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Bodo Löttgen: Rückkoppelung in Region wichtig

bv; 4. Jul 2017, 16:25 Uhr
Bild: CDU-NRW --- Der neue Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Bodo Löttgen, mit Ministerpräsident Armin Laschet bei der ersten Fraktionssitzung nach der Landtagswahl.
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Bodo Löttgen: Rückkoppelung in Region wichtig

bv; 4. Jul 2017, 16:25 Uhr
Oberberg – Neuer CDU-Fraktionsvorsitzender im NRW-Landtag will im intensiven Austausch mit der Region bleiben, sieht sein Amt als große Herausforderung und kritisiert CDU-Generalsekretär Peter Tauber.
Von Bernd Vorländer

OA: Nach einem langen Wahlkampf und der Regierungsbildung – ist da auch beim neuen Fraktionsvorsitzenden der CDU im Landtag Ausruhen angesagt?
Löttgen: Von wegen. Es gibt immens viel im Land zu tun und wir als CDU-Fraktion werden den Prozess der Umsetzung der Regierungsideen und des Koalitionsvertrages intensiv und selbstbewusst begleiten. Und außerdem steht uns ja auch noch die heiße Phase eines wichtigen Wahlkampfs ins Haus.

OA: Können Sie sich noch an den 13. Mai 2012 erinnern? War das der Tiefpunkt Ihrer politischen Karriere?
Löttgen: Das Ergebnis der damaligen Landtagswahl war natürlich für mich sehr enttäuschend, aber die gesamte Partei war vor fünf Jahren am Boden. Wir haben dann zusammen überlegt, wie wir aus dieser Lage herauskommen können. Ich habe damals als Generalsekretär alle NRW-Kreisverbände besucht und gelernt, wie wichtig es ist, der Basis zuzuhören. Viele verstanden damals nicht mehr, wofür die NRW-CDU eigentlich steht. Das haben wir in den vergangenen Jahren geändert und uns auf den Weg gemacht, die CDU wieder fit zu machen. Die Wähler haben das verstanden und uns im Mai mit der Verantwortung betraut.

OA: Die Wahl hat Ihnen persönlich eine neue Aufgabe beschert. Worauf freuen Sie sich?
Löttgen: Ganz ehrlich: Auf die Auseinandersetzung im Parlament, das Ringen um den richtigen Weg, Rede und Gegenrede. Das hat mir in den vergangenen Jahren schon gefehlt und da will ich Akzente setzen. Aber dieses Amt ist auch eine große Herausforderung. Wenn man im Fraktionssaal sitzt, als Vorsitzender auf die Vorgänger blickt und da unter anderem Konrad Adenauer entdeckt, wird man trotz allem eigenem Elan sehr demütig.


OA: Jetzt sind aber auch Führungsqualitäten gefragt, oder? Die schwarz-gelbe Koalition hat im Landtag nur eine Stimme Mehrheit.
Löttgen: Wir sind uns sehr bewusst, dass wir in der Fraktion eine sehr hohe Verantwortung haben. Aber wir werden diese Mehrheit nicht verlieren, weil wir wissen, wie wichtig jeder einzelne Abgeordnete für das Gelingen des Ganzen ist.

OA: Wird ein Fraktionsvorsitzender Bodo Löttgen dann künftig eher wenig im Oberbergischen zu sehen sein?
Löttgen: Nein, völlig falsch. Mir persönlich ist die Rückkoppelung mit den kommunalen Mandatsträgern und den Verantwortlichen in den Städten und Gemeinden sehr wichtig, weil ich dort viele wichtige Hinweise bekomme, wie beabsichtigte Gesetze vor Ort bewertet werden. Das fließt ganz unmittelbar in meine Düsseldorfer Arbeit ein.

OA: Heute hat der Generalsekretär des Bundes-CDU, Peter Tauber, für Aufsehen gesorgt, weil er in einem Twitter-Beitrag äußerte, dass derjenige, der etwas Ordentliches gelernt  habe, auch nicht auf Mini-Jobs angewiesen sei. Was halten Sie von einem solchen Beitrag?
Löttgen: Weder die Sprache noch die Schlussfolgerung, die er gezogen hat, sind glücklich und akzeptabel.

  
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