Archiv

Keine andere Lösung: Idelswäldchen wird abgeholzt

nh; 19. Jul 2017, 13:30 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Idelswäldchen verläuft vom Weiherplatz aus parallel zur Wülfringhausener Straße. Der rund 100 Jahre alte Baumbestand besteht überwiegend aus Buchen und Eichen und muss zur Verkehrssicherung im Herbst abgeholzt werden.
ARCHIV

Keine andere Lösung: Idelswäldchen wird abgeholzt

nh; 19. Jul 2017, 13:30 Uhr
Wiehl - Nach vielen Jahren und zahlreichen Gesprächen hat sich die Stadt Wiehl dazu durchgerungen, den Baumbestand an dem Hang, der vom Weiherplatz parallel zur Wülfringhausener Straße verläuft, vollständig zu entfernen.
Von Nils Hühn

„Wir wollten eine andere Lösung finden, aber es gibt keine Alternative“, berichtete heute Wiehls Beigeordneter Maik Adomeit. Jahrelang wurde überlegt, wie man im sogenannten „Idelswäldchen“, notwendige Gefahrfällungen durchführen kann, um die Verkehrssicherheit herzustellen. Der bewaldete Hang verläuft vom Weiherplatz parallel zur Wülfringhausener Straße. Besonders die Bäume im unteren Bereich, unterhalb des beliebten Fußweges, stellen eine große Gefahr für die Häuser an der Wülfringhausener Straße dar. „Wir waren nahezu jeden Winter dort, um Bäume zu fällen“, berichtete Michael Alterauge. „Wenn das mein Privateigentum wäre, hätte ich schon längst alle Bäume gefällt“, erklärte der Forstexperte, dass von den Bäumen eine große Gefahr ausgeht.


Allerdings wollte die Stadt Wiehl als Eigentümerin des Idelswäldchens verhindern, dass alle Bäume gefällt werden müssen. Es wurde Dutzende Gespräche geführt, unter anderem auch mit dem Naturschutzbund. Zunächst wurde überlegt, dass lediglich die Bäume zwischen dem Fußweg und der Bebauung an der Wülfringhausener Straße gefällt werden. Eine Rückegasse wäre aber zu teuer gewesen. Auch andere Pläne wurden meist aus Kostengründen verworfen. Zudem sind auch viele Bäume im oberen Bereich faul, und drohen umzustürzen. „Außerdem wären die Bäume plötzlich dem Wind ausgesetzt“, was laut Michael Alterauge bei Sturm wieder zu einer Gefahr werden könnte.

Letztlich entschied man sich dafür, den rund 100 Jahre alten Baumbestand vollständig zu entfernen. Da es sich um eine ausgewiesene Waldfläche handelt, könnte mit den Arbeiten sofort begonnen werden, aber im Sinne des Vogelschutzes startet Michael Alterauge erst ab Oktober mit seinem Team. Innerhalb von zehn Tagen sollen die Eichen und Buchen auf dem rund 7.000 Quadratmeter großen Areal gefällt werden.

Obwohl nun alle Bäume entfernt werden, wird die Fällung Schwierigkeiten mit sich bringen, „da eine Fällung dieser Bäume nur über den Totpunkt hinaus in den Hang hinein erfolgen kann“, erklärt Alterauge. Das heißt, dass die Bäume mit Seilwinden gesichert werden müssen. Dies geschieht mit schwerem Gerät vom Gelände an der Straße „Am alten Sportplatz“. Über diese Straße findet anschließend auch der Abtransport statt.


[In unmittelbarer Nähe zu den Bäumen stehen an der Wülfringhausener Straße Häuser. Die Bewohner sind schon häufig mit dem Wunsch an die Stadt herangetreten, die Bäume zu fällen.]

Maik Adomeit stellte klar, dass es sich bei dieser Maßnahme um eine Entscheidung aus forstwirtschaftlicher Sicht handeln würde, um die Verkehrssicherheit herzustellen. Um den gefällten Bereich des Idelswäldchen auch zukünftig als Grünfläche zu erhalten, wird über eine Wiederaufforstung – zumindest in Teilbereichen – nachgedacht. Dies hängt auch von der sich natürlich entwickelnden Vegetation an. „In spätestens drei Jahren ist die gesamte Fläche wieder grün“, ist sich Alterauge sicher.


[Grafik: Stadt Wiehl --- Rot markiert ist die Fläche des Idelswäldchen, die ab Herbst abgeholzt werden soll.]
WERBUNG