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Schrabe-Rot entscheidet das Derby

pn; 2. Apr 2017, 23:30 Uhr
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Schrabe-Rot entscheidet das Derby

pn; 2. Apr 2017, 23:30 Uhr
Oberberg - Nümbrecht gewinnt verdient gegen Oberbantenberg - CVJM-Reserve stürmt beinahe Stolberger Festung - Marienheide/Müllenbach macht großen Schritt Richtung Klassenerhalt (AKTUALISIERT).


SSV Nümbrecht II - HSG Oberbantenberg/Niederseßmar 28:21 (14:9).


Hoffnung auf der einen Seite, Niedergeschlagenheit auf der anderen Seite zeichnete das Bild nach dem überraschenden Nümbrechter Derbysieg. Während die SSV-Reserve im Abstiegskampf weiter Hoffnung schöpfen darf, begrub HSG-Trainer Dirk Heppe die Oberbantenberger Aufstiegshoffnungen nach der Niederlage. „Gefühlt sind die Chancen weg, auch wenn wir weiter nur zwei Punkte Rückstand haben“, ärgerte sich Heppe gleich doppelt, nachdem er von der Niederlage Aachens in Königsdorf erfahren hatte. Der Nümbrechter Erfolg war aus seiner Sicht allerdings auch völlig verdient: „Sie waren die bessere Mannschaft.“ Die mit Mario Jatzke, Jannik Lang und Johannes Urbach verstärkten Gastgeber zeigten sich von der ersten Sekunde an galliger und gaben im Abstiegskampf ihr letztes Hemd. Die Gäste konnten dagegen ihr gefährliches Rückraumspiel nur selten aufziehen, wurden stattdessen von der 5:1-Defensive der Hausherren um den wieselflinken Indianer Jannik Lang in ihren Spielzügen erfolgreich gestört. So entwickelte sich über 7:7 bis zum 10:9 eine ausgeglichene Partie, ehe der Aufreger der Begegnung folgen sollte.


Dominik Donath versuchte in eine Lücke zu stoßen, ging nach einem Kontakt mit Luca Schrabe aber zu Boden. Während SSV-Trainer Daniel Funk die daraus resultierende rote Karte als völlig korrekt einstufte („Das war ein Schlag gegen den Kopf.“) und auch sonst den Unparteiischen eine gute Leistung attestierte , haderte Heppe nicht nur mit dieser Entscheidung. „Er läuft ungebremst in einen defensiven Block, aber als Heimmannschaft hätte ich mich heute auch nicht beschwert“, nahm sich Heppe anschließend aber auch selbst in die Kritik. Denn der erfahrene Coach legte sich nun mit der Nümbrechter Bank an und bekam hierfür ebenfalls eine Zeitstrafe. „Das darf mir einfach nicht passieren“, sah er die Hausherren in doppelter Überzahl nun zum 14:9-Pausenstand davonziehen. Nach dem Seitenwechsel sollte nichts mehr anbrennen. Während die Gäste mit Pfosten und Latte haderten, nutzte Nümbrecht geschickt die Freiräume, die sich durch die Manndeckung gegen Jannik Lang boten. Über 20:13 und 24:17 gingen die Punkte völlig verdient nach Nümbrecht.


„Der Einsatz von Jannik mit seiner Schnelligkeit war die halbe Miete für uns. Nächste Woche müssen wir aber in Pulheim unbedingt nachlegen“, will Funk den HSV Troisdorf in der Tabelle noch abfangen.


Nümbrecht: Marcus Schwemke (9/3), Lucas Söntgerath (6/1), Jannik Lang (5), Mario Jatzke, Johannes Urbach (je 3), Gunnar Jürges (2).


Oberbantenberg/Niederseßmar: Robin Ziegler (4/2), Sebastian Deilmann (3/2), Lukas Sievers, Dag Dissmann (je 3), Luca Schrabe, Manuel Kreter (je 2), Marius Zurek, Marcel Baier, Justin Wagner (je 1).




HSG Marienheide/Müllenbach – Pulheimer SC II 31:26 (15:13).


„Wenn man einen Blick auf die anderen Ergebnisse riskiert, sieht man, wie wichtig dieser Sieg war“, kommentierte HSG-Trainer Marcus Toelstede den Heimsieg über den Abstiegskonkurrenten aus Pulheim. Dass auch die Gäste ums Überleben kämpfen, merkte man daran, dass sie sich mit einem Torhüter aus der ersten Mannschaft verstärkt hatten. Dementsprechend hochkonzentriert versuchten die Hausherren zu Werke zu gehen. Bis zum 9:5 (14.) sollte das auch gut funktionieren, Pulheim erwies sich aber als hartnäckiger Gegner und blieb bis zur Pause auf Tuchfühlung. Zwar blieb der Vorsprung auch nach dem Seitenwechsel lange bei vier Toren, ruhig zurücklehnen durften sich die Oberberger aber zu keiner Zeit. Dafür scheiterte die Spielgemeinschaft zu häufig am gegnerischen Keeper und bekam zudem Michael Ehlert, der zwölf Tore erzielte, nicht in den Griff. „Es stellte sich trotz der Führung nie das Gefühl ein, dass unser Sieg sicher ist“, musste Toelstede bis in die Schlussphase zittern, konnte sich aber auf den überragenden Holger Fischer verlassen. Durch den Erfolg hat Marienheide/Müllenbach weiter vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge.


Marienheide/Müllenbach: Holger Fischer (13/7), Willi Derksen (6), Daniel Küsters, Maurice Gienczek (je 3), Marcus Schneider, Phillipe Gienczek, Marc Hochsattel (je 2).
  

Stolberger SV – CVJM Oberwiehl II 34:32 (14:16).


Mehr als nur teuer verkaufte die Oberwiehler Reserve ihre Haut beim heimstarken Stolberger SV. „Das war ein ganz starkes Spiel von uns, wenn man bedenkt, wer gespielt hat“, kommentierte Trainer Nils Hühn den Auftritt seines Teams, das nur mit drei gelernten Rückraumspielern angereist war. Über 5:5 entwickelte sich bis zum 9:12 ein offener Schlagabtausch mit leichten Vorteilen für die Gäste. Erst nachdem die Hausherren in der fairen Partie den kompletten CVJM-Rückraum in Manndeckung nahm, bröckelte der Gästevorsprung. Über 14:14 konnten die Oberberger die Führung aber noch in die Kabine retten. Nach dem Seitenwechsel zwang die Stolberger Defensive Oberwiehl zwar immer wieder zu Fehlern, dank des starken Pascal Willmeroth im Tor blieb die Partie über 14:18 bis zum 21:21 aber lange offen. Stolberg übernahm aber immer mehr das Kommado und verteidigte einen knappen Vorsprung nicht unverdient über 26:25 und 32:30 bis in die Schlussphase. „Obwohl wir teilweise mit fünf Außen auf dem Feld standen, blieb es lange spannend“, vermisste Hühn in den entscheidenden Szenen aber das entsprechende Glück bei Würfen und Abprallern.


Oberwiehl: Jan Bluhm (7/3), Johannes Schneevogth, Julian Marenbach Daniel Rischikov (je 4), Alex Baldamus, Henrik Berndt, Patrik Latzke (je 3), Jens Barf (2), Lars Arenz, Sven-Pascal Latzke (je 1).

Ergebnisse und Tabelle
  
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