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Posaunentage mit viel neuer Musik

Red; 26. Jun 2017, 14:56 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Viel Musik gab es bei den diesjährigen Posaunentagen in Reichshof.
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Posaunentage mit viel neuer Musik

Red; 26. Jun 2017, 14:56 Uhr
Reichshof - Ein großes Musikfest haben die Besucher der 97. Oberbergischen Posaunentage in Odenspiel und Wildberg am Wochenende erlebt – Uraufführung der Komposition „Wohl denen, die da wandeln“.
„Felsenfest – wandelbar – zukünftig.“ Unter diesem Motto standen die 97. Posaunentage der Oberbergische Posaunenvereinigung und das Gründungsjubiläum des gastgebenden Posaunenchors Odenspiel, das am vergangenen Samstag und Sonntag gefeiert wurde. Eigens zum 111. Geburtstag des Odenspieler Posaunenchors hatte der Komponist Traugott Fünfgeld aus Offenburg die Komposition „Wohl denen, die da wandeln“ für Sänger und Bläser geschaffen.

Das Stück wurde am Samstag im Rahmen von Workshops einstudiert und im Gottesdienst in der Wildberger Glück-auf-Halle am gestrigen Sontag uraufgeführt. „Abwechslungsreich wie das Leben“, nannte Traugott Fünfgeld die Komposition, die er mit rund 60 Bläsern einstudierte. Mehr als 50 Sänger hatten sich am Samstagnachmittag unter der Leitung von Gesine Fünfgeld, ebenfalls Musikerin wie ihr Mann, auf die Uraufführung vorbereitet.


[Superintendent Jürgen Knabe.]

Pfarrer Thomas Marhöfer, Superintendent Jürgen Knabe und Beate Ising, stellvertretende Vorsitzende der Oberbergischen Posaunenvereinigung, bereicherten den Gottesdienst, in dessen Rahmen die Uraufführung stattfand, am Sonntag mit Textimpulsen zu den Mottowörtern „ felsenfest, wandelbar und zukünftig“. Das Fundament müsse immer Jesus Christus bleiben, sagte Marhöfer. Das gelte für jeden einzelnen, für die Kirche an sich und auch für die Posaunenarbeit. „Wir sind buchstäblich im Fluss“, sagte Superintendent Knabe in Anspielung auf den Fluss Wiehl, der ganz in der Nähe entspringt. Die Kirche müsse sich dem Wandel der Gesellschaft stellen und bereit sein für Veränderungen. In seinem Gebet sagte er: „Gott, lass uns die Musik der Zukunft hören.“ Ising zitierte den kroatischen Theologen Peter Kuznic: „Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören. Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen.“



Teile des Stücks „Wohl denen, die da wandeln“ kamen in der Festmusik am Sonntagnachmittag noch einmal zum Klingen. Auch hier sang die Gemeinde mit. Der große Chor mit Mitgliedern aus 24 Posaunenchören im Kirchenkreis An der Agger, der Kleinchor und die rund 20 Jungbläser im Alter ab neun Jahre zeigten, was sie unter der Gesamtleitung von Kirchenmusikdirektor Jörg Häussler, Posaunenwart der Evangelischen Kirche im Rheinland, einstudiert hatten. Darunter waren die „Canzone á 12“, eine italienische Komposition für drei Chöre mit jeweils vier Stimmen aus dem 16. Jahrhundert, und die „Musik der Konfessionen“ von Dieter Wendel. Die Jungbläser spielten mit dem Großen Chor den „Groove VI“ von Traugott Fünfgeld, der Kleinchor spielte ein wandelbares „Funky Walkin‘“ von Heiko Kremers. Gottfried Claus, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Reichshof, sprach ein Grußwort.


[Workshop der Sänger.]

Ein anderes Konzert hatten die Zuschauer bereits am Samstagabend in der Odenspieler Kirche erlebt, wo Traugott Fünfgeld und das Bläserensemble Buccinate Deo unter der Leitung von Landesposaunenwart Jörg Häusler für das Programm verantwortlich waren. Auch hier war moderne Posaunenliteratur zu hören mit Werken von Fünfgeld, Stefan Mey und Ulf Pankoke, aber auch von Arcangelo Corelli. Superintendent Knabe war begeistert: „Dieses Konzert war herausragend. Davon wird noch oft geredet werden."

Der einladende Posaunenchor Odenspiel und die Kirchengemeinde Im Oberen Wiehltal hatten für ein rundum gelungenes Fest gesorgt, mit Mittagimbiss, Kaffee und Kuchen, buntem Programm für die Kinder und einer historischen Einführung in die Wildberger Bergbauzeit. Etwas ganz besonderes gab es noch zu erwerben: den Wildberger Silbergulden, der neu geprägt worden war. Jürgen Knabe verabschiedet sich voller Dank: „Der Funke ist übergesprungen - menschlich und musikalisch.“


[Bild: Kirchenkreis An der Agger --- Ehrungen bei den Posaunentagen.]

Für ihre langjährige Treue zur Posaunenmusik wurden im Rahmen des Posaunenfestes geehrt:

Kurt Dietrich, 65 Jahre Mitgliedschaft im Posaunenchor Holpe

Thomas Noss, Reiner Seinsche und Ralph Wogatzke, je 50 Jahre Mitgliedschaft im Posaunenchor Mühlen.

Dietmar Sträßer, 50 Jahre Mitgliedschaft im Posaunenchor Drabenderhöhe.
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