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„Kinder von Tschernobyl“ erkundeten die Lambach-Pumpe

pt; 6. Jul 2017, 13:16 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- Karl Oberwinter (li.), 1. Vorsitzender des Vereins „Lambach Pumpe Marienheide“, Marita Wasserfuhr (5. V. li.) vom Verein „Kinder von Tschernobyl“ und dessen 2. Vorsitzender Wolfgang Theunissen (re.) mit den Gästen aus der Ukraine.
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„Kinder von Tschernobyl“ erkundeten die Lambach-Pumpe

pt; 6. Jul 2017, 13:16 Uhr
Marienheide – Die Gastkinder des Vereins „Kinder von Tschernobyl“ hatten heute die Gelegenheit, die Lambach-Pumpe in Aktion zu erleben.
Von Paulina Theiß

[Staunende Kinderaugen im Pumpen-Museum.]  

Seit 1992 werden Kinder aus dem ukrainischen Landkreis Wyschgorod, etwa 80 Kilometer von Tschernobyl gelegen, in den Märkischen und Oberbergischen Kreis zum Erholungsurlaub eingeladen. Drei Wochen lang stärken sie auf Einladung des Vereins „Kinder von Tschernobyl“ im Bergischen Land ihr Immunsystem, das in der Heimat noch immer permanenter Strahlenbelastung ausgesetzt ist, und erleben eine Erholung, von der sie bis zu einem Jahr lang zehren können. Vom 18. Juni bis zum 8. Juli sind 21 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren dieses Jahr in deutschen Gastfamilien untergebracht. „Sie kommen aus meist ärmlichen und zerrütteten Familien und leben in ihrer Heimat in Plattenbauten“, berichtete der 2. Vorsitzende des Vereins „Kinder von Tschernobyl“, Wolfgang Theunissen.





Der Aufenthalt im Bergischen ist also beides: Urlaub für den Körper und die Seele. Dazu trägt auch das bunte Programm bei, dass der Verein Jahr für Jahr zusammenstellt. „Gemeinsam mit der leitenden Betreuerin Maritta Wasserfuhr waren die Kinder im Zoo, im Vogelpark Eckenhagen und auf dem Ponyhof Simmerkusen. Besonders toll war, dass der Indianer-Verein TATONKA wieder ein buntes Programm mit Axt-, Speerwerfen und weiterem auf die Beine gestellt hat, obwohl er sein Gelände an der Kaiserstraße inzwischen aufgegeben hat“, so Theunissen.
  

[Karl Oberwinter erklärt die Funktion der Lambach Pumpe, die mit reiner Wasserkraft läuft.]  

Heute stand ein Besuch am idyllisch gelegenen Denkmal „Lambach Pumpe“ in Marienheide auf dem Programm. Bereits zum vierten Mal hatte der Verein „Lambach Pumpe Marienheide“ die Kinder an die historische Stätte eingeladen. Mit Begeisterung führte Karl Oberwinter, 1. Vorsitzender des Vereins, den Kindern die historische Pumpe, die der gebürtigen Marienheider Gottlieb Lambach in den 1880er Jahren konstruierte, in Aktion vor. „Zwischen 1890 und 1980 versorgten Lambach-Pumpen große Teile der Bevölkerung in den Bergregionen mit Wasser. Dazu brauchte sie weder Strom, noch Kohle oder Öl“, erklärte er den jungen Besuchern über das Scharren der laufenden Kolben und Zahnräder hinweg. Mit staunenden Augen folgten die Kinder seinem Vortrag, bevor es zum Grillfest nach draußen ging. Als Dank für die Gastfreundschaft und Herzlichkeit, mit der sie am Pumpen-Denkmal zum wiederholten Male empfangen wurden, überreichten sie dem Verein „Lambach Pumpe“ ein selbstgebautes Vogelhaus.

Für alle Interessierten hat das Museum „Lambach Pumpe“ zu folgenden Zeiten geöffnet: 5./6. August, 2./3. September, 7./8. Oktober, jeweils von 10 bis 17 Uhr. Weitere Informationen zum Verein „Kinder von Tschernobyl“ gibt es hier.
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