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Neuer Multifunktionsplatz entsteht auf dem Stentenberg

lo; 29. Jun 2017, 09:58 Uhr
Bild: Björn Loos --- Auf der Wiese soll der Platz gebaut werden, links befindet sich der Bikepark.
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Neuer Multifunktionsplatz entsteht auf dem Stentenberg

lo; 29. Jun 2017, 09:58 Uhr
Bergneustadt - Politik und Verwaltung rücken vom ursprünglichen Plan, den mit Landesmitteln geförderten Bau eines Multifunktionsplatzes im Stadtzentrum durchzuführen, ab.
Der Plan hörte sich verlockend an: Im Herbst 2016 erhielt die Stadt Bergneustadt eine Förderzusage des Landes in Höhe von rund 245.000 € für den Bau eines Multifunktionsplatzes für Kinder und Jugendliche in der Innenstadt. Der Eigenanteil beträgt lediglich zehn Prozent. Als Standort fasste man ein unbebautes Grundstück neben der Begegnungsstätte Krawinkel ins Auge. Schnell stellte sich heraus, dass das Gelände ungeeignet ist. Anwohner machten ihrem Ärger über die mögliche Lärmbelästigung Luft und drohten sogar mit rechtlichem Widerstand. Noch dazu stand das Areal, das dem Land gehört, nicht zum Schnäppchenpreis im Regal.


Wie Johannes Drexler, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, in der gestrigen Ratssitzung skizzierte, hätten alleine die Maßnahmen für den Schallschutz enorme Kosten verursacht. Doch dies ist nicht die einzige Problematik: Bekanntlich hat sich der Rathausplatz in den vergangenen Monaten zu einem Brennpunkt entwickelt. Eine größere Gruppe jugendlicher Störenfriede macht Stunk und verunsichert mit ihrem aggressiven Verhalten Bürger und Gewerbetreibende gleichermaßen. Die Verwaltung sah sich sogar gezwungen, einen privaten Wachdienst anzuheuern, der seit April in der Innenstadt patrouilliert und für Ruhe und Ordnung sorgen soll. Dass ein Multifunktionsplatz in unmittelbarer Nähe einen neuen Anlaufpunkt für die jungen Männer bilden könnte, stand zu befürchten.

Geeignete Ausweichmöglichkeiten seien im Innenstadtbereich nicht vorhanden, erklärte Drexler. Deshalb hielt man im Rathaus Ausschau nach anderen Flächen und stieß auf ein Gelände an der Rudolf-Harbig-Straße auf dem Stentenberg, das zum größten Teil im städtischen Besitz ist und an den dort bereits vorhandenen und von einer Gruppe der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde Wiedenest genutzten Bikepark angrenzt. Eine Ergänzung dieses Angebots durch einen Multiplatz mit einer Größe von 20x30 Metern sehen die Stadtoberen als ideal an. Die Bezirksregierung hat signalisiert, die Pläne mitzutragen.

Nachdem der Sozial- und Kulturausschuss am Dienstag einen entsprechenden Beschlussvorschlag verabschiedet hatte, zog der Rat gestern nach und beschloss den Umzug auf den Stentenberg mit großer Mehrheit. Der eine oder andere Ratsvertreter äußerte seine Bedenken. „Der Weg zum Hackenberg ist weit. Das Problem, das wir damit lösen wollten, haben wir nicht gelöst“, hätte sich Daniel Grütz (SPD) eine „ortsnahe Alternative zum Rathausplatz“ gewünscht.  

Drexler betonte, dass es nicht darum ginge, die Jugendlichen in die Peripherie zu vertreiben, zumal die Betreuungsangebote im Stadtzentrum weiterhin erhalten bleiben. Dabei verwies er auch auf das Night-Soccer-Angebot, das der Streetworker Bünyamin Yilmaz ins Leben gerufen hat und jeden Freitag in der Burstenhalle durchgeführt wird.
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