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2016: Arbeitslosigkeit insgesamt leicht gesunken

Red; 4. Jan 2017, 13:01 Uhr
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2016: Arbeitslosigkeit insgesamt leicht gesunken

Red; 4. Jan 2017, 13:01 Uhr
Oberberg – Im Oberbergischen sank die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen 2016 leicht um 0,3 Prozent - Im Dezember waren 1.394 erwerbsfähige Personen aus nichteuropäischen Asylherkunftsländern gemeldet (+ 528 Prozent).
Bei 21.032 Arbeitslosmeldungen und 20.708 Abmeldungen sank die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen im Oberbergischen Kreis im vergangenen Jahr leicht um 21 (- 0,3 Prozent) auf 8.044 Personen. Darunter waren 4.425 Männer und 3.619 Frauen. Von den insgesamt 8.044 arbeitslosen Personen waren 874 unter 25 Jahre und 2.895 älter als 50 Jahre. 6.304 der Arbeitslosen im Oberbergischen Kreis besaßen die deutsche Staatsangehörigkeit.

Nach dem Verlust einer Erwerbstätigkeit mussten sich 8.030 Personen arbeitslos melden, das sind 294 (+ 3,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Zusätzlich haben sich 1.164 Personen nach oder aus einer Ausbildung heraus arbeitslos gemeldet – das sind 72 (- 5,8 Prozent) weniger als 2015. Gleichzeitig haben 6.669 Arbeitslose wieder eine Beschäftigung gefunden – das sind 276 (- 4 Prozent) weniger als im Vorjahr. 489 Personen nahmen eine Ausbildung auf, 71 (+ 17 Prozent) mehr als 2015.

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote liegt weiterhin bei 5,5 Prozent. In den letzten zwölf Monaten stieg die durchschnittliche Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung um 196 (+ 6,8 Prozent) auf 3.077. Im Bereich der Grundsicherung sank sie um 217 (- 4,2 Prozent) auf durchschnittlich 4.967.

Die Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Agentur für Arbeit und Jobcenter in 2016 insgesamt 7.887 neue Stellen. Dies sind 818 (+ 11,6 Prozent) mehr als 2015. Im Bestand waren durchschnittlich 1.874 freie Arbeitsstellen gemeldet (+164 bzw. 9,6 Prozent). Davon waren 1.797 (95,9 Prozent) sozialversicherungspflichtig, 1.682 (89,8 Prozent) unbefristet und 754 (40,2 Prozent) aus der Arbeitnehmerüberlassung.



Im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, der die Gebiete Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer-Kreis und die Stadt Leverkusen umfasst, betrug die durchschnittliche Arbeitslosenzahl in 2016 24.502; dies sind 96 (-0,4 Prozent) weniger als 2015. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote liegt bei 6,5 Prozent – 2015 lag sie ebenfalls bei 6,5 Prozent. „Der Arbeitsmarkt hat sich auch im Jahr 2016 als stabil erwiesen“, schlussfolgerte Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach. „Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiter gestiegen und es sind so viele Menschen im Agenturbezirk in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung wie noch nie.“

Der Zustrom von geflüchteten Menschen habe die Arbeitsagentur, so Krause, vor große Herausforderungen gestellt. „Diese konnten wir – zusammen mit unseren Partnern – jedoch gut meistern. Im Moment stehen der Spracherwerb und die Heranführung an den Arbeitsmarkt an oberster Stelle.“ Während die geflüchteten Menschen durch verschiedene Maßnahmen an den deutschen Arbeitsmarkt herangeführt werden, gilt für sie bei der Agentur für Arbeit der Status „arbeitssuchend“ – wie bei allen anderen Arbeitslosen auch. Waren im August 2015 im Agenturbezirk 1.645 erwerbsfähige Personen aus nichteuropäischen Asylherkunftsländern gemeldet, so waren es im Dezember 2016 5.129 – ein Plus von 3.484 oder 211,8 Prozent. Die drei Regionen des Agenturbezirkes sind an dieser Entwicklung sehr unterschiedlich beteiligt: Im Oberbergischen Kreis stieg die Zahl von 264 auf 1.394 Personen, was einem Plus von 528 Prozent entspricht.

Die Agentur für Arbeit betreut hiervon nach eigenen Angaben den kleineren Teil – der weitaus größere Anteil liegt im Bereich der Jobcenter. Da es das erklärte Ziel sei, die Menschen langfristig und umfassend in den Arbeitsmarkt zu integrieren, sei eine schnelle Arbeitsaufnahme meist nicht sinnvoll. Denn um als Fachkraft auf dem deutschen Arbeitsmarkt tätig zu werden, ist eine Ausbildung notwendige Voraussetzung. Andererseits ist ein Großteil der geflüchteten Menschen jung und damit grundsätzlich für eine Ausbildung geeignet. Dies würde nun über die verschiedenen Maßnahmen und durch alle Beteiligten an die geflüchteten Menschen herangetragen, um sie von der Wichtigkeit einer Ausbildung zu überzeugen.
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