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Musik aus vier Jahrhunderten für eine neue Orgel

Red; 9. Mar 2017, 10:38 Uhr
Bild: C. Buchen --- Mittelalterliche Musik aus vier Jahrhunderten erschallte kürzlich beim Benefizkonzert für die neue Orgel durch die Basilika St. Gertrud Morsbach.
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Musik aus vier Jahrhunderten für eine neue Orgel

Red; 9. Mar 2017, 10:38 Uhr
Morsbach – Die Ensembles Kurtzweyl, Chapelloise, Banchetto musicale und der Morsbacher Kammerchor an St. Gertrud ließen zugunsten der neuen St. Gertrudis-Orgel mittelalterliche Musik in der Basilika erklingen.
„Vier mal Vier“ lautete der Titel des Benefizkonzerts, das kürzlich in der Morsbacher Basilika stattfand. Getreu dem Thema erklang Musik aus vier Jahrhunderten, vier Ländern, vier Jahreszeiten und von vier Ensembles, teils auf alten Musikinstrumenten gespielt. Jürgen Körber aus Wiehl, Gründer der Gruppe „Kurtzweyl“, hatte das Konzert organisiert. Er beschäftigt sich seit 1977 mit Musik des 13. bis 16. Jahrhunderts und mit dem Spiel auf originalgetreuen Nachbauten mittelalterlicher Instrumente.

Zu Beginn des Konzertes zogen die Musiker und Sänger feierlich in die rund 800 Jahre alte Basilika ein: die Ensembles Kurtzweyl und Chapelloise, beide aus Wiehl, Banchetto musicale aus Bergische Gladbach und der neue Morsbacher Kammerchor an St. Gertrud unter der Leitung von Adam Lenart. Im Kammerchor wirkte Pfarrer Tobias Zöller selber als Sänger mit. Mit „Sumer is icumen in“ aus dem 13. Jahrhundert, dem böhmischen Weihnachtslied „Omnis mundus jocundetur“ sowie „Was mein Gott will“ von Adam Gumpelzhaimer und „Preis, Dank, Lob, Ehr und Herrlichkeit“ von Jacobus Gallus entspann sich der Reigen mittelalterlicher Musik.



Bei „La suave melodia“ spielte Andrea Schmiedeberg-Bartels als Solistin den Zink(en), ein historisches Blechblasinstrument. Mit „The Huron Carol“ erschallte das erste kanadische Weihnachtslied aus dem Jahr 1642 durch die Morsbacher Basilika. Die vier Akteure von Kurtzweyl waren in mittelalterliche Kostüme gekleidet und vermittelten mit dem Lobgesang „Lauda to Santa Maddalena“ ein Beispiel dafür, dass Volksmusik ab dem 14. Jahrhundert Einzug in die italienische Kirchenmusik gehalten hat. Den musikalischen Schlusspunkt setzte das Abschieds- und Trauerlied „Innsbruck ich muss dich lassen“ von Heinrich Isaac, bei dem Kammerchor und Banchetto musicale sich ergänzten. Dabei kamen auch mehrere selbst gefertigte Musikblasinstrumente aus Tierhörnern zum Einsatz.

Die Zuhörer konnten sich über ein außergewöhnliches Konzert freuen und die Kirchengemeinde über den Erlös der Türkollekte in Höhe von 657 €, die vom Ortverband Bündnis90/Die Grünen auf 1.000 € aufgestockt wurde. Der Betrag soll nun zur Finanzierung des Trompetenregisters der neuen St. Gertrudis-Orgel beitragen.

Für die neue Orgel der Morsbacher Basilika sind weitere Benefizkonzerte geplant:

30. April, 16 Uhr, Frühlingskonzert „Die Nachtigall“ mit Werken von Telemann, Händel, Caldara, Quignard, Couperin und Anna Bon di Venezia. Mitwirkende: Yoshimi Wittermann (Querflöte), Hyun-Jung Lim (Sopran) und Lea Marie Lenart (Cembalo).

26. Mai, 20 Uhr, Konzert mit dem Chor aus dem Partnerschaftskanton Milly-la-Forêt (Frankreich) und dem Kammerchor an St. Gertrud Morsbach.

25. Juni, 16 Uhr, Kammermusik (Musik am Hofe Friedrichs des Großen) für zwei Flöten mit Barbara Hebborn (Blockflöte), Silvia Buik (Querflöte) und Adam Lenart (Cembalo).

17. September, 16 Uhr, Rosenkranz-Sonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber für Violine und Cembalo. Mitwirkende: Go Yamamoto (Violine) und Adam Lenart (Cembalo).

15. Oktober, 16 Uhr, Konzert mit Ariane von der Heyden (Sopran) und Adam Lenart (Cembalo).

1. Januar, 16 Uhr, Konzert mit Neujahrskantate „Singet dem Herrn ein neues Lied“ von Johann Sebastian Bach, Orchester auf historischen Instrumenten und Kammerchor an St. Gertrud Morsbach.
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