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Mehr Platz für Fragen aus 35 Nationen

gw; 12. Jan 2017, 15:05 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- (v. li.) Belma Hadzeric, Diakoniepfarrer Thomas Ruffler und Omar Sabalbal.
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Mehr Platz für Fragen aus 35 Nationen

gw; 12. Jan 2017, 15:05 Uhr
Oberberg - Am 22. Dezember zog die Beratungsstelle für ausländische Flüchtlinge des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger um - Mitarbeiter und Helfer sprachen heute über die Gründe und die Verbesserungen in Folge des Umzugs.
Von Giulia Winkelmann

Die Zeiten des engen Zusammenrückens sind endlich vorbei: Die Beratungsstelle für ausländische Flüchtlinge des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger ist Ende Dezember von der Hindenburgstraße 27 in die nur knapp zwei Häuser weit entfernte Hausnummer 31 umgezogen. Die Flüchtlingsberatung gibt es seit nunmehr 30 Jahren. Seit Februar 2016 steht sie unter der Leitung Belma Hadzerics, die zuvor die Schuldnerberatungsstelle des Kirchenkreises leitete. Mitarbeiter Omar Sabalbal kann seinen Klienten in gleich fünf fließend gesprochenen Sprachen zur Seite stehen. Komplettiert wird das Team durch Christine Althöfer, die die Büroorganisation innehat und die Hilfesuchenden in Alltagsfragen berät. Im vergangenen Jahr betreute das Team 880 Klienten, die aus mehr als 35 verschiedenen Ländern der Welt stammen.

„Während wir berieten, informierten und gleichzeitig Anrufe beantworten mussten, saßen weitere Menschen in dem gleichen Raum und warteten“, erinnerte sich Sabalbal an die Zustände in den alten Räumen. Privatsphäre im Gespräch sei da schwer herzustellen gewesen. Die günstige Lage nahe des Busbahnhofes, des Jobcenter und des Ausländeramtes sollte aber erhalten bleiben. „Da war es ein wahrer Glücksfall, dass gleich nebenan Räume frei wurden“, freute sich Diakoniepfarrer Thomas Ruffler, dass die Zentralität der Beratungsstelle auch nach dem Umzug erhalten blieb.



In den neuen Räumen in der Hindenburgstraße 31 gibt es auf mehr als 100 Quadratmetern nun genug Platz für die Klienten und Berater. Jeder Mitarbeiter könne nun in vertrauensvoller Atmosphäre in seinem eigenen Büro Fragen beantworten und Hilfestellung geben, erklärte Leiterin Hadzeric zufrieden. Und dies sei wichtig, denn viele der Menschen, die die Beratungsstelle aufsuchen, seien traumatisiert, einsam und ängstlich, so Sabalbal. Thomas Ruffler, Diakoniepfarrer des evangelischen Kirchenkreises An der Agger, ist stolz auf sein Team: Obwohl die Arbeit auch die Berater emotional belastet, nehmen sie sich Zeit, auch Fragen neben ihrem Schwerpunkts-Gebiet „Verfahrensberatung“ zu beantworten. Da wird auch schon mal ein Arzttermin gemacht oder bei der Suche nach einer Ausbildung geholfen. Sabalbal lacht zustimmend, „Stimmt, Feierabend um 17 Uhr? Das ist hier selten“.  

Die offene Sprechstunde findet nach wie vor jeden Tag, außer dienstags, in gewohnt zentraler Lage gegenüber vom Busbahnhof Gummersbach statt. Ein Tag der offenen Tür ist für den 29. März geplant. Am 15. Oktober soll das 30. Jubiläum der Flüchtlingsberatung gefeiert werden. „Und vermutlich werden wir dann bereits unseren neuen Mitarbeiter vorstellen können“, erklärte Ruffler, dass nach der Vergrößerung der Räume nun die Vergrößerung des Teams auf dem Programm steht.
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