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Kunst und Bildung seit 25 Jahren vereint

vma; 8. May 2017, 08:31 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Seit 25 Jahren ist die ehemalige Grundschule in Hespert ein Kleinod, in dem Kunst präsentiert und vermittelt wird.
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Kunst und Bildung seit 25 Jahren vereint

vma; 8. May 2017, 08:31 Uhr
Reichshof - Das Kunst Kabinett Hespert feierte sein 25-jähriges Bestehen - Bürgermeister Rüdiger Gennies zeichnete Direktor Franz Bodo Gerono mit dem Wildberger Silbertaler aus.
Viele Künstler stellten hier aus und so mancher Kleinkunstabend fand hier statt. Aus einem Konzept von Franz Bodo Gerono entwickelte sich ein Kleinod im Oberbergischen, das weit über die regionalen Grenzen bekannt ist und Kunstfreunde anzieht: Das Kunst Kabinett Hespert. Gerono bedankte sich bei den Weggefährten und auch der Dorfgemeinschaft. Fördervereinsvorsitzender Hellmut Riebeling würdigte das Engagement seiner Vorstandskollegen und der Sponsoren.


[Das Kunst Kabinett hat künftig ganz offiziell eine neue Adresse: „Platz der Künste 1“ – Kunst Kabinett Leiter Franz Bodo Gerono (li.) und Fördervereinsvorsitzender Hellmut Riebeling freuten sich sehr darüber.] 

Die Fläche vor dem Kunst Kabinett ist nun als „Platz der Künste 1“ als neue Adresse im Straßenverzeichnis zu finden – das Schild überreichte Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies an Gerono. Die Benennung des Platzes vor dem Kabinett hob Gennies als besondere Würdigung hervor und lobte das „in der Region einzigartige Kunstforum“, das Gerono mit „Geschick, Fachwissen und enormem persönlichen Einsatz“ geschaffen habe. Oberbergs Kulturdezernent Klaus Grootens betonte, dass mit dem Straßenschild eine Verpflichtung zur Beständigkeit verbunden sei. Zudem sei das Kunst Kabinett schon lange kein Geheimtipp mehr. Dort sei in einer ehemaligen Grundschule eine Lehrstätte zur Kunststätte geworden. Ein öffentlich zugänglicher Raum zu Kunst und Kultur für jedermann und insbesondere auch für die Jugend.



Regelmäßig finden Einführungen für Schüler statt, aber auch Workshops und Musik- und Kleinkunst-Veranstaltungen. „Tu was, dann tut sich was“ war passenderweise ein musikalischer Kommentar zur Feierstunde von Monika Kampmann und Ingrid Ittel-Fernau, die für den musikalischen Rahmen des Jubiläums sorgten. In einem Doppelinterview befragte Journalist Reiner Thies den ehemaligen Reichshofer Gemeindedirektor Gregor Rolland, der damals maßgeblich zur Gründung des Kunst Kabinetts beitrug, und den damaligen Oberkreisdirektor Heribert Rohr, zu den Anfängen.


[Prof. Dr. Frank Günter Zehender, Direktor der internationalen Kunstakademie Heimbach, hielt die Festrede.]

Rolland konnte sich noch sehr gut an das erste Gespräch mit Gerono 1986 erinnern - kurz nach seinem Amtsantritt in Denklingen -, bei dem dieser ihm schon ein völlig ausgearbeitetes Konzept vorlegte. Viele Steine hätten im Weg gelegen, aber nun finde in Hespert ein Kunst- und Kleinkunstangebot auf hohem Niveau statt. Rohr ging auf die damals schwierige finanzielle Lage ein und lobte Rollands Umsichtigkeit. Es müsse von Ort zu Ort entschieden werden, wo die Prioritäten gesetzt werden. „Hier hat man sich für die Kultur entschieden – und das war gut“, so Rohr.

Das 1850 erbaute Haus habe einen mehrfachen Nutzungswandel durchlebt, so Prof. Dr. Frank Günter Zehender in seiner Ansprache. Es sei aber immer ein Ort der Bildung gewesen. Die Realisierung der Idee, das Kunst Kabinett zu eröffnen, konnte nicht aufgehalten werden. Vermittlungsarbeit habe einen hohen Stellenwert und es werde nationale wie internationale Kunst präsentiert. Den besonderen Abschluss des Jubiläums-Programms bildete Milan Sladek, dessen Bilder derzeit in Hespert ausgestellt sind. Der Maler und Pantomime kombinierte seine Begabungen in einer humorvollen Performance.

  
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