Bergneustadt - Ohne Verletzungssorgen und nur mit den üblichen Wehwehchen eines Fußball-Profis jenseits der 30 Jahre hat Timo Röttger die Vorbereitung beim Drittligisten begonnen und glänzte bereits als Vollstrecker (AKTUALISIERT).

Von Nils Hühn

Schon in seine dritte Spielzeit bei der SG Sonnenhof Großaspach geht Timo Röttger. Immer noch fühlt sich der Bergneustädter bei dem Drittligisten sehr wohl. Nachdem Torwart David Yelldell nur noch als Torwarttrainer fungiert, ist Röttger mit seinen 31 Jahren der Alterspräsident der Württemberger. „Ich versuche, die jungen Spieler an die Hand zu nehmen“, ist sich Röttger seiner Verantwortung als Leitwolf bewusst. Aber er will nicht nur seinem großen Erfahrungsschatz weiterhelfen und mit Rat und Tat zur Seite stehen, sondern mit Toren und Vorlagen für ein gutes Abschneiden in der 3. Liga sorgen. Zu den jungen Spielern, die Röttger an die Hand nimmt, gehört ab sofort auch Jannes Hoffmann. Der 21-Jährige wechselte im Sommer von Regionalligist 1. FC Nürnberg II zur SGSH, aber ist aktuell noch verletzt und kann nicht spielen. Hoffmann begann seine Laufbahn beim FV Wiehl, ehe er in die Jugendabteilung des 1. FC Köln wechselte und von dort nach Nürnberg ging.

Vergangene Saison war Timo Röttger mit vier Toren und sechs Vorlagen zur Winterpause Topscorer der SGSH. Doch ein gebrochenes Schlüsselbein und eine Verletzung am Knie brachten Röttger um die Winter-Vorbereitung. Zwar kam der Mittelfeld-Motor dennoch auf 27, der insgesamt 38 möglichen Einsätze, aber meist nur noch als Joker. „Ich bin froh, dass ich jetzt ohne Verletzungen die Vorbereitung absolvieren kann“, weiß Röttger, dass er für sein intensives Spiel topfit sein muss. „Ich spüre nur nach jeder Einheit meine Knochen. Die jungen Spieler stecken das besser weg“, merkt Röttger, dass er seit über einem Jahrzehnt im Profigeschäft tätig ist.


Der neue Trainer Sascha Hildmann setzte Röttger in beiden bisherigen Testspielen ein. Gegen den Bezirksligisten FC Donzdorf wurde der Bergneustädter eingewechselt und steuerte zwei Treffer zum 7:1-Sieg bei. Am Dienstag spielte die SGSH dann gegen Chinas U20. „Wir haben das Spiel dominiert und müssen deutlicher gewinnen“, haderte Röttger mit der Chancenverwertung. Er selbst zielte nach einer Ecke nur knapp am Tor vorbei (41.). Mit einem Treffer in der Schlussphase setzte sich der Drittligist dennoch knapp mit 1:0 durch.

Heute Abend kommt es dann zur offiziellen Saisoneröffnung mit dem Spiel in der heimischen mechatronik Arena gegen die Stuttgarter Kickers. Der Regionalligist wird übrigens von Tomek Kaczmarek trainiert, der jahrelang bei oberbergischen Vereinen als Spieler auflief. Am Montag geht es dann zum sechstägigen Trainingslager am Walchsee nach Österreich. Für die kommende Spielzeit wünscht sich Röttger, dass er verletzungsfrei bleibt und sein Klub einen guten Start erwischt. „Wie in den vergangenen Jahren wollen wir schnell den Klassenerhalt schaffen“, so Röttger weiter.

Über den Fußball in seiner Heimat informiert sich der 31-Jährige auch regelmäßig. Besonders interessiert er sich für seinen Heimatverein Wiedenest, der in der vergangenen Saison souverän als Aufsteiger den Klassenerhalt in der Kreisliga B schaffte. „Jetzt drücke ich noch den Jugendmannschaften des FV Wiehl die Daumen. Der Klassenerhalt wäre sehr wichtig“, weiß Röttger. Die sensationelle Saison der Wiehler Seniorenmannschaften imponierte dem Profi ebenfalls. Engen Kontakt hält er auch zu seinem Freund und Ex-Profi Markus Hayer. „Wir haben gestern noch miteinander telefoniert. Ich wünsche ihm bei seiner ersten Trainerstation alles Gute“, wird Röttger in der kommenden Saison wohl auch das Abschneiden des B-Ligisten VfR Marienhagen verfolgen.