Bergneustadt - Verwaltung und Politik erhoffen sich durch die „Ordnungspartnerschaft Sicherheit“, die Probleme in der Innenstadt in den Griff zu bekommen - Die Stadt hat bereits erste Maßnahmen ergriffen.

Dass in der Bergneustädter Innenstadt einiges im Argen liegt, ist kein Geheimnis. Pöbelnde und aggressiv auftretende Jugendliche auf dem Rathausplatz und weiteren öffentlichen Plätzen, Trinkgelage, Lärmbelästigung, Verwahrlosung durch achtlos weggeworfenen Müll. Es sind vielschichtige Probleme, die es zu beheben gilt. Seit April ist ein privater Wachdienst im Einsatz, um den Unruhestiftern die Grenzen aufzuzeigen - lediglich ein Puzzleteil auf dem Weg zurück zu gesitteten Verhältnissen.

Von der zwischen Kreis und Kommunen vereinbarten „Ordnungspartnerschaft Sicherheit“ (siehe Bericht) verspricht man sich auch in Bergneustadt viel, denn mit der Installierung des Wachdienstes und den Betreuungsgeboten des Streetworkers und der Begegnungsstätten ist es augenscheinlich nicht getan. „Die Störergruppe besteht aus 30 bis 50 Jugendlichen. Die bekommen wir mit unserem Personal nicht in den Griff. Ein Teil dieser Leute ist nicht therapierbar“, fand Wolfgang Lenz (FDP) in der gestrigen Ratssitzung deutliche Worte.

Die Ordnungspartnerschaft beinhaltet einheitliche Vorgaben. Ziel ist unter anderem die Erhöhung der Präsenz durch Ordnungskräfte, die auch interkommunal tätig werden können. Beispielsweise bei Großveranstaltungen. Hier hat die Verwaltung bereits Gespräche mit den Gemeinden Reichshof und Morsbach geführt.

Zugleich erhofft sich Bürgermeister Wilfried Holberg von der Vereinbarung, dass die Polizei vermehrt Streife fährt. Der Schuh drückt nämlich noch woanders und dabei sind den Ordnungskräften, Betreuern und Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes die Hände gebunden: Ein Anwohner aus der Kampstraße berichtete im Rahmen der Einwohnerfragestunde von gefährlichen „Autorennen“ auf der Talstraße. Es sei aus seiner Sicht nur eine Frage der Zeit, bis ein schwerer Unfall passiere.

Holberg konnte eine positive Nachricht vermelden: Die aktuell vakante Stelle des zweiten in Bergneustadt ansässigen Bezirksbeamten soll im September nachbesetzt werden. Dies habe ein Gespräch mit Polizeidirektor Rainer Gosebruch ergeben. Ein weiterer Mosaikstein für mehr Sicherheit.   

Rat kurz und kompakt

- Die Stadt Bergneustadt wird eine erste Tranche von Kreditmitteln aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“ in Höhe von 350.000 € abrufen. Mit dem Geld soll die digitale Infrastruktur an den Schulen (leistungsfähige LAN-Verkabelung, Access Points) verbessert werden. Für die notwendige Kreditermächtigung muss die Haushaltssatzung 2017 aus formellen Gründen durch einen zweiten Nachtragshaushalt, der gestern im Rat eingebracht wurde, verändert werden. Was mit den übrigen zwei Millionen Euro aus dem Fördertopf geschieht, soll im Laufe des Jahres entschieden werden.