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Sechs Jugendfußballer nach Prügelei gesperrt

lo; 2. Apr 2017, 13:10 Uhr
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Sechs Jugendfußballer nach Prügelei gesperrt

lo; 2. Apr 2017, 13:10 Uhr
Oberberg - Die Vorkommnisse nach dem B-Junioren-Spiel zwischen Wiedenest-Othetal und Hohkeppel hatten eine Mammut-Verhandlung der Jugendspruchkammer zur Folge - Nach siebeneinhalb Stunden wurden die Urteile gesprochen.
Es war die mit Abstand längste Sitzung der Jugendspruchkammer, an der der Vorsitzende Fabian Baldauf teilgenommen hat. Siebeneinhalb Stunden dauerte die Verhandlung zu den Vorkommnissen nach dem Meisterschaftsspiel der B-Jugendteams FC Wiedenest-Othetal und Eintracht Hohkeppel am 18. März (OA berichtete). Der bisherige Rekord lag bei viereinhalb Stunden. Nicht weniger als 31 Zeugen wurden angehört, um Licht ins Dunkel zu bringen.

In diesem Zusammenhang lobte Baldauf die Bemühungen des Wiedenester Jugendvorsitzenden Ansgar Lehnen. „Er war sehr an der Aufklärung der Geschehnisse interessiert“, sagte Baldauf. Insgesamt fünf Fußballer des FCWO erhielten Sperren wegen Tätlichkeiten, groben Unsportlichkeiten und unsportlichem Verhalten. Ein Kicker wurde für sechs Monate aus dem Verkehr gezogen, ein anderer bekam drei Monate aufgebrummt. Die übrigen Sanktionen bewegten sich im Wochenbereich (sechs, vier und zwei). Auch ein Eintracht-Akteur wurde für vier Wochen gesperrt.

Das FC-Quintett hatte sich geständig gezeigt, was Baldauf und Co. die Arbeit erleichterte. „Es gab klare Aussagen wie ‚Ja, ich war beteiligt‘“, erklärte der Kammervorsitzende.  Drei verschiedene Situationen, die sich nach dem Abpfiff ereigneten, waren Bestandteil der Verhandlung. Eine davon blieb gestern ungeklärt, weil die involvierten Spieler nicht anwesend waren. Das Verfahren wurde abgetrennt.

Letztlich sei es trotz der vielen Zeugen schwierig gewesen, die unterschiedlichen „Brandherde“ (Baldauf) in Gänze auszuleuchten. Der Schiedsrichter hatte zwar einen ausführlichen Sonderbericht angefertigt, Rückennummern oder Namen von Beteiligten aber nicht nennen können. „Das Durcheinander auf dem Platz war groߓ, so Baldauf, der überzeugt ist, dass das Foul, das mit dem Schlusspfiff geschah, der Auslöser für die Streitigkeiten war. „Hätte es diese Grätsche nicht gegeben, wäre nichts passiert.“

Das Urteil ist berufungsfähig. Die Hohkeppeler haben sich Bedenkzeit erbeten und werden binnen der nächsten drei Tage entscheiden, ob Einspruch eingelegt wird. „Wiedenest-Othetal hat alles getan, um die Angelegenheit aufzuklären“, sagte Abteilungsleiter Hakan Ekmen. „Allerdings war es schon ungewöhnlich, dass die Hälfte der gegnerischen Mannschaft nicht bei der Verhandlung war und somit auch keine Gegenüberstellung möglich gewesen ist.“     

„Die Sache ist für uns mit dem Urteil der Spruchkammer nicht erledigt, auch weil sie eine deutliche Langzeitwirkung für den gesamten Verein hat“, kündigte Lehnen weitere interne Gespräche an. Eine ausführliche Stellungnahme des FC Wiedenest-Othetal ist hier zu finden.   
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