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In Kreuzberg hält man zusammen

mm; 16. Aug 2017, 11:00 Uhr
Bilder: Michael Moll --- Am vergangenen Wochenende fand in Kreuzberg das traditionelle Schützenfest statt.
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In Kreuzberg hält man zusammen

mm; 16. Aug 2017, 11:00 Uhr
Wipperfürth - Die Stadt Wipperfürth feiert ihr 800-jähriges Bestehen - OA porträtiert anlässlich des Geburtstags die sieben Kirchdörfer rund um die Hansestadt.
Von Michael Moll

Nicht nur in Berlin gibt es ein Kreuzberg, sondern auch in Wipperfürth. Zum 800. Geburtstag der Hansestadt besuchen wir die sieben Kirchdörfer in der Hansestadt.

Schon bei der Anfahrt fällt einem der markante Turm der katholischen Kirche auf. In jedem Jahr feiern die Bürger das Kirchturmfest, das in diesem Jahr am 27. August von 10:30 bis 17 Uhr stattfindet. Kreuzberg ist mit ungefähr 1.500 Einwohnern neben Kupferberg der größte Ort außerhalb des Stadtzentrums Angesichts der Höhe (370 Meter über NN) ist es hier auch im Winter schneller „weiߓ als woanders. Der Ortsname stammt der von der ersten dort erbauten Kapelle, die den Namen „Mons-Calvariae“ (Zum Creutzberg) trug.


[Der Kirchturm ist schon von weitem zu sehen.]

Kreuzberg wurde 2014 im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ mit Gold prämiert. Auch das Vereinsleben spielt eine große Rolle. Die St. Hubertus Schützenbruderschaft. und die Schützenkapelle bilden zusammen mit der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiss die Stützen für das Brauchtum, das in Kreuzberg Tradition hat und von den Menschen sehr stark getragen wird. Auch der Sport kommt nicht zu kurz. Der VfB Kreuzberg ist einer der meistfrequentierten Vereine, wo sich Jung und Alt fit halten.



Im Gespräch mit Ute Berg, Vorsitzende des Bürgervereins Kreuzberg und Wipperfürtherin des Jahres 2016, erfahren wir mehr über das Golddorf:

OA: Frau Berg, was macht Kreuzberg aus?

Ute Berg: Die Kreuzberger sind sehr offen, sehr tolerant, sehr freundlich und wenn man möchte, kann man viele Freundschaften schließen.

OA: Warum haben Sie sich entschieden, den Bürgerverein als 1. Vorsitzende zu vertreten?


[Ute Berg unterhielt sich mit OA über ihr Heimatdorf.]

Ute Berg: Ich bin dort seit vielen Jahren aktiv. Im Jahr 2008 ist der Kreis auf den Bürgerverein zugegangen und hat Kreuzberg als Testdorf für die Aktion „Unser Dorf hat Zukunft“ festgelegt. Ich war wie viele bei der ersten Veranstaltung zu diesem Thema eingeladen und habe dort den Demografie Arbeitskreis kennengelernt. Es hat einige Jahre gedauert, bis dieser Arbeitskreis in den Bürgerverein aufgenommen wurde. Im vergangenen Jahr standen Vorstandsneuwahlen an und da mir die Arbeit dort sehr viel Spaß gemacht hat, habe ich mich zur Wahl aufstellen lassen und bin so Vorsitzende geworden.

OA: Wie gut ist Kreuzberg für die Zukunft aufgestellt?

Ute Berg: Es gibt hier 22 Vereine, die sich um viele Dinge im Dorf kümmern. Diese Vereine sind untereinander vernetzt, man hilft sich bei den vielen Veranstaltungen. Jedes Jahr findet unsere über die Grenzen bekanntes Schützenfest statt. Der Bürgerverein sorgt dafür, dass das Dorf im Vorfeld geputzt wird. Die Feuerwehrmänner helfen auch kräftig mit, in dem sie die Umzüge im Dorf schützen. Hier gibt es die evangelische und die katholische Kirche. Die Ökumene ist hier sehr aktiv.

OA: Welche Rolle spielt die Musik im Kreuzberg?

Ute Berg: Eine sehr große. Das Osterkonzert ist eines der ganz tollen Highlights. Die Jugendarbeit wird seit Jahrzehnten sehr emsig gepflegt und auch die Arbeit mit den Messdienern trägt ihre Früchte, weil alle einen sehr großen Zusammenhalt haben. Das ist überall in Kreuzberg der Fall und das zeichnet unser Dorf auch besonders aus. Die Vereine sind sehr kreativ. Seit über 40 Jahren haben wir einen eigenen Karnevalszug. Mit bunte Kostümen ziehen die Menschen durch die Straßen und es bleibt alles friedlich. Wir wollen gemeinsam feiern und freuen uns über Menschen aus dem gesamten Gebiet rund um Wipperfürth und aus dem Märkischen Kreises.

OA: Was macht für Sie Wipperfürth und Kreuzberg lebenswert?

Ute Berg: Ich lebe gerne hier, weil alles sehr nah beieinanderliegt. Wipperfürth hat einen wunderschönen Stadtkern und auch die Umbaumaßnahmen haben durch die Barrierefreiheit einen neuen Reiz geschaffen. Es gibt viele Vereine und viel Ehrenamt und die Menschen helfen einander, sind sehr kreativ und bringen Dorf und Stadt mit vielen Aktionen nach vorne. Wir haben eine tolle Landschaft, wo man gut Radfahren und Wandern kann.

OA: Welche Projekte sind in nächster Zeit angedacht?

Ute Berg: Gerade schließen wir die Anbringung historischer Tafeln im Dorf ab. Es gibt verschiedene Wünsche, die wir vom Bürgerverein haben. Es könnte eine Mitfahrbank geben, weil Kreuzberg am Wochenende mit dem Bus nicht zu erreichen. Ein großes Anliegen ist es, einen Fußweg zwischen Kreuzberg und Wasserfuhr zu bekommen, denn viele Wanderer und Hundebesitzer müssen an der Straße entlanggehen und das kann gefährlich werden.
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