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Hochbetrieb am Grünen Tisch

lo; 16. May 2017, 13:12 Uhr
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Hochbetrieb am Grünen Tisch

lo; 16. May 2017, 13:12 Uhr
Oberberg - Manipulationsvorwürfe gegen den SV Neubrück überschatten Saison-Endspurt in der Bezirksliga - Spruchkammer hat mehrere Sachverhalte aufzuklären.
Das Saisonfinale in der Bezirksliga wird von deutlich vernehmbaren Nebengeräuschen begleitet. Verantwortlich dafür ist der SV Neubrück, dem wegen des möglichen Einsatzes von nicht spielberechtigten Spielern größeres Ungemach droht. Die zuständige Bezirksspruchkammer I unter dem Vorsitz von Norbert Schneider beschäftigt sich heute Abend auf Veranlassung des Staffelleiters mit der Begegnung Neubrück - Westhoven-Ensen (3:1) vom 30. April. Dabei kamen für die Hausherren drei Akteure zum Einsatz, deren Pässe nicht vorlagen. Anderweitig, zum Beispiel mit den Personalausweisen, konnte sich das Trio ebenfalls nicht identifizieren lassen.

Sollte sich heute herausstellen, dass die Drei nicht hätten spielen dürfen, würden die Punkte am Grünen Tisch auf das Konto der Gäste wandern. Eine Woche später, beim 3:2-Erfolg der Neubrücker in Porz, soll ein Kicker, der keine Spielberechtigung für den Verein besaß, unter falschem Namen mitgewirkt haben. Der DSK Köln, Konkurrent des SV Neubrück im Abstiegskampf, hatte daraufhin Einspruch eingelegt. „Nach meinen bisherigen Erkenntnissen war der Spieler nicht spielberichtigt“, erklärte der Kammervorsitzende auf Nachfrage von OA.

Wann diese Verhandlung stattfinden wird, steht laut Schneider noch nicht fest. Bestätigen sich die Manipulationsvorwürfe, würde auch dieses Match für Neubrück als verloren gewertet. Eine Umwertung von vorangegangenen Spielen mit Beteiligung des Aufsteigers ist nach den Statuten nicht möglich, da die Einspruchsfristen abgelaufen sind. Wenn sich allerdings herausstellen sollte, dass der Klub bereits seit Wochen oder gar Monaten Schindluder mit Spielerpässen getrieben hat, sind Punktabzüge denkbar. Je nach Dimension könnte sogar eine Zwangsversetzung in eine tiefere Spielklasse erfolgen.  

Dass die Angelegenheit nicht als Kavaliersdelikt zu sehen ist, unterstreicht der Fakt, dass Schneider die Neubrücker bis zur Klärung aller Geschehnisse per einstweiliger Verfügung vom Spielbetrieb ausgeschlossen hat.

Womöglich zieht der Fall größere Kreise. Schneider rechnet mit weiteren Einsprüchen. Der Vorstand von Eintracht Hohkeppel ist jedenfalls schon einmal tätig worden und hat pro forma Protest gegen die Wertung des Spiels gegen Westhoven-Ensen vom 26. Spieltag eingelegt.     
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