Archiv

Unternehmen starten zuversichtlich ins Jahr

Red; 7. Feb 2017, 14:28 Uhr
Archivbild
ARCHIV

Unternehmen starten zuversichtlich ins Jahr

Red; 7. Feb 2017, 14:28 Uhr
Oberberg - Die IHK Köln veröffentlicht die Ergebnisse der Konjunkturumfrage Winter 2016/17 – Demnach zeigen die Unternehmen eine erhöhte Investitionsbereitschaft und setzen in Personalfragen auf Stabilität.
Zum Jahresbeginn 2017 melden die Unternehmen in Köln und der Region eine weiterhin gute Geschäftslage. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln, an der rund 700 Unternehmen teilgenommen haben; davon 122 Unternehmen aus dem Oberbergischen Kreis. Die Umfrage wurde von November bis Dezember 2016 durchgeführt.

Die gute Binnennachfrage bleibt laut Umfrageergebnis die Säule der Konjunktur im Wirtschaftsraum Köln sowie in Deutschland insgesamt. Zum Jahresende hat die Konjunktur in der Region nochmal leicht angezogen. Die Industrie verzeichnet wieder zunehmende Auftragseingänge. Über 90 Prozent der Unternehmen melden eine gute oder befriedigende Geschäftslage. „Im Vergleich zur Vorumfrage hat sich die Stimmung insgesamt leicht verbessert“, sagt Michael Sallmann, Leiter der Geschäftsstelle Oberberg der IHK Köln. Risiken für die Geschäftsentwicklung sind insbesondere die Auslandsnachfrage und der Fachkräftebedarf. Steigende Arbeitskosten und wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen belasten die Unternehmen zusätzlich. 

Die Unternehmen zeigen weiterhin moderate Bereitschaft zum Beschäftigungsaufbau. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen in der Region entwickelt sich seit über einem Jahr ohne nennenswerte Dynamik. „Das Exportgeschäft hat zum Jahresende erfreulich angezogen. Die Exporterwartungen der Industrie sind im Vergleich zur Herbstumfrage gestiegen“, so Sallmann. Das nach wie vor schwierige internationale Umfeld erschwert allerdings die Geschäftsbeziehungen mit dem Ausland.



Im Oberbergischen Kreis ist die Stimmung unter den Unternehmen im Vergleich zur Vorumfrage gestiegen. Rund 40 Prozent der Unternehmen sehen ihre Lage als gut an (Vorumfrage: 37 Prozent); zehn Prozent bewerten ihre Lage als schlecht. Im Gegensatz zur Vorumfrage sind die Erwartungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung der nächsten zwölf Monate deutlich gestiegen: 24 Prozent rechnen mit einer besseren Entwicklung. Nur zwölf Prozent blicken pessimistisch in die Zukunft (Vorumfrage: 16 Prozent).

Fast die Hälfte der Unternehmen (47 Prozent) im gesamten IHK-Bezirk sieht in der Inlandsnachfrage das größte Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung. An zweiter Stelle wird der Fachkräftemangel genannt (43 Prozent). Die Auslandsnachfrage steht an dritter Stelle der Risiken: 41 Prozent sehen hierin einen Risikofaktor. Der Fachkräftebedarf tritt insbesondere im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Baugewerbe, im Einzelhandel, im konsumorientierten Großhandel sowie im Verkehrsgewerbe zu Tage.

Das Auslandsgeschäft wird weiterhin durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt: eine insgesamt nur schwach wachsende Weltwirtschaft, die Schwäche der Schwellenländer und Chinas, die Unsicherheit über die Entwicklung im Euroraum (BREXIT, Bankenkrise in Italien). Zudem beunruhigt die Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump die Exporteure. An vierter und fünfter Stelle nennen die Unternehmen die Arbeitskosten und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Risikofaktoren.

Auch die Investitionsabsichten der Unternehmen im Oberbergischen Kreis haben im Vergleich zur Vorumfrage zugenommen. Derzeit planen 40 Prozent mit höheren Investitionen; nur 16 Prozent planen geringere Investitionen ein. 44 Prozent der befragten Unternehmen hält an den Investitionsabsichten fest. Für die Mehrheit der Unternehmen im gesamten IHK-Bezirk (66 Prozent, Vorumfrage: 63 Prozent) bleibt als Investitionsmotiv die Ersatzbeschaffung dominierend.

Die Erwartungen der Industrieunternehmen im gesamten Bezirk der IHK Köln an den Export in den kommenden Monaten sind im Vergleich zu Vorumfrage deutlich gestiegen. 25 Prozent der Unternehmen gehen von einem Exportplus aus. Der Anteil der Betriebe, die aktuell geringere Auslandserträge für die kommenden zwölf Monate erwarten, liegt bei 17 Prozent. Die Mehrheit (58 Prozent) rechnet mit einem gleichbleibenden Exportaufkommen. Im Gegensatz zum Herbst 2016 ist der Saldo zum Jahresende auf 8,8 Punkte angestiegen. Trotz zahlreicher Risiken im internationalen Umfeld hat sich das Außenhandelsgeschäft zum Jahresende stabilisiert. Neben den ungelösten geopolitischen Krisen belasten vielfältige Unsicherheiten, wie die Entwicklungen in den USA, der BREXIT, die Bankenkrise und das Scheitern des Referendums in Italien, die sinkende Nachfrage aus China und den Schwellenländern die Exportwirtschaft.

Stabil zeigen sich die Beschäftigungslage im Oberbergischen Kreis die, entsprechend der Entwicklung am Arbeitsmarkt, weiterhin positiv verläuft. Während 14 Prozent weniger Personal einstellen möchten, planen 21 Prozent zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Die überwiegende Mehrheit (65 Prozent) möchte an dem derzeitigen Beschäftigungsstamm festhalten. Mit Blick auf den gesamten IHK-Bezirk Köln zeigen sich in den Branchen Unterschiede: Die Chemie- und Pharmaindustrie, das Verkehrsgewerbe, die Gesundheitswirtschaft, das Hotel- und Gaststättengewerbe, der Großhandel und die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren möchten mehr Personal einstellen. Mit weniger Beschäftigten planen das Papier-, Verlags- und Druckgewerbe, die Informationswirtschaft, die Kreditwirtschaft und der Einzelhandel.
WERBUNG