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„Unaufhaltsam zum Nobelpreis“

pt; 11. Aug 2017, 11:15 Uhr
Bild: Archivbild --- Dr. Thomas Aßmann.
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„Unaufhaltsam zum Nobelpreis“

pt; 11. Aug 2017, 11:15 Uhr
Lindlar – Seit Oktober 2015 setzt Dr. Thomas Aßmann den „Arzt aus dem Rucksack“ ein – OA wollte wissen, wie sich das innovative Projekt „Telelandarzt“ seitdem entwickelt hat.
Von Paulina Theiß

Bei einigen seiner Hausbesuche erscheint Dr. Thomas Aßmann inzwischen nicht mehr persönlich – Er behandelt die Patienten von seiner Praxis in Lindlar aus und das schon seit fast zwei Jahren. Der sogenannte Telearzt funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Eine geschulte Arzthelferin fährt mit einem Telemedizin-Rucksack zu einem Hausbesuch. Der Arzt erscheint dann auf dem Bildschirm eines Computers und per Videokonferenz kann er sich mit den Patienten unterhalten.



Währenddessen werden Daten wie Blutdruck oder Zuckerwerte via Bluetooth in die Praxis übertragen. Bislang hatte Aßmann nur eine Assistentin, die den Außendienst für ihn übernahm, doch da das Projekt gut angelaufen ist, werden derzeit weitere Arzthelferinnen geschult, die ihn bei der Arbeit unterstützen können. „Inzwischen benutze ich den Telearzt rund vier bis fünf Mal die Woche bei 20 bis 30 Patienten“, so Aßmann.

Und als Erfinder ist er nicht der einzige oberbergische Hausarzt, der den „Arzt aus dem Rucksack“ zur Hilfe nimmt: Seine Kollegen Dr. Ralph Krolewski und Dr. Jörg Blettenberg sind ebenfalls „auf den Geschmack“ gekommen. Allerdings wird der Telearzt-Besuch nicht bei allen Krankenkassen anerkannt - bisher rechnen diesen nur sechs Betriebs- und 20 Privatkassen wie einen normalen Hausarztbesuch ab. Doch das wird sich ändern und dem Erfolg des Modells nicht im Wege stehen, ist Aßmann überzeugt. „Der Telelandarzt ist unaufhaltsam auf dem Weg Richtung Nobelpreis“, so der Lindlarer Arzt schmunzelnd.

Erster Artikel zum Thema (2015): Der Arzt aus dem Rucksack
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