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Schönenbach kann Wiehler Patzer nicht nutzen

db,lo,nh; 12. Apr 2017, 22:55 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Die Reserve des SSV Homburg-Nümbrecht schlug Spitzenreiter Wiehl II im Derby ein Schnippchen.
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Schönenbach kann Wiehler Patzer nicht nutzen

db,lo,nh; 12. Apr 2017, 22:55 Uhr
Oberberg - Tabellenzweiter verliert in Bergisch Gladbach - Primus Wiehl II lässt auch im Derby gegen Nümbrecht II Federn - Schlusslicht Derschlag gewinnt dramatischen Krimi und darf wieder hoffen - Auch Wipperfeld und Frömmersbach fahren Siege ein (AKTUALISIERT).
SV Bergisch Gladbach 09 II – SV Schönenbach 3:1 (0:1).

Im Mittwochabend-Spiel konnte der SV Schönenbach die gestrige Steilvorlage des in Nümbrecht gestrauchelten Spitzenreiters Wiehl II nicht nutzen. Der Rückstand zum Primus beträgt weiterhin fünf Zähler. „Das ist wirklich bitter, aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat alles getan, um zu gewinnen“, sagte Trainer Slobodan Kresovic. Die Pausenführung durch Jonas Raack ging in Ordnung, weil die Gäste die besseren Möglichkeiten besaßen. SV-Coach Peter Schaubode, der auf acht Spieler verzichten musste, stellte während des Kabinenansprache die Lautstärke deutlich höher und weckte sein Team damit auf.

Der Ausgleich resultierte aus einem Fehler von SV-Keeper Kevin Riemschoss, der eine Freistoß-Hereingabe falsch berechnete. Nur drei Minuten später herrschte Aufregung bei den Gästen: Daniel Kelm wurde laut Kresovic elfmeterwürdig von den Beinen geholt, der Schiri ließ weiterspielen. Im direkten Gegenzug erzielte Beni Kiwala das 2:1 – erneut war ein SVS-Akteur mit einem persönlichen Aussetzer beteiligt. Nachdem Raack Gelb-Rot gesehen hatte, sorgte Kiwala nach einem Konter für die Entscheidung. „In der zweiten Halbzeit haben die Jungs ein ganz anderes Gesicht gezeigt“, sprach Schaubode von einem verdienten Sieg.                      

Tore
0:1 Jonas Raack (11.)
1:1 Gloire Dalima (62.)
2:1 Beni Kiwala (65.)
3:1 Beni Kiwala (90.)

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot für den Schönenbacher Jonas Raack (87. wiederholtes Foulspiel).
  


SSV Homburg-Nümbrecht II – FV Wiehl II 1:0 (0:0).

Der Spitzenreiter legte im Derby eine Bruchlandung hin und verlor das dritte Auswärtsspiel in Folge. Damit könnte der einstmals große Vorsprung auf zwei Zähler zusammenschmelzen, wenn Verfolger Schönenbach morgen in Bergisch Gladbach gewinnt. „Wir haben Angsthasen-Fußball gespielt“, fällte Coach Jan Kordt ein vernichtendes Urteil. „Das war unser drittes schlechtes Spiel hintereinander. Das kann ich nicht mehr tolerieren. Wir müssen jetzt ganz schnell die Kurve kriegen. So geht es auf jeden Fall nicht weiter.“


[Jan Mosberger setzt FV-Kapitän Bastian Schwarz unter Druck.]

Nümbrecht kaufte dem Primus in der ersten halben Stunde den Schneid ab und war der Führung näher, auch weil die nervös wirkenden Gäste jede Menge Fehler produzierten. Pascal Rüsche parierte gegen Stefan Rößler (16.), verschätzte sich dann aber bei einer Ecke. Julian Opitz setzte den Kopfball drüber (18.). Die erste gefährliche Szene der Wiehler war ein Zufallsprodukt, Florian Liebelts Versuch ging neben das Tor (23.). Lukas Engeln hatte ebenfalls zu wenig Zielwasser getrunken (24.).

Dann bediente Rüsche SSV-Stürmer Stefan Rößler mit einem Katastrophenpass, der die unfreiwillige Vorlage des Keepers nicht zu nutzen wusste (26.). Erst in der Endphase von Durchgang zwei wirkte Wiehl präsenter: Ozan Taskiran, Maik Derksen und Liebelt waren jedoch nicht in der Lage, Florian Schneider im SSV-Kasten zu überwinden (34., 35., 37.). Der Spitzenreiter kam mit Wut im Bauch aus der Kabine und schnürte den Gegner zeitweise ein. Mit Müh‘ und Not bereinigten die Platzherren ein halbes Dutzend brenzliger Situationen im eigenen Strafraum.

„Wir wussten, dass wir eine Chance auf den Sieg haben, wenn wir die erste Viertelstunde nach der Pause überstehen“, hatte Trainer Florian Schmidt das richtige Näschen. Der Tabellenführer verfiel in Hektik und agierte immer kopfloser, ehe Kilian Seinsche die Partie mit einem Geniestreich entschied. Er vernaschte die halbe FV-Abwehr, tauchte frei vor Rüsche auf und schob zum 1:0 ein. Danach fiel die Kordt-Elf nur noch durch die Rote Karte für Philip Wildenburg, der wegen einer Notbremse bestraft wurde, auf.

„Das war eine Wahnsinnsenergieleistung der gesamten Mannschaft“, freute sich Schmidt nach dem Abpfiff, ohne auf den fliegenden Teppich zu steigen. „Wir genießen diesen Erfolg, aber wir sind noch lange nicht gerettet.“                       
Tore
1:0 Kilian Seinsche (76.)

Besonderes Vorkommnis
Rot gegen den Wiehler Philip Wildenburg (83. Notbremse)




[Wim Wirths (re.) ist vor Marcel Sesto am Ball.]

Blau-Weiß Biesfeld – Borussia Derschlag 4:5 (2:1).

Die Borussia lebt! Das Schlusslicht ließ sich auch von einem Zwei-Tore-Rückstand und einem Platzverweis nicht aus der Bahn werfen und holte den ersten Dreier unter dem neuen Coach Tarek Charif, der nach Spielende bekannte: „Das war ein echter Krimi. Ich bin heute einige Jahre älter geworden.“ Die Gastgeber führten zur Pause nach Toren von René und Marc Velten mit 2:1. Alican Gültekin konnte zwischenzeitlich egalisieren. Zu Beginn der zweiten Hälfte stellte Björn Wilhelm per Freistoß den alten Abstand wieder her, Ozan Satiroglu brachte Derschlag heran. Markus Breidenbachs 4:2 beantwortete Olcay Sen mit einem Strafstoßtor, der aus Sicht der Biesfelder strittig war. Armend Krasniqi erzielte den Ausgleich.

Als Matthias Itermann kurze Zeit später wegen Nachtretens vom Schiri vorzeitig in die Kabine geschickt wurde, schien der dringend benötigte Sieg für die Borussen unerreichbar. Doch die Charif-Truppe zeigte abermals erstaunliche Nehmerqualitäten und feierte dank Satiroglus Treffer noch ein Happy End. „Die Moral innerhalb der Mannschaft stimmt zu hundert Prozent“, war Charif mächtig stolz auf sein Team. Biesfelds Pressesprecher Klaus Döpper hatte für die Niederlage eine einfache Erklärung parat. „Wir haben durch unsere eigenen Fehler verloren.“

Tore
1:0 Rene Velten (16.)
1:1 Alican Gültekin (40.)
2:1 Marc Velten (45.)
3:1 Björn Wilhelm (50. Freistoß)
3:2 Ozan Satiroglu (67.)
4:2 Markus Breidenbach (74.)
4:3 Olcay Sen (80. Foulelfmeter)  
4:4 Armend Krasniqi (82.)
4:5 Ozan Satiroglu (90.+3).


[Stefan Rößler kann den Patzer von Pascal Rüsche nicht nutzen - zum Ärger von Trainer Florian Schmidt.]

SV Frömmersbach – SSV Süng 2:1 (2:0).

Auch der SV Frömmersbach konnte gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte punkten und hält die Hoffnungen auf den Klassenerhalt am Leben. Tobias Gottwald sorgte mit einem fulminanten Fernschuss für das 1:0, das den Hausherren Sicherheit gab. „Wir hatten weitere Möglichkeiten, um höher in Führung zu gehen“, erklärte Obmann Gerd Steinhilb. Mit dem Pausenpfiff gelang Mariano Geusa nach einer kurz ausgeführten Ecke das 2:0.

Die Sünger, die vor der Pause auf dem Radar nicht zu sehen waren, drehten nach dem Seitenwechsel auf und erarbeiteten sich ein Chancenplus. Doch erst in der Nachspielzeit erzielten die Gäste das 2:1. Während Steinhilb von einem „hochverdienten Sieg“ der Frömmersbacher sprach, bewertete SSV-Coach Sven Reuber den Spielverlauf anders. „Ein Unentschieden wäre verdient gewesen, weil wir die zweite Halbzeit klar dominiert haben. Das war eine Leistung, auf die sich aufbauen lässt.“       

Tore
1:0 Tobias Gottwald (6.)
2:0 Mariano Geusa (45.)
2:1 Jan Schneider (90.+1).


TV Herkenrath II – FC Bensberg 1:3 (1:0).

Mit einem couragierten Auftritt und einer enormen Galligkeit kauften die Bensberger dem TV Herkenrath II den Schneid ab. „Wir sind mit dem Pressing nicht klar gekommen“, vermisste TVH-Coach Maciek Gawlik die absolute Bereitschaft bei seiner Mannschaft. Und das, obwohl die Hausherren mit fünf Siegen im Rücken in die Partie gingen. Anders sah es beim FCB auf: Jeder Spieler von Trainer Jonas Wendt brannte auf das Derby und wollte die zuletzt unglücklichen Niederlagen vergessen machen. Von Beginn an drückten die Gäste und waren absolut spielbestimmend. Doch mit dem Halbzeitpfiff markierte Monty Devern überraschend das 1:0 für Herkenrath. Damit war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt.

Wendt forderte seine Spieler in der Kabine auf, genau damit weiterzumachen, womit sie im ersten Durchgang angefangen hatten. Das 1:1 von Maurice Wieting (62.) war der Knotenlöser und der Bensberger Stürmer ließ prompt den zweiten Treffer folgen. Wendt bewies in der Schlussphase sein goldenes Händchen und brachte Marcel Ramminger, der nur zwei Minuten später das entscheidende 1:3 schoss. „Es kann keine zwei Meinungen darüber geben, dass wir der verdiente Sieger sind“, freute sich der Bensberger über einen klaren Auswärtssieg.

Tore
1:0 Monty Devern (44.)
1:1 Maurice Wieting (62.)
1:2 Maurice Wieting (64.)
1:3 Marcel Ramminger (78.).



[Jan Kordt war ziemlich angefressen und attestierte seiner Mannschaft, "Angsthasen-Fußball" gespielt zu haben.]

SV Refrath – DJK Wipperfeld 1:2 (0:1).

Die Wipperfelder konnten den ersten Sieg unter Trainer Andrea Esposito feiern und das gegen einen Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt. Entsprechend sprach ein glücklicher Esposito von „purer Erleichterung“, auch weil er und seine Mannen bis zum Schlusspfiff zittern mussten. „Von den Chancen her waren wir besser, Refrath hatte mehr Spielanteile“, sagte der DJK-Trainer. „Wir haben uns endlich belohnt.“ Matchwinner für die Gäste war Christopher Dreiner mit einem Doppelpack. Marvin Mayer hatte unmittelbar nach dem 0:2 zum Anschluss getroffen. Mehr als ein Lattentreffer sprang für die Hausherren danach aber nicht mehr raus. Wipperfeld ließ seinerseits einige gute Gelegenheiten ungenutzt. Refraths Sascha Zinken bemängelte den fehlenden Mut seiner Truppe im Torabschluss: „Vor dem Tor spielen wir wie die Angsthasen.“ Außerdem hätte seine Mannschaft nach Zinkens Meinung einen Elfmeter bekommen müssen: „Wenn mein Spieler da fällt, statt fair stehen zu bleiben, pfeift der Schiedsrichter.“

Tore
0:1 Christopher Dreiner (12.)
0:2 Christopher Dreiner (54.)
1:2 Marvin Mayer (55.).



[Waldemar Kilb aus dem Kader der 1. Mannschaft half bei der FV-Reserve aus; hier gewinnt er ein Kopfballduell.]

Heiligenhauser SV II – SC Vilkerath 2:0 (0:0).

Von einem verdienten Sieg seiner Mannschaft sprach Trainer Marco Hartenfels: „Wir hätten den Sack früher zumachen müssen. Vilkerath hat die letzten zehn Minuten viel Druck gemacht.“ In der 52. Minute spielte HSV-Akteur Nico Machado Gonzalez den Ball auf die linke Seite auf den durchstartenden Simon Arndt. Dieser lupfte die Kugel aus halblinker Position aus 14 Metern über den herausgeeilten Marcel Besgen zur 1:0-Führung. Der Vorlagengeber traf dann in der Nachspielzeit ins leere Tor, weil Besgen bei einem Freistoß mit nach vorne gegangen war. SC-Trainer Uwe Ommer: „Chancen waren da, aber es war kein gutes Spiel von beiden Mannschaften.“

Tore
1:0 Simon Arndt (52.)
2:0 Nico Machado Gonzalez (90. +3).



[Der Wiehler Lukas Engeln vergab eine gute Einschussgelegenheit.]

TV Hoffnungsthal – SV Altenberg 4:1 (4:1).

Hoffnungsthal verkürzte nach dem erneuten Patzer der Wiehler Reserve den Abstand zur Tabellenspitze auf sechs Punkte. Trainer Sascha Brandenburg gefällt die Rolle als Jäger. „Wir konnten wieder etwas mehr Druck aufbauen“, sagte der Trainer nach einem „auch in der Höhe verdienten Sieg“. Dem konnte auch Gästecoach Marcus Engels nicht widersprechen. „Es hätte zur Halbzeit auch deutlicher aussehen können. Die zweite Halbzeit ohne Gegentore war ein Achtungserfolg. Hoffnungsthal ist aus meiner Sicht die beste Mannschaft in der Liga.“

Tore
1:0 Christopher Heuckeroth (10.)
2:0 Christopher Heuckeroth (15.)
3:0 Robert Salterberg (25.)
4:0 Konstantin Strauß (30.)
4:1 Florian Richter (40.).


SV Bergisch Gladbach 09 II - SV Schönenbach (Mittwoch, 19:30 Uhr).

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