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Jede Minute zählt

Red; 17. May 2017, 13:27 Uhr
Bild: Kreiskrankenhaus --- Mitglieder und Unterstützer der Schlaganfall-Initiative Oberberg informierten auf dem Marktplatz in Wipperfürth.
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Jede Minute zählt

Red; 17. May 2017, 13:27 Uhr
Wipperfürth – Initiative „Oberberg gegen den Schlaganfall“ informierte über Prävention und Verhalten im Notfall – Zahl der Betroffenen wächst – Schnelle Hilfe rettet Menschenleben.
Ein Check von Blutzucker und Blutdruck, ein kurzer Blick ins Innere der Halsgefäße, ein Gedächtnistest und Tipps zu gesunder Ernährung: Die Initiative „Oberberg gegen den Schlaganfall“ bot zahlreichen Marktbesuchern in Wipperfürth die Möglichkeit, ihr eigenes Schlaganfall-Risiko zu testen und sich über Prävention, Verhalten im Notfall und Rehabilitation zu informieren. Gemeinsam mit dem Infobus von Boehringer-Ingelheim und der Deutschen Schlaganfallhilfe tourt die Initiative im vierten Jahr durch Oberberg. Die Aufklärungskampagne zeigt Erfolg: Die Zahl der Patienten, die innerhalb der ersten vier Stunden nach dem Schlaganfall das Kreiskrankenhaus in Gummersbach mit seiner spezialisierten Schlaganfall-Station (Stroke Unit) erreichen, steigt stetig an.

„Wir behandeln jährlich 1.200 – 1.300 Schlaganfälle im Jahr“, berichtet Professor Dr. Franz Blaes, Chefarzt der Neurologie am Kreiskrankenhaus in Gummersbach. Vor der Aufklärungsarbeit der Initiative vor vier Jahren erreichten viele Patienten mit einem Schlaganfall das Krankenhaus so spät, dass nur bei 6,5 Prozent der Patienten eine frühzeitige Therapie zur Auflösung eines Blutgerinsels möglich war. Inzwischen sind es über 13 Prozent. „Unser Ziel sind 18 bis 20 Prozent“, sagte Professor  Blaes. Ärzte und Therapeuten des Kreiskrankenhauses Gummersbach wie des ambulanten Rehazentrums RPP, Mitarbeiter des Rettungsdienstes des Oberbergischen Kreises, Ernährungsberaterinnen der AOK sowie Mitarbeiter der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik und des MediClin Reha-Zentrums Eckenhagen standen für Fragen der zahlreichen Passanten rund um den Londoner Doppeldeckerbus zur Verfügung. Als regionaler Partner beteiligt sich die oberbergische Initiative einmal im Jahr an der bundesweiten Aufklärungstour „Herzenssache Lebenszeit“, die von Boehringer-Ingelheim in Kooperation mit der Deutschen Schlaganfallhilfe stattfindet.

Ursachen, Risikofaktoren und Vorsorgeoptionen stehen genauso im Vordergrund wie die zentrale Bedeutung von schneller Hilfe. „Wir wollen Mut machen, schnell die 112 zu wählen“, sagte Professor Blaes, während die Rettungssanitäter betonten: „Time is brain“. Jede Minute zählt, um das Gehirn zu retten. „Weil nach einem Schlaganfall nichts mehr so ist wie vorher“, machte auch Wipperfürths Bürgermeister Michael von Rekowski mit seinem Besuch im Infobus auf die Aufklärungskampagne aufmerksam. Um die typischen Anzeichen eines Schlaganfalls bekannter zu machen, verteilt die Initiative mit Unterstützung der Kassenärztlichen Vereinigung Oberberg derzeit in Arztpraxen, AOK-Filialen, im Kreishaus und Gesundheitsamt, in den Kliniken in Gummersbach, Nümbrecht und Eckenhagen ein Preisausschreiben. Unterstützt wird die Aktion vom Handballbundesligisten VfL Gummersbach, der die Gewinne - zehnmal zwei Freikarten für ein Heimspiel - spendiert.
  
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