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Gummersbacher startet in Richtung Iglootel

bv; 23. Jan 2017, 11:18 Uhr
Bild: Bernd Vorländer --- Stifter Michael Fender (re.) übergab den Preis an Ehrenamtler Julian Langlotz, der sich wie ein 'Schneekönig' auf die Reise ins Eis freute.
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Gummersbacher startet in Richtung Iglootel

bv; 23. Jan 2017, 11:18 Uhr
Gummersbach – Julian Langlotz aus Berghausen gewann den von Michael Fender gestifteten Ehrenamtspreis – Oberberg-Aktuell brachte Stifter und Gewinner zusammen.
Von Bernd Vorländer

Ein wenig hört man noch, dass Michael Fender Wahl-Gummersbacher ist, denn seine Wiege stand in Rheinland-Pfalz. In Oppenheim ist er eigentlich zu Hause, aber die Liebe brachte ihn ins Oberbergische. Der Rheinhesse ist ein umtriebiger Mann, der früher in der Werbebranche beruflich engagiert war und Ende der neunziger Jahre eine neue Herausforderung suchte. Eher durch Zufall kam er auf die Idee, einen Flug-Shuttle-Service zu gründen. Nicht irgendwohin, sondern nach Schwedisch-Lappland, unweit des Polarkreises. Dort ist eines der größten Testgebiete der europäischen Automobilindustrie beheimatet. Wöchentlich brechen Ingenieure und Techniker der meisten Automarken auf, um unter den eisigen Bedingungen neue Modelle oder technische Neuerungen zu testen. Doch war es bis Ende der neunziger Jahren mit erheblichen logistischen Problemen verbunden, ins schwedische Hinterland zu gelangen.

Fender änderte dies und fliegt heute dreimal in der Woche von Hannover oder Frankfurt gen Schweden, bringt Mensch und Material dorthin. Und da er auch als Hotelier in Oppenheim bekannt ist, wollte er unbedingt auch im hohen Norden ein touristisches Highlight schaffen. So kam das „Iglootel“ ins Spiel. Ein ganz besonderes Hotel in einem Umfeld aus Eis und Schnee. Denn genau dies sind die Grundbedingungen für das „Hotel made by Fender“. Bei minus 25 Grad Außentemperatur herrschen innerhalb des von Eisblöcken umgebenen Refugiums Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Gäste lassen sich auf Tierfellen nieder, von einer besonderen Licht-Show inspirieren und genießen eine ganz besondere Nacht in dicken Daunen.


Eine Reise ins Eis hatte Michael Fender vor einigen Wochen als Preis bei Oberberg-Aktuell ausgelobt. Besonderheit: Man konnte nicht selbst teilnehmen, sondern lediglich einen möglichen Preisträger vorschlagen, der sich in der Vergangenheit für Mitmenschen engagiert hat. Die Redaktion erreichten einige hervorragende Vorschläge, letztlich haben wir uns nach reiflicher Überlegung für einen Preisträger aus Gummersbach entschieden. Julian Langlotz ist erst 29 Jahre alt und doch schon seit 16 Jahren ehrenamtlich tätig. Zunächst im CVJM, wo er bereits im jugendlichen Alter Freizeiten mitorganisierte und später leitete. Seitdem er 14 Jahre ist, ist Langlotz bereits im Heimat- und Verschönerungsverein Berghausen tätig, den er heute leitet. Obwohl er inzwischen nach einem Studium der Fahrzeugtechnik mehrere hundert Kilometer entfernt beruflich tätig ist, vergeht kaum ein Wochenende, an dem er sich nicht tatkräftig um Belange seiner näheren Umgebung kümmert.

„Solche Menschen brauchen wir und ich bin sehr froh, dass ein junger Mensch diesen Preis im Wert von 2.000 € erhält“, so Stifter Michael Fender bei der Übergabe. Langlotz war absolut überrascht, hatte zwar von dem Wettbewerb auf Oberberg-Aktuell gelesen, „aber ich wäre niemals auf die Idee gekommen, dass ich den Preis erhalten soll“. So wird der junge Berghausener in den kommenden Wochen für ein langes Wochenende in Richtung Norden starten, eine Nacht im Iglootel wohnen und auch sonst sicherlich mit vielen Impressionen aus der Nähe des Polarkreises zurückkehren.
  
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