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Spannung vor dem Wahlsonntag auch in Oberberg

bv; 8. May 2017, 13:27 Uhr
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Spannung vor dem Wahlsonntag auch in Oberberg

bv; 8. May 2017, 13:27 Uhr
Oberberg – Wer vertritt Oberberg künftig in Düsseldorf? - 14 Kandidaten bewerben sich um ein Landtagswahlmandat in zwei oberbergischen Wahlkreisen – Radevormwald und Remscheid bilden gemeinsamen Wahlbezirk.
Von Bernd Vorländer

Am kommenden Sonntag ist Muttertag. Kinder oder liebende Ehemänner bringen Frühstück ans Bett, es gibt Blumen und manche Frau freut sich über einen ruhigen Tag. Weit entfernt von Ruhe ist die Politik in Nordrhein-Westfalen, denn am 14. Mai sind die Bürger des Landes aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Auch im Oberbergischen nutzen die Parteien die letzten Tage vor dieser Wahl dazu, um die hohe Zahl an Unentschlossenen dazu zu bringen, ihr Kreuz an der „richtigen“ Stelle zu machen. Die Region ist faktisch in drei Wahlgebiete aufgeteilt. Im Wahlkreis 23 (Oberberg I) treten sieben Bewerber an: Titelverteidiger ist Peter Biesenbach von der CDU, der seit 17 Jahren „seinen“ Wahlkreis direkt geholt hat. Ebenfalls in den Landtag wollen Regina Billstein (SPD), Uwe Söhnchen (Grüne), Annette Pizzato (FDP), Knut Schumann (Piraten), Georg Hewald (Linke) und Bernd Rummler (AfD).

Auch im Wahlkreis 24 (Oberberg II) kandidieren sieben Bewerber. Roland Adelmann (SPD), der vor fünf Jahren den Wahlkreis geholt hatte, ist inzwischen aus dem Landtag ausgeschieden. Um seine Nachfolge bewerben sich Bodo Löttgen (CDU), Aswin Parkunantharan (SPD), Jürgen Körber (Grüne), Dominik Seitz (FDP), Reinhard Birker (Piraten), Ingeborg Mohr-Simeonidis (Linke), Dietmar Rekowski (AfD).


Weil die Stadt Remscheid als Wahlkreis zu klein geworden ist, entschied der Landtag, dass diesem Gebiet auch die Stadt Radevormwald zugeschlagen wird (Wahlkreis 35/Remscheid-Oberbergischer Kreis III). So ist das Oberbergische 2017 hinsichtlich der Landtagswahl dreigeteilt. Chancen auf ein Direktmandat, das mit der Erststimme bestimmt wird, dürften lediglich die Bewerber von CDU und SPD haben. Dabei geht Peter Biesenbach im Wahlkreis 23 als Favorit ins Rennen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag siegte 2012 mit mehr als sechs Prozent Vorsprung. Doch der Wahlkreis 23 ist ebenso wie auch der Wahlkreis 24 kein Erbhof für eine Partei. Vor allem im Wahlkreis 24 ging es oft sehr knapp zu und 2012 verlor CDU-Amtsinhaber Bodo Löttgen überraschend gegen Roland Adelmann (SPD). Der NRW-CDU-Generalsekretär will diese Scharte 2017 unbedingt auswetzen.

Mit der Zweitstimme bestimmen die Wähler am Sonntag das Kräfteverhältnis im Landtag. Und hier hat man tatsächlich die Qual der Wahl. 31 Parteien und Gruppierungen stehen auf dem Wahlzettel – etwa auch die Jugend- und Entwicklungspartei Deutschland, die Violetten oder PAN – die Parteilosen. Wahlberechtigt sind im Wahlkreis 23 (Gummersbach, Marienheide, Lindlar, Wipperfürth, Hückeswagen) über 93.000 Wähler, fast 48.000 von ihnen sind Frauen. Im Wahlkreis 24 (Bergneustadt, Engelskirchen, Wiehl, Reichshof, Nümbrecht, Waldbröl, Morsbach) dürfen mehr als 98.600 Bürger an die Wahlurne, hier sind fast 51.000 Wahlberechtigte weiblich.  In Radevormwald sind mehr als 16.600 Bürger wahlberechtigt. Mehr als 14.000 junge Menschen dürfen in ganz Oberberg erstmals an einer Landtagswahl teilnehmen.

Oberberg-Aktuell wird am Wahlsonntag vor Ort sein und laufend aus dem Kreishaus über Ergebnisse und Reaktionen der Parteien berichten.
  
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