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Millionen-Projekt war nur durch Spenden möglich

nh; 21. Mar 2017, 14:55 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Die Bausteintafel mit über 480 Spendernamen präsentierten in der Wiehler Kirche Pfarrerin Martina Sonnenberg (v.l.), Küsterin Ute Schell, Baukirchmeister Karl-Christian Lück, Finanzkirchmeister Hans Sommer und Bausteinaktion-Organisator Wilhelm Quast.
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Millionen-Projekt war nur durch Spenden möglich

nh; 21. Mar 2017, 14:55 Uhr
Wiehl - Nach vier Jahren Bauzeit und Kosten über 1,4 Millionen Euro ist die Sanierung der evangelischen Kirche abgeschlossen - Knapp 500 Spender brachten fast die Hälfte der Kosten auf und wurden auf einer Bausteintafel verewigt.
Von Nils Hühn

Auch wenn sie es nicht selbst aussprechen, sind Finanzkirchmeister Hans Sommer, Baukirchmeister Karl-Christian Lück, Pfarrerin Martina Sonnenberg, Küsterin Ute Schell und Bausteinaktion-Organisator Wilhelm Quast stolz auf das in den vergangenen vier Jahren geleistet. In dieser Zeit wurde die evangelische Kirche aufwendig saniert (OA berichtete). Zunächst das 1841 erbaute Kirchschiff. Dies kostete rund 680.000 €. Hierfür fand eine „kleine“ Spendenaktion statt, bei der knapp 30 Spender aus der Wiehler Wirtschaft 250.000 € auf ein Spendenkonto zahlten. Für die Sanierung des im 11. Jahrhundert erbauten Kirchturms mussten circa 730.000 € bezahlt werden. Bei einer Bausteinaktion mit über 450 Spendern kamen weitere 380.000 € zusammen - eine gewaltige Spendenbereitschaft.


[Bald soll auch die Orgel professionell gereinigt werden. Derzeit darf sie nur in eingeschränkt genutzt werden, weshalb meist auf der kleinen Leihorgel gespielt wird.]

„Diese große Unterstützung ist unglaublich“, erklärte Karl-Christian Lück. Die 630.000 € Spendenmittel machten rund 45 Prozent der Gesamtkosten, rechnete Hans Sommer vor. Der Rest wurde durch Eigenmittel und Beteiligung des Kirchenkreises gestemmt. „Gerne hätten wir auch eine Denkmal-Förderung erhalten“, blickt Sommer ein wenig neidisch nach Ründeroth, wo rund 300.000 € Fördergelder in die Kirchensanierung fließen. Aber vor vier Jahren gab es diesen Fördertopf noch nicht. „Umso wichtiger waren die Spenden“, die laut Sommer vor allem von Wiehler Gemeindemitgliedern kamen. Die Spendensummen lagen zwischen 10 € und auch einer namhaften Spenden im sechsstelligen Bereich.


Auf einer großen Bausteintafel im Eingangsbereich des Turms sind über 480 Spendernamen verewigt. „Jetzt kann jeder sehen, wer gespendet hat“, schlug Lück vor, dass man sich die Kirche auch einmal von innen ansehen sollte. Großes Ziel sei es, nach der aufwendigen Neugestaltung von außen, auch das Gotteshaus von innen mit Leben zu füllen. Hier können dann auch die letzten Arbeiten bewundert werden. Große Glastüren im Kirchschiff halten die Wärme in der Kirche und den Lärm draußen. Außerdem gewähren sie freien Blick auf die sanierten Kirchenportale, die sonst wieder hinter schweren Vorhängen verschwunden wären.


[Auf diesem Bild kaum zuerkennen sind die großen Glastüren, die eingebaut wurden, um den Straßenlärm fernzuhalten, aber dennoch freien Blick auf die großen Kirchenportale zu gewähren.]

Auch die Akustik wurde verbessert. Eine neue Lautsprecheranlage sorgt dafür, dass die Predigten des Pfarrerehepaars Sonnenberg auch in der letzten Reihe optimal gehört werden können. In den vorderen Reihen wurden zudem Induktionsschleifen verlegt, damit Menschen mit eingeschränkter Hörleistung bestens über Hörgeräte versorgt werden. Aber die „Macher der Wiehler Kirche“ geben noch keine Ruhe. Bald soll auch die Orgel professionell gereinigt werden. Eine Ausschreibung läuft bereits. Dann sind auch die Tage der kleinen Leihorgel gezählt, die seit geraumer Zeit genutzt wird. Danach ist die „Perle von Wiehl“, wie Hans Sommer noch einmal betonte, in einem so guten Zustand, wie wahrscheinlich noch nie zuvor.
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