Archiv

Oberbantenberg feiert verdienten Derbysieg

pn; 5. Feb 2017, 21:10 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Robin Ziegler und die HSG Oberbantenberg/Niederseßmar drehten im zweiten Durchgang auf.
ARCHIV

Oberbantenberg feiert verdienten Derbysieg

pn; 5. Feb 2017, 21:10 Uhr
Oberberg - Marienheide/Müllenbach überrascht gegen den Liga-Zweiten - SSV-Reserve chancenlos gegen den Spitzenreiter. (AKTUALISIERT)
Von Peter Notbohm


HSG Oberbantenberg/Niederseßmar – CVJM Oberwiehl II 33:28 (16:16).


[Julian Marenbach konnte nur im ersten Durchgang Akzente setzen.]

Die HSG Oberbantenberg/ Niederseßmar ist durch den Derbysieg im Wiehler Stadtderby nach nur einem Spieltag Abstinenz wieder auf einen Aufstiegsrang geklettert. In der gut gefüllten Bielsteiner Sporthalle war der Heimsieg über die CVJM-Reserve bis zur Pause allerdings ein schweres Stück Arbeit. In einer für Derbyverhältnisse relativ emotionslosen Partie waren die Gäste über weite Strecken der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Die HSG wollte Oberwiehl mit einer defensiv ausgerichteten Deckungsreihe überraschen, schnitt sich damit aber ins eigene Fleisch. „Wir kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe und haben ohne jeden Körperkontakt agiert“, stellte Dirk Heppe nach 18 Minuten das Experiment wieder ein und kehrte zur offensiven 3:2:1-Deckung zurück.


Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Gäste über 5:8 bereits einen stattlichen 10:14-Vorsprung erarbeitet. „Ab diesem Zeitpunkt kamen wir aber in die Zweikämpfe und dann ist es auch schwer, uns zu stoppen“, analysierte Heppe weiter. Sein Gegenüber Nils Hühn ärgerte sich dagegen einmal mehr über die Chancenverwertung seines Teams. „Es ist zwar langweilig, wenn ich das jede Woche sage, aber das war unser großes Manko“, ärgerte er sich vor allem über die Vielzahl an ausgelassenen Siebenmetern. Oberbantenberg/Niederseßmar fand bereits zur Pause zurück ins Spiel und erzielte noch vor dem Seitenwechsel den Ausgleich.



Im zweiten Durchgang sollten die Hausherren dann ein kleines Feuerwerk zünden. Während beim CVJM kaum noch etwas funktionierte und auch die Torhüter kaum noch einen Ball an die Hand bekamen, traf die HSG angeführt vom starken Luca Schrabe aus allen Lagen. Über 21:17 (38.) und 28:20 (48.) brachte der CVJM in der Schlussphase zwar noch den siebten Feldspieler, aber auch dieses taktische Mittel half den Gästen nur bedingt weiter. „Die zweite Hälfte war eine großartige Leistung von den Jungs. Ohne jede Schwächephase. Ich hätte nicht erwartet, dass wir den CVJM so souverän besiegen können“, freute sich Heppe über den Erfolg. Hühn haderte dagegen mit dem Verletzungspech: „Wir bekommen zwar Unterstützung aus dem Oberligakader, aber in den entscheidenden Momenten fehlt den Jungs dann einfach die Eingespieltheit.“


Oberbantenberg/Niederseßmar: Luca Schrabe (7), Robin Ziegler (7/1), Dag DIssmann, Manuel Kreter, Marcel Baier (je 4), Sebastian Deilmann (3/3), Lukas Sievers, Nils Schwabroh, Alex Zurek, Pascal Cramer (je 1).

Oberwiehl: Marco Dabringhausen (5/2), Jan Bluhm (5/3), Julian Marenbach, Simon Schanz (je 3), Marc Weschenbach, Patrik Latzke, Daniel Rischikov, Jens Barf, Julian Klein (je 2), Jens Frey, Hendrik Berndt (je 1).

[Dirk Heppe musste sein Team nach einer Viertelstunde neu einstellen. Rechts setzt sich Manuel Kreter kraftvoll durch.] 

HSG Marienheide/Müllenbach – Stolberger SV 27:25 (13:7).


HSG-Coach Marcus Toelstede konnte es nach dem Abpfiff selbst kaum fassen. „Man glaubt gar nicht, dass das dieselbe Mannschaft war, die letzte Woche noch in Köln untergegangen ist“, hatte Toelstedes Truppe den Tabellenzweiten aus Stolberg überraschend gestürzt. Die Hausherren lagen zwar zügig mit 2:4 hinten, rührten in der Folge aber Beton an. Das starke Gegenstoßspiel der Aachener Gäste wurde fast vollständig eliminiert und Stolberg musste zudem die Verletzung wichtiger Akteure verkraften. „Das war schon ein Ausrufezeichen, dass wir die beste Angriffsmannschaft der Liga zur Pause bei sieben Toren gehalten haben“, war Toelstede stolz auf sein Team. Der SSV variierte nach dem Seitenwechsel zwar ständig die Deckung, lief bis zum 23:16 (48.) aber stets der Musik hinterher. Erst die Umstellung auf eine offene Manndeckung ließ den HSG-Vorsprung schmelzen. „Im Gefühl des sicheren Sieges haben wir ein paar falsche Entscheidungen getroffen“, musste Toelstede aber nicht mehr nervös werden, schließlich betrug der Vorsprung 90 Sekunden vor Ende immer noch satte vier Treffer. Die Bestnoten bei den Hausherren, die erstmals diese Saison nicht auf einem Abstiegsplatz stehen, verdienten sich der treffsichere Philippe Gienczek sowie Torhüter Daniel Winkelmann.


Marienheide/Müllenbach: Phiippe Gienczek (8), Lutz Lichtinghagen (5), Holger Fischer (5/2), Willi Derksen (3), Maurice Gienczek, Daniel Küsters (je 2), Sven Höttgen, Leon Hagen (je 1).

[Nils Hühn vermisste bereits zur Pause den echten Willen, sich noch einmal wehren zu wollen.]

SSV Nümbrecht II – MTV Köln II 23:32 (10:18).


Während Marienheide/Müllenbach die Sensation schaffte, musste Nümbrechts Trainer Daniel Funk neidlos die Überlegenheit des Tabellenführers anerkennen. „Das ist die stärkste Mannschaft der Liga. Sie stehen zu Recht ganz oben“, urteilte er nach einer einseitigen Partie. In diese war der SSV eigentlich noch gut gestartet. Bis zum 3:3 (5.) verlief die insgesamt faire Begegnung noch ausgeglichen. Doch nachdem beim 3:5 (8.) Dominik Donath nach einem Foul am Kölner Spielmacher des Feldes verwiesen wurde, brachen bei den Gastgebern alle Dämme. „Die Szene sah blöd aus. Es war eine vertretbare Entscheidung“, kommentierte der SSV-Coach die Disqualifikation seines Shooters. Nümbrecht nahm sich in der Folge viele unvorbereitete Würfe, die der starke MTV-Keeper Robert Bremen-Evers stets mit präzisen Gegenstoßpässen bestrafte. Über 3:8 und 5:14 war die Partie bereits zur Pause entschieden. „Wir haben die schnellen Gegentore kassiert, die wir vermeiden wollten“, sah Funk sein Team nach dem Seitenwechsel aber wenigstens noch kämpfen.


Nümbrecht: Alex Winkler (6), Tobias Mlynczak (4), Marcus Schwemke (4/3), Lucas Söntgerath (3), Michael Nawotke (2), Ben Schieferdecker, Dominik Donath, Markus Meister, Markus Bitzer (je 1).
  
Ergebnisse und Tabelle
WERBUNG