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Dreier-Bund für optimalen Kanalbetrieb

bv; 19. Jul 2017, 14:24 Uhr
Bild: Bernd Vorländer --- Freuten sich über die Zusammenarbeit: (v. li.) Marienheides Kämmerer Simon Wojwod, Georg Wulf (Vorstand des Wupperverbandes), Jens Klingbiel (Wuppwerverband), Marienheides Bürgermeister Stefan meisenberg und Prof. Dr. Lothar Scheuer, Vorstand des Aggerverbandes.
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Dreier-Bund für optimalen Kanalbetrieb

bv; 19. Jul 2017, 14:24 Uhr
Marienheide – Gemeinde Marienheide schließt mit Agger- und Wupperverband Vereinbarung über Betriebsführung.
Es gibt kommunale Aufgaben, die viele Bürger kaum sehen, die aber vom Kostenvolumen und ihrer Intensität her sehr umfangreich sind. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich eine Gemeinde wie Marienheide im Stärkungspakt des Landes befindet, auf jeden Cent achten, aber dennoch sicherstellen muss, dass etwa das Sammeln, der Transport und die Klärung der Abwässer in einem für die Bürger überschaubaren Kostenrahmen geschieht und die Gesetze eingehalten werden. Was bislang durch das entsprechende Know-how aus dem Rathaus koordiniert wurde, fällt durch die Pensionierung eines Mitarbeiters weg.

So musste Marienheides Verwaltungsspitze mit Bürgermeister Stefan Meisenberg und Kämmerer Simon Wojwod eine neue Lösung finden. Die naheliegendste Perspektive habe sich auch als beste erwiesen, so Meisenberg bei der heutigen Unterschrift unter ein Vertragswerk mit dem Agger- und dem Wupperverband. Beide übernehmen in der Wasserscheide Marienheide, die sowohl mit dem einen wie dem anderen Verbandsgebiet Berührungspunkte hat, künftig den Transport und die Behandlung des Abwassers, das Sammeln obliegt weiterhin der Gemeinde.


Für Meisenberg ist der Verbund eine klassische Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Die Verbände profitierten durch die engere Verzahnung an der Schnittstelle Kanal und Kläranlage, die Gemeinde erhalte Sicherheit bei der Kanalnetzbewirtschaftung, könne sich auf die Kompetenz und das Wissen der Partner verlassen – und sei sogar in der Lage, möglicherweise Geld zu sparen. Vereinbart ist die Zahlung einer Festsumme von 146.000 € pro Jahr. Bislang mussten die Kosten für den Fachmitarbeiter und etwaige externe Beauftragungen von Ingenieurbüros getragen werden. Meisenberg hofft, hier in Zukunft zu einem günstigeren Ergebnis zu kommen und versichert, dass die Gebühren in der Kommune nicht steigen werden. Dass Marienheide nachhaltig spart, lässt sich allein am Personalbestand ablesen. Waren beispielsweise vor einigen Jahren noch drei Ingenieure im Tiefbauamt tätig, ist es bald nur noch einer.

Auch Georg Wulf, Vorstand des Wupperverbandes und Professor Dr. Lothar Scheuer, in selber Funktion im Aggerverband tätig, begrüßten den Dreier-Bund. Scheuer sah es als Vorteil an, dass sich alle gemeinsam handelnden Akteure seit Jahren kennen und schätzen würden. Wulf betonte, dass die Gemeinde „Herr im eigenen Haus“ bleibe. Seinem Verband gehe es nicht um Gewinnsteigerung bei dem Projekt. Natürlich müsse man kostendeckend arbeiten, „aber wir wollen kein Geld verdienen, wenn wir sehen, dass eine Gemeinde an ihre Grenzen stößt“. Der jetzt geschlossene Vertrag gilt auf unbestimmte Zeit, soll aber nach fünf Jahren evaluiert werden.
  
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