Engelskirchen – Mehrere Tausend Jecken am Straßenrand jubelten den über 30 Gruppen beim Rosensonntagszug in Ründeroth zu und wurden dafür mit reichlich Kamelle belohnt.

„Ich habe viel Handball gespielt und so meine Wurftechnik verfeinert“, sagte Prinz Svenja aus dem Damendreigestirn des Ründerother Karnevalsvereins (RKV) bei der traditionellen Begrüßungsrunde der teilnehmenden Gruppen vor dem Rosensonntagszug. Eine gute Idee, denn schließlich würde sie in den kommenden Stunden einiges an Kamelle unter das Volk bringen. „Die Stimme ist weg, aber die Stimmung ist gut“, sagte Svenja und freute sich auf das Highlight ihrer Amtszeit. „Einmal Ründeroth von oben sehen.“ Und wenig später stand sie dann auch hoch oben auf dem Prinzenwagen gemeinsam mit Bauer Renate und Jungfrau Christiane. Von hier hatten sie einen wunderbaren Blick auf die über 30 Gruppen mit 900 Teilnehmern.




[Eine Froschkönigin mit Brunnen von der Gruppe "Colorado".] 

Und es wurde eine ganze Menge für die Sinne geboten: Besonders gut zu sehen und zu hören – dank orangefarbener Warnwesten und lauter Livemusik – war die Gruppe „Aechte Popcornfründe“ aus Kaltenbach und Bellingroth. Die hatten sich Verstärkung aus der Schweiz mitgebracht. Seit drei Jahren besteht eine Freundschaft zum Musikzug „Goldiguuger“ aus dem Kanton Bern. „Wir sind gestern angereist und morgen geht es wieder zurück“, berichtete Präsidentin Corina Zaugg. Insgesamt war die Gruppe mit 60 Bauarbeitern samt Schaufelbagger unter dem Motto „Von Ründeroth bis Bern, wir baggern alle gern“ im Zug unterwegs.

Bei „De Maukatzenklemm“ aus Ründeroth zogen 44 stolze Wikinger ins selbst genähten Kostümen in die Schlacht, schließlich wollten 500 Kuscheltiere, viel Kamelle und 2.500 rote Rosen unter das Narrenvolk gebracht werden. Die Blumen sind ein Erkennungsmerkmal der Gruppe, die unter dem Motto „Mit lachendem Hätz & Karneval im Bloot“ zum elften Mal dabei war, wie Andrea Gast berichtete. Wieder einmal selbst übertroffen hatte sich die Gruppe „Colorado“ um Claudia Berger, die nun schon 19 Mal am Zug teilgenommen hat. Im vergangenen Jahr waren sie als farbenfrohe Cupcakes unterwegs, dieses Jahr wurden in wochenlanger Arbeit Froschkönige samt mobiler Brunnen gebastelt. Motto: „Küss mich nicht! Ich will ein Frosch bleiben!“


Mit Turban und schicken Gewändern feierten die Karnevalsfreunde „Die Wilde 13“ aus Ründeroth „1000 und eine Nacht“. Sie feiern im kommenden Jahr die 25. Teilnahme am Karnevalszug in Ründeroth. Jedes Mal dabei, diesmal an der Spitze des rollenden Palasts, ist das Maskottchen: ein schwarzer Adler. Einen VW Bulli hatten die Hippies der Alternativen Hauskrankenpflege gebastelt. Eine „Meuterei auf der Wallefeld“ ereignete sich auf dem Piratenschiff des TV Wallefeld und auch die Hebammenpraxis rundum war auf einem Schiff unterwegs.
 
[Die Wikinger von „De Maukatzenklemm“.] 

Alle bahnten sich Stück für Stück den Weg durch die mehreren Tausend Jecken am Straßenrand. Besonders knubbelte es sich wieder im Ortskern, wo jeder Wagen und jede Fußgruppe von Moderator Frank Peterson, 2. Vorsitzender des RKV, begrüßt wurde.