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VfL verliert in Lemgo, bleibt aber erstklassig

bv; 10. Jun 2017, 18:13 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung.
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VfL verliert in Lemgo, bleibt aber erstklassig

bv; 10. Jun 2017, 18:13 Uhr
Gummersbach - Nach der 32:31-Niederlage in Ostwestfalen belegt der VfL Gummersbach zum Abschluss den 15. Platz vor dem punktgleichen Bergischen HC - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

TBV Lemgo - VfL Gummersbach 32:31 (15:13).

Dramatik pur im Lipperland. Es ging um Sekunden, es ging um jeden Meter. Nach einem Herzschlagfinale, bei dem fast schon der Rechenschieber angesetzt werden musste, bleibt der TBV Lemgo in der Bundesliga. Auch der VfL Gummersbach spielt trotz der Niederlage weiter erstklassig, weil man gegenüber dem Bergischen HC das bessere Torverhältnis in die Waagschale werfen kann. Der BHC schlug zwar Hannover mit 32:24, muss aber dennoch den bitteren Gang in die 2. Liga antreten, weil auch der TVB Stuttgart einen Punkt beim 26:26 in Göppingen holte.


Der VfL war in Lemgo über 60 Minuten ein gleichwertiger Gegner, der am Ende aufgrund einiger überhasteter Aktionen knapp unterlag. In der ersten Hälfte mussten die Hasanefendic-Schützlinge zunächst einem Rückstand hinterherlaufen, denn die Gastgeber übernahmen nach dem Sieg unter der Woche in Hannover sofort das Kommando. Erst nach dem 5:3 (9.) kam der VfL besser ins Spiel und machte sich auf die Verfolgung. Julius Kühn, Evgeni Pevnov und Simon Ernst sorgten für das zwischenzeitlich 6:6. Allerdings war die VfL-Deckung alles andere als sattelfest. Immer wieder fanden die TBV-Akteure Lücken in der löchrigen 6:0-Formation.

So hatte auch die erstmalige Führung durch einen Gegenstoß von Florian von Gruchalla (15.) nicht lange Bestand. Lemgo ließ sich nicht abschütteln und nach 22 Minuten stand es 11:11. Die Gastgeber, die unbedingt die beiden Punkte benötigten, drehten zum Ende der ersten Halbzeit nochmal auf und erkämpften sich einen 15:12-Vorsprung, ehe Simon Ernst Sekunden vor dem Halbzeitpfiff zumindest das wichtige 13. Tor für seine Farben erzielen konnte, sodass sich der Rückstand in Grenzen hielt.     

Nach dem Wechsel konnte Lemgo den Vorsprung bis zum 19:17 halten, ehe Alexander Becker und Tobias Schröter für die Gäste trafen und eine Schlussphase einläuteten, die alles besaß was Handball so attraktiv macht. Ein wahrer Krimi, der sich in der Lipperlandhalle abspielte. In einem Spiel der Nerven konnte sich jetzt kein Team mehr absetzen. Nach dem 27:26 (49.) schien das Pendel zugunsten der Gastgeber auszuschlagen, als Julius Kühn im Angriff ein Fehlpass unterlief und Patrick Zieker für den TBV traf. Doch binnen einer Minute sorgte der VfL wieder für das Remis.



Und weiter ging die wilde Fahrt. Mit 30:30 bog man in die letzten vier Minuten der Partie ein. Lemgo legt mit einem Siebenmeter vor, Christoph Schindler gleicht mit seinem letzten Tor als Aktiver aus. Noch sind 2:30 Minuten auf der Uhr. Tim Hornke scheitert für Lemgo, jetzt hat es der VfL in der Hand, aber Florian Baumgärtner schießt über das Tor. Tim Suton macht es mit einer Energieleistung besser, erzielt das Siegtor für Lemgo. Der letzte Gummersbacher Angriff verpufft. Unbändige Freude beim TBV nach dem Klassenerhalt, der VfL atmet nach dem 15. Platz im Abschlussklassement tief durch.

Lemgo: Tim Hornke (10/5), Tim Suton (7), Patrick Zieker (4), Christoph Theuerkauf, Azat Valiullin, Andrej Kogut (je 3), Christian Klimek, Jari Lemke (je 1)

VfL: Julius Kühn (11/2), Simon Ernst (5), Evgeni Pevnov, Florian Baumgärtner (je 3), Alexander Becker, Kevin Schmidt, Florian von Gruchalla, Tobias Schröter (je 2), Christoph Schindler (1)

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