Archiv

Aus der Traum vom neuen Kulturtempel

lo; 15. Mar 2017, 19:47 Uhr
ARCHIV

Aus der Traum vom neuen Kulturtempel

lo; 15. Mar 2017, 19:47 Uhr
Gummersbach - Pläne für neues Theater in der Kreisstadt werden vorerst nicht weiterverfolgt, weil die Kosten die Gummersbacher Möglichkeiten weit übersteigen.
Die Stadt Gummersbach hat im vergangenen Jahr eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, um zu prüfen, ob der Neubau eines Theaters mit 550 Plätzen auf dem Steinmüllergelände zu stemmen ist. Nachdem nun die Ergebnisse der Untersuchung vorliegen, werden die Pläne zumindest vorerst auf Eis gelegt, wie Bürgermeister Frank Helmenstein und Kämmerer Raoul Halding-Hoppenheit im Gespräch mit Oberberg-Aktuell erklärten. Dies sei auch bereits mit den Spitzen der Politik besprochen worden.

Alleine die Baukosten würden sich auf 29 Millionen Euro (inklusive Mehrwertsteuer) belaufen - Betriebs- und Personalkosten sowie die Belastung durch Darlehenszinsen und Abschreibungen kämen noch hinzu. Summa Summarum sei dies laut Halding-Hoppenheit mit einem jährlichen Haushalts-Fehlbedarf in einer Hohe von 1,9 Millionen Euro gleichzusetzen. „Und dann wäre noch kein Stück gespielt“, so Helmenstein.


Diese zusätzliche Bürde können und wollen die Stadtoberen nicht auf sich nehmen, zumal Gummersbach als Teilnehmer am Stärkungspakt die Nettoneuverschuldung bei null zu halten hat. Darüber hinaus stehen für den Bau eines Theaters keine Fördergelder zur Verfügung - anders als bei anderen städtebaulichen Gummersbacher Zukunftsprojekten. Auch in Sachen Feuerwehr wird die Stadt in nächster Zeit mehrere Millionen Euro in die Hand nehmen.

Das Theater-Projekt wird - wenn überhaupt - frühestens 2022 aus der Schublade geholt, dann endet der Stärkungspakt. Die Rahmenbedingungen und finanziellen Gestaltungsmöglichkeiten sehen in ein paar Jahren womöglich anders aus - hofft man zumindest im Rathaus. Somit bleibt das Stadttheater die größte Kulturstätte in der Kreisstadt. Hier ist der Spielbetrieb laut Ratsbeschluss inklusive der Saison 2017/2018 gesichert. Unabhängig davon seien hinsichtlich des Bühnenhauses weitere Investitionen notwendig, sagte Helmenstein, der deutlich machte, dass es äußerst schwierig sei, für ein Theater entsprechende Investoren zu gewinnen, die sich an den Entstehungskosten beteiligten.             .                         
WERBUNG