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Hexe, Pummelelfen und Rittersleut

fk; 17. Jul 2017, 11:05 Uhr
Bilder: Friederike Klein --- Gut lachen hatte Hexe Cara. Beim Mittelalterlichen Spectaculum In Denklingen gibt es nur liebe Kinder.
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Hexe, Pummelelfen und Rittersleut

fk; 17. Jul 2017, 11:05 Uhr
Reichshof – Mittelaltermarkt im Denklinger Burghof zog viele Besucher an – Munteres Markttreiben, Heerlager, Musik, Gaukeleyen und seltsame Gestalten rund um die Burg gesichtet.
Von Friederike Klein

„Liebe Kinder gibt es in Denklingen“, ist Hexe Cara alias Carmen von Vucetic sich sicher. Denn ihre Großmeisterin habe ein großes Buch, wo geschrieben stehe, dass Kinder Hexen in den Ofen schubsen. Und das sei ihr hier in all den Jahren nicht passiert. Zum 6. Mal schon fand das „Mittelalter Spectaculum zu Denklingen“ im Burghof und um die Burg statt. Für drei Tage hatte sich das mittelalterliche Volk dort niedergelassen und entführte die Besucher in längst vergangene Zeiten. Duftende Lavendelkugeln und Essenzen, allerlei Geschmeide und Tand, Nützliches und Wohlbekömmliches boten Händler, Handwerker und allerlei Volk. So mancher Taler wechselte dabei den Besitzer.


[Uhu Hugo faszinierte kleine und große Besucher.]

„Im Mittelalter ging nichts einfach“, erzählte zum Beispiel Ulrich von und zu Karthäuser mit Schweißperlen auf der Stirn. Seines Zeichens Trommelbauer, bearbeitete er per Hand mit gezielten Schlägen ein frisches und nasses Stück von einem Kirschbaum, aus dem er eine wohlklingende Trommel herstellte. Ausdauer, Kraft und Technik seien dabei gefragt. Währenddessen unterhielten verschiedene  Gaukler wie Caspar, Bene Vobis oder die Pummelelfen mit derben Scherzen und lieblichem Gesang das Publikum. Das Bogenschießen und Messerwerfen erlernen wollte so mancher Besucher.



Großen Andrang gab es auch bei der Greifvogelschau. Rosi Grünewald aus Bochum war völlig fasziniert von der kleinen Weißgesichtseule, die ausgewachsen nur rund 24 Zentimeter misst. Die Kräuterpädagogin besuchte mit ihrem Mann und Eltern das Spectaculum. Die Greifvögel der Falkner Marco Wahl und Robert Schmitz hatten es ihr dabei sehr angetan. Das Team um die beiden Falkner beantwortete geduldig die vielen Fragen von Klein und Groß. Zum Beispiel, warum Uhu Hugo den Kopf soweit herumdrehen kann. „Er kann die Augen kaum bewegen“, also müsse er zwangsläufig seinen Kopf drehen.


[Ganz konzentriert und mit viel Erfolg probierte Minerva (6) das Bogenschießen.]

Natürlich waren auch die Rittersleut zu gegen. Auf dem Burghof unterhielten sie die Besucher mit den Ritterspielen der Kaisergarde Barbarossa. Unter ihnen Graf und Gräfin zu Müllenbeck mit ihrem Gefolge aus Marienheide. Ihr Sohn Konrad wurde vom Pagen zum Knappen getreten. Er sei jetzt in der Ausbildung bei Bruder Andreas zu Brunnheim, der ihm auch das Tanzen lehren solle. Genaueres erfahre aber jeder, der am 9. und 10. September zum mittelalterlichen Fest anlässlich 600 Jahre Marienheide nach Schloss Gimborn reise, versprach das gräfliche Paar. Dass das Wetter am Wochenende mitspielte, war sicherlich den kleinen Hexereien der Hexe Cara zu verdanken, die auch weiterhin den Denklinger Kindern und dem Spectaculum wohlgesonnen ist. Das lässt hoffen auf ein weiteres Spectaculum zu Denklingen im nächsten Jahr.
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