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Sünger Grünröcke erwiesen sich als Scharfschützen

mg; 25. Jul 2017, 10:20 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Unter großer Beteiligung krönten die Sünger Schützen ihre Majestäten.
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Sünger Grünröcke erwiesen sich als Scharfschützen

mg; 25. Jul 2017, 10:20 Uhr
Lindlar – Rasantes Vogelschiessen m Sülztal – Tim Schmitz heißt der muntionsparende König der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Süng – Auch die Jungschützen hatten ihren Prinz im Eiltempo ermittelt.
„Wer schneller schießt, hat mehr Zeit zum Feiern!“ - So ähnlich könnten die Schützen in Hartegasse gedacht haben, als sie nahezu in Rekordzeit die Vögel von der Stange holten. Bereits am vergangenen Freitagabend startete das Schützenfest mit Livemusik. Sonntags zog man mit einem großen Festzug unter Teilnahme zahlreicher Gastvereine durch den ganzen Ort. Der eigentliche Höhepunkt jedoch war die Krönung der neuen Majestäten am gestrigen Montagabend mit anschließendem Höhenfeuerwerk, bevor mit dem Setzen der Standarten das Festwochenende am heutigen Dienstag ausklingt.
  
[Christoph Klein nannte seine Schützenbrüder "Scharfschützen", so schnell ging es 2017 zur Sache.]

„Unsere Vögel waren wohl in diesem Jahr sehr scheu“, stellte der 1. Vorsitzende Christoph Klein am Abend bei der Krönungszeremonie fest. Stolze fünf Anwärter hatte es am Mittag beim Wettbewerb auf den Prinzenvogel gegeben, der im Eiltempo mit dem 19. Schuss von Mirco Fleischer den rechten Flügel verlor. Christian Schreiner durfte den linken Flügel mit Schuss Nr. 43 sein Eigen nennen, bevor der Rumpf und damit die Prinzenwürde an Christopher Heyn gingen. „Mit 106 Schüssen waren wir hier zumindest dreistellig“, stellte der Vorsitzende freudig fest. Heyn selbst stammt aus Derschlag, seine Zweitheimat ist jedoch schon lange der Schlüsselberg, wie Klein schmunzelnd anmerkte. Seine Prinzessin heißt Jasmina Welter.



Pünktlich gegen 14 Uhr starteten danach die Schützen ihren Wettbewerb. Deutlich über 30 Kandidaten legten hierbei auf den Königsvogel an. Peter Kahm zeigte sich bereits als sechster Schütze treffsicher und schoss das Krönchen. Schuss 23 und Norbert Buchholz hatte sich den rechten Flügel gesichert. Nur acht Schuss später fiel mit dem 31. bereits der linke Flügel für Manfred Müller. „Sind die Pfänder geschossen, erklären die Schützenbrüder in der Reihenfolge ob sie ausscheiden oder weiter draufhalten“, erklärte Klein die Vorgehensweise beim Wettbewerb.


Soweit sollte es teilweise jedoch erst gar nicht kommen. Hatte man im vergangenen Jahr mit Schuss 66 gerade mal den linken Flügel ausgeschossen, so fiel aktuell mit Schuss 63 bereits der Rumpf zu Boden und in Süng feierte man mit „Scharfschütze Nummer Neun“ stürmisch einen neuen König. Dieser heißt Tim Schmitz und wird im Dorf auch gerne schon mal mit drei „i“ gerufen, wie er selbst lachend erklärte. Der neue Regent ist von Beruf Bankangestellter und im Verein als Kassierer tätig. Seinen Erfolg erklärte er später scherzhaft: „Ich wollte nur Munition sparen, denn ich hab lediglich vier Schuss auf den Vogel abgegeben!“

Schmitz ist 33 Jahre alt, seit 1999 Mitglied in der Bruderschaft und seit 2005 schon mit Vorstandsaufgaben betraut, bevor er 2015 in den geschäftsführenden Vorstand aufrückte. Bereits im Jahr 2008/2009 war er Prinz. Als Königin wählte er seine „große“ Schwester Sarah Schmitz an seine Seite. Präses Silvio Eick nahm die Krönungszeremonie vor, nachdem Klein den scheidenden Majestäten für ihren Einsatz im vergangenen Jahr gedankt hatte. Unter Beteiligung des Tambourkorps Blau-Weiß Hartegasse und dem Musikverein Süng zog man mit den Frielingsdorfer Schützen als Gastverein nach dem Feuerwerk zum Krönungsball ins Festzelt.

Weitere Informationen, Impressionen und Videos zu den Schützenfesten in der Region gibt es auf der Facebook-Seite des Oberbergischen Schützenbundes.
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