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Nur Strombach punktet doppelt

pn; 5. Mar 2017, 22:12 Uhr
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Nur Strombach punktet doppelt

pn; 5. Mar 2017, 22:12 Uhr
Oberberg - Oberwiehls Kampf bleibt unbelohnt - Derschlag mit gefühlter Niederlage beim 25:25-Remis - Nümbrechts Aufholjagd hat kein Happyend - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘. (AKTUALISIERT)
TSV Bayer Dormagen – SSV Nümbrecht 24:23 (10:11).


Die Oberliga-Handballer des SSV Nümbrecht lieferten in Dormagen ein Spiegelbild der gesamten Saison ab. Punktuell überragend gut, phasenweise viel zu fehlerbehaftet. Dementsprechend schwer fiel Trainer Mario Jatzke auch das Einordnen der Partie: „Die Jungs hätten sich für ihren Kampf eigentlich einen Punkt verdient gehabt, aber die Schwächephasen haben uns das Genick gebrochen.“ Dabei hatte das Spiel gut für die Gäste begonnen. Nach fünfminütigem Abtasten, in dem beide Teams auf Tore verzichteten, setzten sich die Oberberger zügig zum 2:6 (12.) ab. Der Innenblock um Patrick Martel und Lukas Hemmersbach arbeitete hervorragend und auch in der Offensive agierte Nümbrecht diszipliniert. Nun schlichen sich allerdings die ersten Fehler ins SSV-Spiel ein. Dormagen nutzte diese eiskalt zum 9:7 (22.) aus, ehe Jatzke sein Team in einer Auszeit noch einmal neu justierte und damit wieder auf die Erfolgsspur brachte.


Auch nach dem Seitenwechsel behielten die Südkreisler das Heft des Handelns bis zum 14:15 (42.) in der Hand, um danach aber in alle Einzelteile zu zerfallen. Beim 23:17 (52.) nahm Jatzke erneut eine Auszeit und stellte die eigentlich gut funktionierende Deckung noch offensiver ein. „Die Defensive war zwar nicht das Problem, aber wir mussten etwas probieren“, sah Jatzke sein Team nun kämpfen. Nach dem 24:18 (54.) eroberten die Gäste in der offenen Manndeckung Ball um Ball und hatten sogar die Chance auf den Ausgleich. Der letzte Nümbrechter Wurf wurde allerdings pariert, der Abpraller ebenfalls nicht gefangen. „In dieser Situation kann ich aber keinem Spieler einen Vorwurf machen. Entscheidend waren die Schwächephasen davor“, sprach Jatzke von einer vermeidbaren Niederlage.


Nümbrecht; Patrick Martel (5), Daniel Funk (5/2), Marcel Samel (4), Johannes Urbach (3), Lukas Hemmersbach, Jannik Lang (je 2), Harry Roth, Mario Weissner (je 1).





TuS Derschlag – HSG Geislar-Oberkassel 25:25 (13:13).


„Das war eine gefühlte Niederlage“, ärgerte sich TuS-Trainer Ralph Weinheimer über ein unnötiges Remis gegen den Bonner Abstiegskandidaten. Die größte Wut hatte er über Nacht zwar verarbeitet, blieb in der Analyse aber trotzdem knallhart. „Wir hatten zu viele Spieler, die keine Normalform erreicht haben und haben uns über 60 Minuten unclever, teilweise sogar dämlich angestellt“, führte der Übungsleiter aus. In einem hektischen Spiel konnte sich zunächst kein Team entscheidend absetzen. Derschlag agierte zu selten als Team, vielmehr kochte jeder Spieler gerade in der Defensive sein eigenes Süppchen. Erst nach dem Seitenwechsel steigerten sich die Hausherren und konnten sich beim 19:16 (43.) erstmals ein wenig absetzen.


„In dieser Phase verpassen wir es aber auch, den Deckel auf das Spiel zu machen“, sah Weinheimer nun gleich zwei ungenutzte Chancen, sich auf vier Treffer abzusetzen. Stattdessen blieb es bis zum 25:23 (57.) spannend. Geislar erzielte zunächst den Anschlusstreffer, ehe Derschlag erneut eine Chance liegen ließ, sich dafür aber eine Zeitstrafe einhandelte. Die Gäste nutzten die nummerische Überlegenheit nicht nur zum Ausgleich, sondern trieben Derschlag zum dritten Fehler in Folge. Plötzlich mussten die Hausherren sogar um einen Punkt zittern. Der letzte HSG-Angriff endete aber mit einer roten Karte für die Bonner, nachdem ein direkter Freiwurf im Gesicht eines Derschlager Abwehrspielers landete. „Am Ende mussten wir sogar glücklich über diesen Punkt sein. Das war seit November der schlechteste Auftritt und darüber werden wir auch sprechen müssen. Wir sind definitiv noch nicht durch im Abstiegskampf“, so Weinheimer abschließend.


Derschlag: Sven Suton (9/3), Lars Branding (7/2), Vladislav Vesselinov (3), Norman Krause, Petar Cutura (je 2), Timo Bay, Timo Domian (je 1).




CVJM Oberwiehl – HSG Siebengebirge 28:31 (13:14).


Im Vorfeld hatte sich niemand im Oberwiehler Lager ernsthaft etwas ausgerechnet gegen den Aufstiegsfavoriten aus Siebengebirge. In der Nachanalyse musste CVJM-Trainer Florian König seinem Team aber nicht nur ein Kompliment aussprechen, sondern sich auch noch über einen Punktverlust ärgern. „Den hätten sich die Jungs einfach verdient gehabt“, urteilte er. Der Tabellenzweite agierte ungewohnt hektisch und unkonzentriert, was die Hausherren gerade in der Anfangsphase zu nutzen wussten. Bis zum 8:6 legten die Oberberger stets vor, ehe sich die Gäste allmählich steigerten. Aber auch vom knappen Pausenrückstand ließ sich Oberwiehl nicht einschüchtern.


Zwar rannten die Gastgeber diesem lange Zeit hinterher, beim 24:24 fiel aber auch erstmals wieder der Ausgleich. Die Partie stand nun lange auf Messers Schneide, der CVJM leistete sich in der entscheidende Phase aber zu viele Fehler. Eine doppelte Überzahl blieb völlig ungenutzt, dazu kamen unnötigen Passfehler sowie ein ungenutzter Wurf von Linksaußen beim 28:29. Siebengebirge machte es besser und gewann letztlich glücklich. „Uns fehlten auch einfach die Alternativen im Rückraum nach der Pause“, haderte König mit dem Verletzungspech. Julian Marenbach hatte sich zuvor in der Landesliga leicht verletzt und fehlte wie Simon Schanz. Zusätzlich schied Marc Weschenbach bereits in der 20. Minute aus. „Mit diesen Alternativen wäre mehr möglich gewesen“, so König, der sich aber weiter über den klaren Aufwärtstrend seines Teams freute und diesen in die Wochen der Wahrheit mitnehmen will.


Oberwiehl: Mirco Gröbner (7/4), Bastian Schneider (7/3), Andre Rischikov (5), Jonas Koebnick (3), Marc Weschenbach, Arthur Gartung (je 2), Jan Jäckel, Jan Sonka (je 1).




HSV Bocklemünd – TV Strombach 21:23 (13:13).


Einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt machte der TV Strombach beim HSV Bocklemünd. Dank einer starken Defensivleistung entführten die Oberberger beide Punkte bei den stark abstiegsgefährdeten Kölnern. Allerdings machten sich die Gäste das Leben über weite Strecken selbst schwer. Der Start in die Partie gelang bis zum 1:4 zwar noch glänzend, danach begann der TVS allerdings mit einer wahren Fehlerserie. Zwar hielt sich das Thiele-Team an die vorgegebene Taktik, möglichst auf Würfe aus der zweiten Reihe zu verzichten, warf den gegnerischen Keeper dafür aus der Nahwurfdistanz zum Helden. „Da waren wir einfach zu unkonzentriert und haben uns selbst in die Bredouille gebracht“, ärgerte sich Thiele. Denn Bocklemünd lebte nur von diesen Fehlern. Im Positionsangriff fiel den Hausherren gegen den starken TVS-Innenblock kaum etwas ein.


Über 7:9 nutzte der HSV eine Zeitstrafe gegen Strombach, um die Partie zum 10:9 zu kippen, ehe Strombach erneut das Kommando beim 11:13 übernahm. Nach dem Seitenwechsel konnte Bocklemünd zwar noch zum 15:13 vorlegen, danach ließen die Gäste aber endgültig nichts mehr anbrennen, obwohl die rechte Angriffsseite um Lukas Bader einen rabenschwarzen Tag erwischte. Über 16:18 und 18:20 hatte Bocklemünd nie die Chance auf den Ausgleich. „Die Abwehr stand hervorragend und Marvin Blech hatte mit 15 Paraden ebenfalls seinen Anteil“, sprach Thiele von einem verdienten Sieg, „so darf es gerne weitergehen.“


Strombach: Malte Meinhardt (9/3), Joscha Jaeger (6), Nico Blech (4), Dennis Hermann (3), Florian Panske (1).
  
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