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Jugendcafé Checkpoint: Aus nach über 20 Jahren

nh; 31. Jan 2017, 13:05 Uhr
Archivbild: Nils Hühn --- Seit dem Jahreswechel ist die Türe zum Jugendcafé Checkpoint verschlossen. Über 20 Jahre lang war hier ein Treff für junge Wiehler.
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Jugendcafé Checkpoint: Aus nach über 20 Jahren

nh; 31. Jan 2017, 13:05 Uhr
Wiehl - Über zwei Jahrzehnte war das Wiehler Jugendcafé Checkpoint eine der ersten Anlaufstellen für Jugendliche - Finanzierung einer hauptamtlichen Kraft war nicht mehr möglich.
Von Nils Hühn

Vor über 20 Jahren hatte der damalige Wiehler Presbyter Karl-Adolf Klein die Idee, ein Café für Jugendliche im Wiehler Zentrum zu errichten, das an Nachmittagen, in den Abendstunden und am Wochenende als Anlaufstelle dienen sollte. Es gründete sich ein Verein, der das Projekt in Angriff nahm und seit 1996 gab es in der Hauptstraße 29, direkt gegenüber des Rathauses und der evangelischen Kirche, im evangelischen Gemeindehaus das Wiehler Jugendcafé Checkpoint.

In den Räumlichkeiten konnten sich Jugendliche treffen, etwas essen und trinken oder Spiele spielen. In den Anfangsjahren begeisterte das Café durch zwei Computer mit Internetzugang - eine Rarität Mitte der 1990er Jahre. Die Öffnungszeiten änderten sich hin und wieder, aber mehrmals die Woche standen die Türen allen Jugendlichen offen. Betreut wurden sie meist von angestellten Kräften sowie zahlreichen Ehrenamtlichen. Die letzten Hauptamtlichen waren das Ehepaar Katharina und Julius Ritz, die neben der Leitung des Checkpoints auch noch für die evangelische Kirchengemeinde tätig waren. Aber auch diese Lösung funktionierte irgendwann nicht mehr.


In den vergangenen Monaten konnte der Betrieb des Cafés nur durch Ehrenamtliche gestemmt werden. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde die Schließung des Vereins beschlossen, dem über 90 Mitglieder angehörten. „Der Vereinszweck ist nur mit Hilfe einer qualifizierten, hauptamtlichen Kraft zu erreichen. Diese Kraft steht seit geraumer Zeit nicht mehr zu Verfügung und kann mit den verfügbaren Geldmitteln auch künftig nicht mehr finanziert werden“, erklärte Vereinsvorsitzender Stefan Hoge die Beweggründe.

Seit Ende des Jahres bleiben die Türen zum Checkpoint verschlossen. Mittlerweile wird das Café in seinen Ursprungszustand zurückgebaut: Die Podeste verschwinden, ebenso die Theke und andere bauliche Veränderungen. Wie der Raum im Herzen von Wiehl künftig genutzt werden soll, steht noch nicht fest. Die Kirchengemeinde ist in engem Kontakt mit der Stadt Wiehl.

Wiehls Beigeordneter Michael Schell bedauerte die Schließung des Jugendcafés, das mit der offenen Jugendarbeit das Angebot für Heranwachsende bereichert habe. „Wir werden jetzt beobachten, welche Auswirkung die Schließung hat“, so Schell. Erster Anlaufpunkt für die Jugendlichen wäre das Blaue Haus. In Bielstein und Drabenderhöhe gibt es weitere Einrichtungen für junge Wiehler. „Die Mittel, die wir jetzt sparen, könnten wir kurzfristig an anderer Stelle einsetzen“, erklärte Schell. Beispielsweise, wenn das Blaue Haus durch eine intensivere Nutzung in den Abendstunden seine Öffnungszeiten verlängern müsste.
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