizei nebst Pressesprecher.

In Abstimmung mit der Krankenhausleitung konnte diese umfangreiche Übung im Rahmen der aktuellen Umbauarbeiten auf der betroffenen Ebene durchführt werden. Monatelange Planungen waren vorausgegangen, der reguläre Rettungsdienst hatte für die Zeit der Übung im Pfarrheim des Ortes Quartier bezogen. Die Feuerwehr Bielstein/Weiershagen übernahm den Brandschutz für die Gemeinde. Die teilweise sehr authentisch agierenden Patientendarsteller setzten sich unter anderem aus Jugendfeuerwehr, Kräften des DRK und DLRG, Krankenpflegeschülerinnen, dem Tanzkorps Rot-Weiss und aus dem Freundeskreis der Kameraden zusammen.
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