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Derschlag fallen Steine vom Herzen

pn; 12. Dec 2016, 00:51 Uhr
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Derschlag fallen Steine vom Herzen

pn; 12. Dec 2016, 00:51 Uhr
Oberberg - CVJM verliert trotz starker erster Hälfte gegen Dormagen - Nümbrecht chancenlos in Aachen - Derschlag feiert wichtigen Sieg - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘. (AKTUALISIERT)

SC Fortuna Köln – TuS Derschlag 26:27 (12:12)

„Uns sind nach dem Spiel nicht nur ein paar Steine vom Herzen gefallen“, fasste TuS-Coach Ralph Weinheimer die Gefühlslage der Derschlager Handballer nach dem immens wichtigen Sieg bei Fortuna Köln zusammen. Die Oberberger waren in der Kölner Südstadt zum Siegen verdammt, um sich im Abstiegskampf endlich ein wenig freizuschwimmen. „Dafür kann ich den Jungs auch nur ein großes Kompliment machen. Das war ein wahnsinnig wichtiges Spiel für uns und sie sind mit der Drucksituation hervorragend umgegangen“, lobte Weinheimer das Kollektiv. Damit in der Domstadt auch wirklich nichts schiefging, wurde sogar Markus Krauthoff-Murfuni reaktiviert. „So ein Typ, der einfach schon alles gesehen hat und kaum Fehler macht, hat unserem Spiel unheimlich gut getan“, freute sich Weinheimer über das Comeback des Kreisläufers.

Derschlag startete hochkonzentriert in die Partie und zeigte sich von der Kölner 3:3-Defensive zunächst unbeeindruckt. Erst nach dem 2:7 (15.) verfielen die Gäste zunehmend in Einzelaktionen, rieben sich an der offensiven Deckung auf und spielten den Hausherren damit in die Karten. Doch selbst vom Ausgleich zur Pause ließ sich Derschlag nicht einschüchtern. Nach dem Seitenwechsel wurde erneut eine knappe Führung übernommen und bis in die Schlussphase verteidigt. In den Schlussminuten stand die TuS-Deckung bombensicher, so dass der Vorsprung auf 23:27 (58.) ausgebaut wurde. Köln gelang in der hart, aber fair geführten Begegnung nur noch der Anschlusstreffer zehn Sekunden vor dem Abpfiff. „Wir haben gezeigt, dass wir Abstiegskampf können. Ich hoffe, dass der Knoten jetzt geplatzt ist und wir werden alles daran setzen gegen Oberwiehl noch Platz zehn zu erobern“, will Weinheimer auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern.

Derschlag:  Marko Vidovic (8/1), Petar Cutura (6), Vladislav Vesselinov (5), Norman Krause (3), Sven Suton (3/1), Timo Domian, Markus Krauthoff-Murfuni (je 1).
  

CVJM Oberwiehl – TSV Bayer Dormagen II 25:28 (16:13).

Das vorletzte Spiel des Jahres zeigte ein gutes Gesamtresümee der Oberwiehler Hinrunde. Einmal mehr war die Mannschaft von Florian König streckenweise ebenbürtig, phasenweise sogar das bessere Team, musste aber auch zum wiederholten Male einen Einbruch in der Crunchtime verkraften. „Die erste Hälfte war wirklich gut“, verteilte der Coach für den ersten Durchgang noch viele Komplimente. Zwar funktionierte die 6:0-Deckung in der Anfangsphase nur bedingt und erlaubte den agilen Dormagenern zu viele Freiräume, doch nach der Umstellung auf die 5:1-Variante stand die Defensive sicher. Doch auch im Angriff wussten die Oberberger zu glänzen. „Wir hätten sogar mehr als 16 Tore erzielen können“, haderte König ledigich mit der Chancenverwertung.



Umso betrüblicher das Bild nach dem Seitenwechsel. Der in den letzten Wochen starke Mirco Gröbner wirkte platt und die beiden Jungspunde Marc Weschenbach und Simon Schanz konnten die Verantwortung noch nicht alleine schultern. „Wir haben die vielen Ausfälle letztlich nicht verkraftet und waren auch nicht mehr zielstrebig genug“, sah König nicht nur schnell den Vorsprung zum 18:18 schwinden, sondern in der Folge auch etwas bessere Dormagener. Sein Team verfiel dagegen zunehmend in Einzelaktionen. Trotzdem blieb es lange Zeit spannend. Doch nach dem 24:24 (55.) übernahmen die Gäste in einer insgesamt eher schwachen Begegnung endgültig das Kommando. „Wir konnten den Rückstand nicht mehr drehen. Das wäre aber auch nicht verdient gewesen“, gestand König die Niederlage der Hausherren ein, bei denen lediglich Arthur Gartung zu überzeugen wusste.

Oberwiehl: Jan Jäckel (6/5), Arthur Gartung (5), Simon Schanz, Jannes Pulla (je 3), Marc Weschenbach, Mirco Gröbner (je 2), Jens Frey, Daniel Rischikov, Jared Wilkes, Jonas Koebnick (je 1).


BTB Aachen – SSV Nümbrecht 35:30 (19:10).


„So darf man nach 150 Kilometer Busfahrt beim Tabellenführer nicht auftreten“, resümierte SSV-Coach Mario Jatzke einen gebrauchten Abend seiner Mannschaft. Hatte das Nümbrechter Trainertandem Jatzke/Seebaum unter der Woche noch zur Freude am Spitzenspiel aufgerufen, verkrampften ihre Spieler in der Kaiserstadt völlig. Der SSV lief der Musik von Anfang an hinterher und kam nie wirklich auf Betriebstemperatur. Über 8:4 (10.) und 13:6 (20.) hatten die Gastgeber das Heft des Handelns stets in der Hand und diktierten das Geschehen nach Belieben. „Ich musste in der Pause nicht einmal laut werden. Die Jungs wussten selbst, was schief lief“, versuchte es Jatzke lieber mit der sachlichen Analyse.


Zwar griffen die taktischen Maßnahmen nach dem Seitenwechsel kurzfristig, Aachen hatte sich mittlerweile aber in einen Rausch gespielt und ließ sich auch von der etwas offensiven SSV-Deckung nicht an die kurze Leine legen. Beim 27:15 (40.) drohte bereits ein Debakel, ehe Jatzke sein Team in einer Auszeit endlich wach gerüttelt bekam. Mehr als Ergebniskosmetik war zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht mehr möglich. „Aachens Sieg war völlig verdient. Es war ein Spiegelbild unserer bisherigen Hinrunde. Wir sind über ein gesamtes Spiel gesehen zu unkonstant in unserer Leistung“, sah Jatzke nur phasenweise das starke Gesicht seines Teams.


Nümbrecht: Patrick Martel (5), Marcel Samel (5/1), Janik Lang, (4), Daniel Funk,Kevin Schieferdecker (je 3), Harry Roth (3/1), Christopher Suhr, Mario Weissner (je 2), Tom Bonfiglio, Markus Meister, IljaSchattner (je 1).
  

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