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„Ich bin nach wie vor der Paul Drux“

uk; 2. Dec 2016, 00:45 Uhr
Archivbild: Martin Hütt --- Paul Drux kehrt am Sonntag in seine Heimat zurück.
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„Ich bin nach wie vor der Paul Drux“

uk; 2. Dec 2016, 00:45 Uhr
Gummersbach – Im Vorfeld des Gummersbacher Bundesliga-Heimspiels gegen die Füchse Berlin sprach OA mit dem ehemaligen VfL-Akteur Paul Drux.
Paul Drux tritt am Sonntag (15 Uhr) mit den Füchsen Berlin zum Bundesligaspiel beim VfL Gummersbach an. Vor der Partie sprach OA-Mitarbeiter Uli Klein mit dem Ausnahmehandballer, der einst das Handballspielen beim VfL erlernte und im Sommer mit der Bronzemedaille im Gepäck von Olympia in Rio de Janeiro zurückkehrte.

Oberberg-Aktuell: Herr Drux, Sie haben in der jüngeren Vergangenheit schon des Öfteren in Gummersbach gespielt. Ist die Partie am Sonntag für Sie als gebürtigem Gummersbacher und als langjährigem VfL-Spieler trotzdem immer noch etwas Besonderes?

Paul Drux: Natürlich habe ich noch eine Beziehung nach Gummersbach. Ob das eine ganz besondere ist, kann ich nicht so einfach sagen. Schließlich bin schon mehrere Jahre weg vom VfL. Motiviert bin ich eigentlich immer - egal, ob in Gummersbach oder anderswo. Vielleicht werde ich aber doch ein bisschen aufgeregter als bei anderen Spielen....

OA: Wie groß sind die persönlichen Verbindungen ins Oberbergische noch?

Drux: Grundsätzlich ist es immer eine schöne Sache, ins Oberbergische zu kommen. Das ist halt die Heimat, in der meine Familie lebt. Allerdings weiß ich noch nicht, ob ich Zeit und Gelegenheit haben werde, meine Eltern oder Geschwister länger zu sehen. Wir kommen am Samstagnachmitttag in Gummersbach an und es ist noch nicht klar, ob und was der Trainer noch so geplant hat. Wahrscheinlich beschränken sich die Kontakte mit der Familie auf einige Momente vor und/oder nach dem Spiel.



OA: Zum Sportlichen: Von der Papierform her gehen Sie mit Ihren Füchsen als klarer Favorit in die Partie in der SCHWALBE arena…

Drux: Tatsächlich ist es unser Anspruch, zwei Punkte in der SCHWALBE arena zu holen. Und ich glaube fest daran, dass uns dieses Vorhaben auch gelingen wird. Wenn wir eine starke Abwehr hinstellen und vorne konzentriert agieren, sollte uns das gelingen. Allerdings ist es in der Bundesliga eigentlich immer so, dass man auswärts noch fokussierter auftreten muss als daheim, wenn man etwas Zählbares mitnehmen will.   

OA: Beim VfL ist in Sachen Personalien derzeit einiges in Bewegung geraten. Wie nehmen Sie das Ex-VfLer wahr?

Drux: Ich interessiere mich grundsätzlich für alle Dinge in Sachen und habe natürlich auch mitbekommen, was gerade in Gummersbach passiert. Dass Evgeni Pevnov oder Andreas Schröder den Verein verlassen werden und auch Trainer Emir Kurtagic, ist sicher schon ein erheblicher Einschnitt. Um das aber genauer bewerten zu können, bin ich viel zu weit weg.   

OA: Am Ende eines Jahres werden Bilanzen gezogen. Wie fällt Ihr persönliches Fazit für 2016 aus?

Drux: Erst einmal bin ich froh und glücklich, dass meine Schulter wieder vollkommen in Ordnung ist. Schade ist natürlich, dass ich die Europameisterschaft und damit den Titelgewinn wegen meiner Verletzung verpasst habe. Sportlich waren die Teilnahme an den Olympischen Spielen und der Gewinn der Bronzemedaille überragende Erlebnisse. Dazu die Atmosphäre im Athletendorf   - einfach überragend, das vergisst man ein ganzes Leben lang nicht mehr.  

OA: Hat sich etwas in Ihrem Leben verändert? Sie sind inzwischen zum Star geworden, der auch schon mal beim Bundespräsidenten zu Gast war und von Joachim Gauck mit dem Silbernen Lorbeerblatt geadelt wurde...

Drux: Natürlich war auch das ein ganz außergewöhnlicher Moment. Aber genauso wie die sportlichen Erfolge wird man den Stellenwert der ganzen Erlebnisse/Ereignisse rund um den Handball erst dann richtig realisieren, wenn man ein bisschen zur Ruhe gekommen ist. Möglicherweise sogar erst dann, wenn man die Karriere beendet hat und zurückschaut. Das dauert in meinem Fall hoffentlich noch ein paar Jährchen. Im Moment bin ich nach wie vor der Paul Drux. 

  
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