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Marienheider Lebenszeichen im Abstiegskampf

pn; 15. Jan 2017, 21:50 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Willi Derksen feierte ein überraschendes Comeback und soll auch in der Rückrunde zur Verfügung stehen.
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Marienheider Lebenszeichen im Abstiegskampf

pn; 15. Jan 2017, 21:50 Uhr
Oberberg - Oberwiehl verliert das Derby in Marienheide - Nümbrecht verschenkt einen Punkt gegen Übach - Oberbantenberg macht es lange spannend. (AKTUALISIERT)

HSG Marienheide/Müllenbach – CVJM Oberwiehl II 27:25 (12:12).


„Mit dem altmodischen Altherren-Handball hat meine junge Mannschaft einfach Probleme“, haderte CVJM-Trainer Nils Hühn nach der Partie. Sein Team sei im Derby klar besser gewesen, hätte den Gegner eigentlich überlaufen müssen, machte stattdessen aber viel zu viele Fehler. Eine Einschätzung, die HSG-Trainer Marcus Toelstede keineswegs teilen wollte. „Oberwiehl hat noch langsamer als wir gespielt. Das war zu keinem Zeitpunkt der Hurra-Handball, den man so einem jungem Team eigentlich erwartet“, lobte der Coach lieber sein Team. „Denn mit altmodischem Handball erzielt man sicherlich keine 22 Tore über den Kreis und von Außen“, nervte ihn die häufige Reduzierung auf Routiner Holger Fischer. Nach ausgeglichenem Beginn hatten zunächst die Gäste bis zum 5:8 die Vorteile auf ihrer Seite, zumal Marienheide/Müllenbach früh auf die Verletzung von Lutz Lichtinghagen reagieren musste.


Beim CVJM sollte sich allerdings nach 20 Minuten mit Jonas Hesener ebenfalls ein wichtiger Spieler verletzt abmelden. Über 8:10 ging es mit einem 12:12 in die Kabinen. Nach der Pause sollte der CVJM dann einen Kleinkrieg mit dem Pfosten beginnen. „Die Verletzung, zwölf Pfostentreffer und eine zweifelhafte rote Karte gegen Marco Dabringhausen waren Gift für uns“, sah Hühn sein Team nun über 18:15 und 22:21 konsequent einem Rückstand hinterherlaufen. Mehr als der zwischenzeitliche Ausgleich sollte den Gästen aber nie gelingen, auch wenn der HSG acht Minuten vor dem Ende mit Daniel Küsters der nächste Spieler verletzt ausfiel. Zum Matchwinner avancierte nun Thomas Grote. Der bis dahin lediglich defensiv eingesetzte Kreisläufer steuerte drei wichtige Treffer zum letztlich nicht mehr gefährdeten 27:25-Sieg bei.



Toelstede freute sich zwar über den wichtigen Sieg im Abstiegskampf, sorgte sich aber auch um seine beiden verletzten Spieler: „Das könnte ein teuer erkaufter Erfolg gewesen sein.“ Hühn erwartet von seinem Team dagegen eine Reaktion im anstehenden kleinen Südkreisderby: „Wenn wir dort nicht die richtige Reaktion zeigen, war der tolle Saisonstart für die Katz und wir spielen bis zum Saisonende gegen den Abstieg.“


Marienheide/ Müllenbach: Daniel Küsters (8), Philippe Gienczek (6), Maurice Gienczek (4), Thomas Grote (3), Willi Derksen (2), Holger Fischer (2/1), Marc Hochsattel, Lutz Lichtinghagen (je 1).


Oberwiehl: Julian Marenbach (6), Marco Dabringhausen (5/4), Jan Bluhm (4/1), Julian Klein, Alexander Baldamus (je 3), Jonas Hesener (2), Daniel Rischikov, Patrik Latzke (je 1).



SSV Nümbrecht II – VfR Übach-Palenberg 32:32 (16:10).


Ein wenig sprachlos war SSV-Trainer Daniel Funk nach der Partie gegen Übach-Palenberg. „Dieses Spiel hätten wir niemals aus der Hand geben dürfen“, ärgerte sich der Coach berechtigterweise. Beim 6:1 nach wenigen Minuten hatte sein Team bereits ein erstes Ausrufezeichen gesetzt und gab die Partie auch in der Folge nicht aus der Hand. Obwohl Funk viel rotierte ließ Nümbrecht bis zum 24:16 (45.) nie nach. Doch nach dem 28:22 (52.) sollte der SSV plötzlich doch den Faden verlieren. „Wir führen komfortabel, können die Führung eigentlich souverän runterspielen, meinen aber mit Harakiriwürfen nach weniger als fünf Sekunden noch einen drauf legen zu müssen“, warf er vor allem seinen Rückraumschützen mangelnde Cleverness vor. „Die Schiedsrichter haben erst sehr spät passiv angezeigt. Da war es völlig unnötig, so schnell den Abschluss zu suchen, aber dieses Problem haben wir schon die gesamte Saison“, sah Funk nicht nur den 32:32-Ausgleich. Torhüter Michael Rösner verhinderte mit einer Parade sogar noch die SSV-Niederlage. „Das war einfach bitter“, ärgerte sich Funk.


Nümbrecht: Marcus Schwemke (9/6), Dominik Donath (7), Alex Winkler (6), Johannes Urbach, Gunnar Jürges (je 3), Michael Nawotke, Markus Bitzer, Lucas Koch, Lucas Söntgerath (je 1).


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[Video und Schnitt: Michael Kleinjung.]

HSG Oberbantenberg/Niederseßmar – Pulheimer SC II 26:23 (13:11).


„Wir waren mit unserer Chancenverwertung heute mehr als großzügig“, wuchsen HSG-Trainer Dirk Heppe gleich reihenweise graue Haare im Duell mit dem Mitaufsteiger aus Pulheim. Sein Team dominierte die Partie zwar von Beginn an, verpasste es aber auch durchgängig frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. „Eigentlich müssen wir Minimum acht Tore mehr erzielen“, haderte Heppe mit den Würfen seiner Jungs. Über 9:4 (15.) und 12:8 (23.) ließ der Tabellenführer die abstiegsbedrohten Gäste aber auch immer nur schnuppern. Auch nach dem Seitenwechsel blieb der Vorsprung über 20:15 (41.) und 23:19 (51.) konstant. In den Schlussminuten erlaubte sich Oberbantenberg zudem den Luxus noch mit technischen Fehlern zu glänzen, so dass Pulheim sogar noch zu Ergebniskosmetik kam. „Kämpferisch haben die Jungs überzeugt, aber bei den schweren Auswärtsspielen in den nächsten Wochen müssen wir bei der Chancenverwertung wieder zulegen“, kommentierte Heppe den Arbeitssieg.


Oberbantenberg/Niederseßmar: Robin Ziegler (7), Pascal Cramer (3), Sebastian Deilmann (3/1), Marcel Baier, Luca Schrabe, Alex Zurek, Manuel Kreter (je 2), Nils Schwabroh, Andreas Granzin, Justin Wagner (je 1).
  
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