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Grünen-Politiker sprachen über Gülle-Katastrophe

Red; 25. Mar 2017, 13:14 Uhr
Bild: privat --- Michael Braun, Uwe Söhnchen, Norwich Rüße und Revierförster Volker Leipzig (v.l.).
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Grünen-Politiker sprachen über Gülle-Katastrophe

Red; 25. Mar 2017, 13:14 Uhr
Wipperfürth - Norwich Rüße, Sprecher für Naturschutz und Landwirtschaftspolitik der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, war im Naturschatzgebiet an der Neyetalsperre zu Gast.
Norwich Rüße, stellvertretender Vorsitzender der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen und Sprecher für Naturschutz und Landwirtschaftspolitik war zu Gast in Wipperfürth um sich über das neu entstandene Naturschutzgebiet an der Neyetalsperre zu informieren. Revierförster Volker Leipzig erklärte den Anwesenden: „Wir haben hier seit 2016 das zweitgrößte Naturschutzgebiet im Oberbergischen Kreis. Noch dazu bewirtschaften wir den Wald sehr nachhaltig und sind mit dem PEFC-Siegel zertifiziert.“ Das PEFC-Siegel garantiert einen hohen ökologischen und sozialen Standard bei der Waldbewirtschaftung.

Ein weiteres Projekt von Förster Leipzig ist die Wiederinstandsetzung der durch die Güllekatastrophe von 2015 zerstörten Natur in der Umgebung des Neyebachs. Dort sollen sich bald Fische, Insekten und Amphibien tummeln. Leipzig: „Auch hier werden wir so wenig wie möglich eingreifen. Es werden keine fremden Bestände eingesetzt, die Natur holt sich das Gebiet von alleine zurück und wir unterstützen sie nur dabei.“

Anwesend waren auch der Direktkandidat der Grünen für den Landtag, Uwe Söhnchen, und der Direktkandidat für den Bundestag, Michael Braun. Michael Braun legte dar, welche Gesetzesänderungen auf Landesebene nach dem Eintritt von 1,7 Millionen Liter Gülle in die Talsperre geplant sind: „Jeder Landwirt soll seine Abläufe der Güllebehältnisse abschließbar machen, sei es mit einem Schloss oder einem abnehmbaren Rad, um Unbefugten das Öffnen zu erschweren.“

Von den Schwierigkeiten, die Problematik mit den Güllemengen generell zu regeln, berichtete Rüße. „Wir haben ein massives Problem mit Nitrat im Grundwasser durch die Überdüngung in einigen Gebieten. Und solange Landwirten noch Geld dafür gezahlt wird, dass sie überschüssige Gülle aus den Niederlanden kaufen, müssen wir mit einer Zunahme solcher Ereignisse rechnen.“

Braun und Rüße waren sich einig, dass den Landwirten eine finanzielle Perspektive gegeben werden müsss, ohne dass sie mit solchen Geschäften ihre Existenz sichern müssen. Dazu zählen faire Preise für Getreide, Milch und Fleisch. „Außerdem müssen endlich die Landwirte finanziell profitieren, die ihre Tiere und die Natur mit Respekt behandeln, auf gute Haltungsbedingungen und Futter achten sowie Gentechnik und Pestizide von ihrem Hof verbannen“, so Rüße.


  
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