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Stippvisite in der Kreisstadt

bv; 26. Apr 2017, 16:28 Uhr
Bilder: Bernd Vorländer --- Die SPD machte Wahlkampf in der Kreisstadt: NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft warb mit Kandidat Aswin Pakunantharan, Oberbergs SPD-Ehrenvorsitzenden Friedhelm-Julius Beucher und SPD-Kandidatin Regina Billstein (v. li.) dafür, am 14. Mai sozialdemokratisch zu wählen.
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Stippvisite in der Kreisstadt

bv; 26. Apr 2017, 16:28 Uhr
Gummersbach – NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft warb auf dem Gummersbacher Lindenplatz mit den beiden oberbergischen SPD-Landtagskandidaten Regina Billstein und Aswin Parkunantharan um Stimmen bei der Landtagswahl am 14. Mai.
Von Leena Funke, Lina Antensteiner und Bernd Vorländer

SPD-Ehrenvorsitzender Friedhelm-Julius Beucher hatte ein gutes Näschen und gab seiner hellseherischen Fähigkeit auch sehr deutlich Ausdruck. Als der Himmel beim Besuch der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft auf dem Gummersbacher Lindenplatz sich vedunkelte und es unangenehm kalt war, frohlockte der ehemalige Bundestagsabgeordnete: „Von rechts kommt die Sonne – auch wenn sonst aus dieser Richtung nicht viel Gutes im Anmarsch ist.“ Beucher sollte Recht behalten, kurze Zeit später konnte die Regierungschefin mit den beiden Landtagskandidaten Aswin Parkunantharan und Regina Billstein sonnigen Wahlkampf vor Ort machen.


[Engagiert warb Hannelore Kraft für ihre Politik.]

Denn darum ging es bei der rund einstündigen Stippvisite in der Kreisstadt. Schließlich wird in rund zweieinhalb Wochen im bevölkerungsreichsten Bundesland gewählt – und, wen wundert’s, Kraft möchte gerne Regierungspräsidentin bleiben. So schlägt die SPD-Frau in den letzten Wochen vor dem Wahltermin in 100 Wahlkreisen auf, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Natürlich lobte Hannelore Kraft die Politik ihrer Regierung. Seit 2010 habe man 200 Milliarden Euro für Familien, Bildung und Kinder ausgegeben, die offene Ganztagsschule ausgebaut, 7.000 Lehrer neu eingestellt und zusätzlich 2.000 Polizisten pro Jahr. „Und dabei hatte die CDU-Landesregierung damals noch 500 Stellen gestrichen“, verteilte sie den schwarzen Sicherheits-Peter an den Konkurrenten.

Angepeilt seien jetzt 2.300 Polizisten im Jahr. 4,5 Milliarden Euro gebe das Land für die Integration von Flüchtlingen aus. „Das ist sehr sinnvoll investiert“, sagt Kraft. Aber es gebe auch noch einiges zu tun. Man wolle die Familien weiter entlasten, die Kita-Gebühren für eine Kernzeit von 30 Stunden abschaffen. Zudem sind bessere Öffnungszeiten in Kitas gewünscht. „Auch Eltern die nicht bis 8Uhr abends arbeiten, brauchen einen Ort in der Nähe, wo sie ihr Kind in guten Händen wissen“, so Hannelore Kraft. Und die Infrastruktur des Landes müsse dringend in Schuss gebracht werden - vor allem Straßen und Schulgebäude. Insofern müsse man sich leider auch künftig mit Staus arrangieren. Nicht nur die Bildung an sich, sondern auch die Integration von Behinderten, wie auch Flüchtlingen an Schulen, lag der Ministerpräsidentin sehr am Herzen. Ebenso kleinere Klassen an Schulen, um eine individuelle Förderung zu schaffen.



15 Minuten im Sprint durch die wichtigen Themen der Politik, anschließend kurz am Kaffee genippt und dann löste Hannelore Kraft ihr Versprechen ein. Sie stellte sich den Fragen der Bürger und fand auch auf sehr kritische Fragen Antworten. Und sie machte deutlich, dass NRW auch künftig Steuersünder-CD’s ankaufen werde. Mit den dadurch generierten Einnahmen von 2,3 Milliarden Euro habe man bereits viel Sinnvolles bewirken können.


[Ministerpräsidentin Hannelore Kraft nahm sich Zeit, auf die Fragen der Bürger einzugehen.] 
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