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Starker Knoblauchgeruch in Remmelsohl

nh; 9. Dec 2016, 12:15 Uhr
Bild: Nils Hühn --- Wegen des starken Gasgeruchs versperrte die Polizei gestern Abend die Zufahrt nach Remmelsohl. Anwohner wurden aufgefordert, die Fenster zu schließen. Gefahr bestand für die Bevölkerung aber nicht.
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Starker Knoblauchgeruch in Remmelsohl

nh; 9. Dec 2016, 12:15 Uhr
Gummersbach - Gestern Abend befürchteten Anwohner in Remmelsohl, dass es ein Gasleck gibt - Der unangenehme Geruch stammte aber von einem Begasungsmittel gegen Wühlmäuse, welches die Feuerwehr entfernte.
Von Nils Hühn

Gestern Abend versperrte ein Streifenwagen die Zufahrt nach Remmelsohl. Feuerwehr und AggerEnergie hatten einen Sperrradius festgelegt, den man nicht betreten sollte. Denn in der Remmelsohler Straße hatten Anwohner Gasgeruch festgestellt. Binnen weniger Minuten waren die Experten des Energieversorgers AggerEnergie vor Ort. Mehrere Messungen ergaben, dass es sich nicht um Erdgas handelte, wie Pressesprecher Peter Lenz erklärte. Neben dem Energieversorger wurde auch die Feuerwehr Gummersbach alarmiert. „Es lag ein starker Knoblauchgeruch in der Luft“, berichte Stadtbrandinspektor Thomas Wurm.

Nachdem ausgeschlossen war, dass es sich um Erdgas handelte, wurde weiter nach der Quelle des Gestanks gesucht. Letztlich stellte sich heraus, dass sich ein Anwohner ein zugelassenes Begasungsmittel gegen Wühlmäuse gekauft hatte und dieses auf einer Wiese ausgebracht hatte. „Die Löcher waren verschlossen und mit einer Steinplatte abgedeckt“, erklärte Wurm, dass der Mann sich korrekt verhalten habe. Die Polizei schrieb keine Anzeige. Das ausgebrachte Mittel reagiert wie gewünscht mit der Bodenfeuchtigkeit und bildet dabei giftigen Phosphorwasserstoff, der wegen seines knoblauchartigen Geruchs leicht wahrnehmbar ist.

Aufgrund der Hanglage blieb der Phosphorwasserstoff nicht in der Wiese, sondern trat aus. Messungen des Feuerwehr-Messzugs Brunohl ergaben aber keine bedenklichen Werte, so Wurm. Die Einsatzleitung entschied sich nach Rücksprache mit Experten dazu, die Erde abzutragen, in ein Fass zu packen und von einer Spezialfirma entsorgen zu lassen. Da sich der Einsatz in die Länge zog und viele Kameraden direkt von der Arbeit nach Remmelsohl gefahren waren, versorgte das Deutsche Rote Kreuz die Einsatzkräfte mit warmen Getränken und Essen. Insgesamt waren 41 Feuerwehrleute der Einheiten Niederseßmar und Strombach/Lobscheid sowie die hautamtlichen Kräfte zwischen 16:30 Uhr und 22 Uhr im Einsatz.

Während der unübersichtlichen Anfangsphase ereignete sich zudem ein Verkehrsunfall. Beim Zurücksetzen mit seinem Auto touchierte ein 42-jähriger Gummersbacher eine 70-jährige Fußgängerin aus Gummersbach. Wie die Polizei mitteilte, fuhr der Mann gegen 16:50 Uhr auf der Remmelsohler Straße langsam rückwärts, wobei es zum Kontakt mit der 70-Jährigen kam. Diese stürzte zu Boden und zog sich leichte Verletzungen zu, die im Gummersbacher Krankenhaus behandelt werden mussten.

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